Die Magier von Catrellak - Die Wiederkehr des schwarzen Hengstes - 2.0

Es gibt 100 Antworten in diesem Thema, welches 20.804 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (23. Mai 2022 um 07:04) ist von Thorsten.

  • Hi LadyK,

    schöne Szene mit den zwei Brüdern. Einerseits können sie sich nicht leiden - andererseits sind sie eben Brüder und verbinden damit gewisse gegenseitige Verpflichtungen. So zumindest habe ich das interpretiert und das gibt der Beziehung eine gewisse Tiefe, die das Ganze interessant macht. Hier ein paar Dinge, die mir aufgefallen sind:

    Kommentare

    Immer, nachdem er einen schwierigen Zauber angewandt hatte, froren seine Finger entsetzlich

    Noch habe ich nicht durchschaut, warum er diesen Zauber (in der betreffenden Situation) angewandt hat. Vielleicht klärt es sich ja noch.

    Kaum zu glauben, dass ein winziger Vorfall wie dieser so viel Aufsehen erregen konnte

    Gefühlt kam es mir wie ein größerer Vorfall vor - vielleicht auch weil es von der Stadtwache bewusst so inszeniert wurde.

    Es ist schon traurig, dass man eine Tat vortäuscht oder Menschen dazu bringt, Lügen zu erzählen. Und das nur, damit die Stadtwache besser vor der Regentschaft dasteht

    Sowas hatte ich mir schon gedacht. Prinzipiell auch schlüssig. Allerdings habe ich mich gefragt, warum Delgar dann so darauf insistiert hat, dem Jungen die Hand abzuhacken. Es hätte ja gereicht, wenn sie den Jungen überführt hätten. Delgar müsste ja eigentlich die Fähigkeit Rüstans kennen aber statt ohne Gesichtsverlust auf dessen Vorschlag einzugehen (den Schaden abzuarbeiten) beharrt er auf der Durchsetzung der Strafe und riskiert damit, dass der Plan auffliegt. Es machte fast den Eindruck als ginge es nicht nur darum, gut vor der Regentschaft dazustehen, sondern um jeden Preis auch Stärke / Abschreckung gegenüber dem Volk zu demonstrieren.

    Aber Rüstan wusste, dass Delgars ihn nicht wegen der unrechtmäßigen Anwendung einer Gedankenlesung anklagen konnte, ohne das eigene Vergehen zu offenbaren.

    So wie auf mich die Beziehung der Brüder gewirkt hat, kam es mir etwas überzogen vor, dass sie tatsächlich in Betracht ziehen, sich gegenseitig anzuzeigen. Gerade bei einer mächtigen Familie (wie das hier der Fall zu sein scheint) würde das nach meiner Erwartung immensen Schaden an ihrem Ansehen bedeuten - das fände der Vater bestimmt nicht cool.

    Eine feindliche Übernahme – die einzige Möglichkeit, um an Geld, Land und andere Besitztümer zu gelangen, ohne heiraten oder erben zu müssen.

    „Ich wusste nicht, dass das überhaupt möglich ist.“

    Wie diese feindliche Übernahme funktioniert habe ich Stand jetzt noch nicht durchschaut und damit auch nicht was hier warum nicht möglich ist. Ich weiß nicht, ob das hier so gewollt ist, aber bisher konnte ich mit diesem Teil des Dialogs noch begrenzt viel anfangen.

  • Hallo 🐇💨

    Ich weiß nicht, ob das dein Ziel war, aber die Szene mit Jakop und Delgars hat mir ziemlich deutlich gemacht, wie lächerlich schlecht die Exekutive von Catrellak funktioniert ô.o Es gibt eine korrupte Garde, denen in Form der Krieger eine Gegenpartei vor die Nase gesetzt wird und die jeder Zeit die Entscheidungen der Gardisten in Frage stellen kann. Das raubt der Garde ihre Autorität aber gleichzeitig haben die Krieger scheinbar keine Befugnisse, z. B. wie in Jakops Fall eine Art zusätzliche Investigation anzuordnen, was das Einschreiten von Sira und Harka zumindest in meinen Augen von Anfang an in gewisser Weise zwecklos macht. Da muss erst zufällig Rüstan als Magier vorbei spazieren, um die zwei Basispfeiler für Recht und Ordnung in der Stadt daran zu erinnern, dass im Zweifelsfall die Judikative entscheiden muss und außerdem hebelt er noch eine festgeschriebene Strafe für ein Vergehen aus, indem er auf Jakops Berufsstand verweist. Mal ein Beispiel zurecht gesponnen, erlaubt diese Logik Delgars Hochverrat zu begehen aber weil Gardisten ja dringend gebraucht werden um für die Sicherheit in der Stadt zu sorgen (oder auch nicht), wird er nicht hingerichtet und darf weiter in der Garde arbeiten.

    Mir persönlich ist an dieser Stelle auch egal, ob das "damals"™ wirklich so lief. Als Leser bringt mich die Szene dazu, grundsätzlichdas ganze System anzuzweifeln xD

    Was Delgars Motivation angeht, denke (hoffe?) ich, dass nicht einfach nur schiere Bosheit dahinter steckt. Vlt trägt Jakop ja ein Stück vom bösen Untoten Zauberer in sich, was Delgars durch seine Kontakte - von denen ich an dieser Stelle ja eigentlich nichts weiß - bekannt ist :hmm:

    Spoiler anzeigen

    Sie mochte es nicht, wenn jeder sie anstarrte. Doch in der Uniform eines Kriegers provozierte man so etwas regelrecht.

    Wie lang ist Sira zu diesem Zeitpunkt bei den Kriegern? Je nachdem sollte sie es ja eigentlich gewohnt sein, wegen ihrer Uniform angesehen zu werden :hmm: (Das ist einer der Gründe, wieso die Studenten an den Polizeihochschulen in den ersten Semestern grundsätzlich in ihrer Uniform zur Vorlesung antreten müssen).

    In der Mitte des Ringes aus Menschen lag ein Junge von nicht einmal fünfzehn Jahren im Staub. Sie konnte das Alter nur schätzen, denn viele der Arbeiterkinder sahen älter aus, als sie tatsächlich waren.

    Angesichts dessen, dass die Geschichte mittelalterlich gehalten ist, frage ich mich inwiefern ein fünfzehnjähriger noch als Junge angesehen werden kann :hmm: Aus heutiger Sicht würde ich persönlich auch nicht Junge sagen, sondern Jugendlicher, Heranwachsender etc. pp.

    Es lag eine betörende Ruhe darin,

    :grinstare: Also DIE Stimme würde ich auch gern hören, die allein wegen des ruhigen Unterklangs betörend wirkt :grinstare:

  • Hey LadyK

    sorry für meine Lesepause, bin ein bisschen unter die Räder der Arbeit und Krankheit geraten... *kotz*

    Das Gespräch zwischen den Brüdern ist neu, oder? Kann mich zumindest nicht an eine alte Version erinnern. Da haben die sich glaube ich erst im Anwesen ihrer Eltern getroffen.

    Die Chemie zwischen ihnen erscheint mir passend und weckt Neugierde auf mehr. Mir wird der Eindruck einer nicht wirklich funktionierenden Familie vermittelt, die sich jedoch trotzdem gut kennt und auf ihre eigene Art aufeinander achtet. Ich schätze mal der Vater ist da nicht ganz unschuldig, wenn man hört, was er da so plant. Auch das hier der Hintergrund des ganzen Theaters am Markplatz erklärt wird finde ich gut. Rüstan weiß alles, sagt aber vermutlich nichts, weil es halt doch sein Bruder ist - welcher jedoch etwas zu viel von der Art ihres Vaters hat? :hmm:

    Frage am Rande: Hast du Rüstan in der neuen Version mental stabiler gestaltet? Irgendwie hab ich ihn etwas labiler im Kopf :hmm:

    Da sitzen sie wieder alle und fressen Eis ... Als wüssten sie nicht, wie ein Bier aufgeht!

  • Hey ihr Lieben :)

    Zunächst die Antwortbox, diesmal gehe ich wieder etwas näher auf eure Kommentare ein. Teilweise reiße ich sie nur an, weil Spoilergefahr :)

    Danke euch für´s Lesen, Liken und Kommentieren!

    Spoiler anzeigen

    jaaaa. Ich glaube, wenn Rüstan zu dem Zeitpunkt schon gewusst hätte, was folgt ... er hätte sich diese Aussage sicherlich nochmal überlegt :D

    Er hätte sich wohl so einiges anders überlegt xD

    Die wenigen Teile haben jedenfalls die Charaktere schon super eingefangen und beschrieben. Sympathisch sind sie zwar sowieso schon, da man ja doch die alten Versionen im Hinterkopf hat, aber ich denke, dass sie auch ohne dieses Wissen schon etwas Leben ins tragen würden. :hmm: ^^'

    Das klingt doch super - das war zumindest erstmal das Ziel :)

    Der letzte Abschnitt gefällt mir gut. Die Interaktion der Brüder ist interessant, da das Verhältnis der Beiden kompliziert zu sein scheint. Das scheint ein unangenehme Familie zu sein, wenn da feindliche Übernahmen an der Tagesordnung sind.

    Kompliziert trifft es ziemlich gut, man wird noch erfahren, warum das so ist. :)

    Auch diesen Abschnitt finde ich im Wesentlichen sehr gelungen. Das eine oder andere Mal keonnte man die Gefuehle noch mit einer Geste oder einer Mimik ein bisschen akzentuieren, aber auch so kommt die Dynamik zwischen den beiden eigentlich sehr gut raus.

    Ja - Das ist eine Sache, die ich noch nicht so gut beherrsche. In meinem Kopf sieht das immer so klar aus, aber das dann auch auf Papier zu bringen, fällt mir manchmal gar nicht so leicht. Da gehe ich noch einmal rüber :)

    Ich frage mich aber, wie gut man eigentlich in der Stadt Karriere machen kann wenn man seine Gefuehle nicht verbergen kann... plausibler waere es wenn unser Magier halt seinen Bruder so gut kennt dass er nichts verbergen kann, als wenn Delgars hier direkt die Faehigkeit abgesprochen wird.

    Guter Punkt! Werde ich überarbeiten :)

    ja, so stellt man sich ein Gespräch unter Brüdern vor, die nicht sonderlich viel voneinander halten und nun obendrein in einer Kutsche zusammengepfercht sitzen :rofl:

    Ja, oder? :popcorn:

    Ehrlich gesagt, bin ich ja ein bisschen erstaunt, wie schnell Rüstan nach dieser Aktion auf dem Marktplatz zu einer scheinbar "normalen Ablehnungshaltung" übergeht. Ich kann mir das nur so erklären, dass ihn Delgars Verhalten schon gar nicht mehr schocken kann...dass es sich um eine Aneinanderreihung derartiger Aktionen handelt, weshalb er diesen Charakterzug schon nur noch mit einem resignierten Schulterzucken abtun kann...Das ist es, was mir hier in dem Dialog ein wenig fehlt. Ein bisschen mehr Tiefe, um es für mich nachvollziehbarer zu machen. (Ist aber wirklich Jammern auf hohem Niveau :) )

    Ja, da müsste noch ein bisschen Erklärung rein, das stimmt :)

    Hier habe ich mich kurz gefragt, warum er gerade als "jüngerer Sohn" derart in der Pflicht ist. Sind es für gewöhnlich nicht die älteren Geschwister, die zuerst unter die Haube kommen? Hier hätte ich einen Hinweis zu Delgars Beziehungsstatus ganz interessant gefunden. Er scheint ja der Ältere zu sein...ist ER denn schon verheiratet???

    Kommt noch :D

    Interessante Infos ...

    Und nicht unerheblich - also, nicht vergessen :sarcastic:

    Dass die beiden Geschwister sind, hat mich jetzt wirklich überrascht. Und die gemeinsame Kutschfahrt sowie das Gespräch der beiden und Rüstans Gedanken dabei machen mich neugierig auf die Beziehung der beiden. Ich dachte bisher eigentlich Hauptmann Delgars wäre nur ein unwichtiger Nebencharakter, aber da scheint mehr zu sein.

    Überraschen ist gut!

    Und was Delgars angeht, schweige ich mal wie ein Grab an dieser Stelle :)

    Ich glaube das Gespräch der Brüder fand ursprünglich inklusive Mutter in seinem zuhause statt oder? :hmm:

    Korrekt.

    Da ich aber direkt am Anfang eine Interaktion auch zwischen Rüstan und seinem Vater haben will (und brauch), habe ich das schließlich umgebaut :)

    Hoffentlich hat er nicht auch noch eine fragwürdige Prostituierte als Tochter :rofl:

    * schweigt auch hier *

    schöne Szene mit den zwei Brüdern. Einerseits können sie sich nicht leiden - andererseits sind sie eben Brüder und verbinden damit gewisse gegenseitige Verpflichtungen. So zumindest habe ich das interpretiert und das gibt der Beziehung eine gewisse Tiefe, die das Ganze interessant macht.

    Das trifft es ziemlich gut :)

    Sowas hatte ich mir schon gedacht. Prinzipiell auch schlüssig. Allerdings habe ich mich gefragt, warum Delgar dann so darauf insistiert hat, dem Jungen die Hand abzuhacken. Es hätte ja gereicht, wenn sie den Jungen überführt hätten. Delgar müsste ja eigentlich die Fähigkeit Rüstans kennen aber statt ohne Gesichtsverlust auf dessen Vorschlag einzugehen (den Schaden abzuarbeiten) beharrt er auf der Durchsetzung der Strafe und riskiert damit, dass der Plan auffliegt. Es machte fast den Eindruck als ginge es nicht nur darum, gut vor der Regentschaft dazustehen, sondern um jeden Preis auch Stärke / Abschreckung gegenüber dem Volk zu demonstrieren.

    Und das auch :D

    das fände der Vater bestimmt nicht cool.

    Nö. Aber ... :pflaster:

    Wie diese feindliche Übernahme funktioniert habe ich Stand jetzt noch nicht durchschaut und damit auch nicht was hier warum nicht möglich ist. Ich weiß nicht, ob das hier so gewollt ist, aber bisher konnte ich mit diesem Teil des Dialogs noch begrenzt viel anfangen.

    Das ist auch absolut nicht schlimm und zum jetzigen Zeitpunkt auch noch nicht wichtig. Wichtig war, dass die Leser hören, dass es so etwas gibt.

    Mir persönlich ist an dieser Stelle auch egal, ob das "damals"™ wirklich so lief. Als Leser bringt mich die Szene dazu, grundsätzlichdas ganze System anzuzweifeln xD

    Das sind gute Punkte und ich gebe zu, dass ich mit dem Gardisten-Krieger-Konstrukt noch nicht ganz zufrieden sind. Ich bau da aktuell noch was zurecht und deswegen muss das erstmal so bleiben :saint:

    Das Gespräch zwischen den Brüdern ist neu, oder? Kann mich zumindest nicht an eine alte Version erinnern. Da haben die sich glaube ich erst im Anwesen ihrer Eltern getroffen.

    Genau. Das Kapitel in der Form ist komplett neu :)

    Die Chemie zwischen ihnen erscheint mir passend und weckt Neugierde auf mehr. Mir wird der Eindruck einer nicht wirklich funktionierenden Familie vermittelt, die sich jedoch trotzdem gut kennt und auf ihre eigene Art aufeinander achtet. Ich schätze mal der Vater ist da nicht ganz unschuldig, wenn man hört, was er da so plant. Auch das hier der Hintergrund des ganzen Theaters am Markplatz erklärt wird finde ich gut. Rüstan weiß alles, sagt aber vermutlich nichts, weil es halt doch sein Bruder ist - welcher jedoch etwas zu viel von der Art ihres Vaters hat? :hmm:

    gut erfasst und was den Vater angeht, schweige ich :evilgrin:

    Frage am Rande: Hast du Rüstan in der neuen Version mental stabiler gestaltet? Irgendwie hab ich ihn etwas labiler im Kopf :hmm:

    Ja, schon. Ich wollte den Leser ein wenig mitnehmen auf seinem mentalen Absturz :evil:


    So. Ich bin schon echt gespannt auf eure Meinungen zu den folgenden Parts. *zittert ein bisschen vor Angst *

    Kapitel 4 - Rüstan (2/3)


    Wenige Augenblicke später öffnete sich der Verschlag. Rüstan ließ seinem Bruder den Vortritt und stieg anschließend aus.

    Nur noch wenige Blumen erblühten in den sorgfältig angelegten und gepflegten Rabatten, die entlang des Weges führten.

    „Hauptmann Delgars, Meister Rüstan“, begrüßte sie ein Bediensteter der Familie, der schon so lange im Penta-Anwesen beschäftigt war, wie Rüstan denken konnte. Mit einem lockeren Gang, den man einem Mann in seinem Alter nicht zutraute, kam Lokart die Treppe zum Haupteingang herunter. Er richtete seinen grauen, knielangen Mantel, auf dem das goldene Siegel des Hauses Penta in Form einer Brosche auf Höhe der Brust steckte. Das krause Haar wehte leicht im Wind und der melierte Bart war glatt gekämmt.

    Als Verwalter hatte Lokart immer ein wachsames Auge auf das sämtliche Geschehen, kümmerte sich um die kleinen Angelegenheiten und wickelte im Namen des Hausherren die Geschäfte ab, sobald dieser nicht zugegen war.

    „Wir haben nicht mit Eurem Kommen gerechnet“, meinte Lokart an die Brüder gewandt, wobei sein Blick verriet, dass er nicht wusste, wessen Anblick ihn mehr überraschte.

    Rüstan konnte es ihm nicht verdenken. Seit er seine Wohnung im Magierviertel bezogen hatte, war er länger nicht mehr in das efeuüberwucherte Anwesen seiner Eltern zurückgekehrt. Auch wenn er sich gerne an die Momente zurückerinnerte, die er mit den Angestellten und seiner Mutter verbracht hatte, vergaß er niemals die Nichtachtung durch seinen Erzeuger.

    „Ist Vater hier?“, fragte Delgars an Lokart gewandt, der sogleich nickte.

    „Er ist in seinem Arbeitszimmer und Eure Mutter in der Backstube“, antwortete der Verwalter. „Momentan spricht er. Wollt Ihr derweil im Herrenzimmer warten?.“

    Delgars schob sich ohne ein weiteres Wort an Lokart vorbei und schritt die Stufen hinauf.

    Auf der massiven Holztür prangte ebenfalls das Zeichen des Raben. Die Fassade aus Steinen war wegen des Efeus kaum mehr erkennbar, nur die Fenster waren freigeschnitten. Selbst an den Säulen, die das Vordach vom Eingang trugen, schlängelten sich grüne Ranken entlang.

    Rüstan machte sich an den Aufstieg der Treppe und Lokart ging neben ihm her.

    „Geht es Euch gut, Meister?“, fragte der Verwalter und warf ihm einen besorgten Blick zu. „Ihr seht müde aus.“

    „Es ist alles in Ordnung“, beteuerte er schlicht.

    Lokart schien nicht zufriedengestellt, denn er sah ihn erneut an, doch er beließ es dabei. „Euer Vater plant wieder eine Verlobung für Euch“, sagte er stattdessen.

    „Davon hörte ich bereits“, eröffnete Rüstan und sah Delgars hinterher, der in diesem Moment durch die geöffnete Eingangstür trat.

    „Hat er Euch auch gesagt, dass Lady Trisa ebenfalls zu dem Essen eingeladen ist?“

    Rüstan blieb stehen und schaute nun seinerseits zu Lokart auf, der bereits eine Stufe weiter hochgestiegen war. Ein Gefühl, das er in die hinterste Ecke seines Bewusstseins verbannt hatte, drängte sich in den Vordergrund. Ein Stich durchfuhr ihn und einmal mehr wurde ihm bewusst, dass nichts in Ordnung war – nicht so, wie er es sich einredete. „Nein“, murmelte er. „Das hat er nicht erwähnt, aber das spielt auch keine Rolle. Nicht mehr.“

    Lokarts Miene wurde mitleidig. Er klopfte Rüstan sacht auf die Schulter und machte eine Kopfbewegung zum Eingang. „Kommt erst einmal mit rein“, schlug er vor. „Eure Mutter wird sich freuen, Euch zu sehen.“

    Als Rüstan den Eingangsbereich des Anwesens betrat, war von Delgars keine Spur mehr zu sehen. Gedanklich zuckte er mit den Schultern und verabschiedete sich von Lokart, der die Treppe ins Obergeschoss hinaufstieg. Vermutlich wollte er nach dem Hausherren sehen wollen, aber Rüstan verspürte nicht den Drang, seinem Vater unter die Augen zu treten. Er würde früh genug die Möglichkeit bekommen, mit diesem zu sprechen – auch wenn das ein eher einseitiges Gespräch werden dürfte.

    Er ging an dem niedrigen Tisch im geräumigen Eingangsbereich vorbei und stieg die Treppe ins Kellergewölbe hinab, in dem sich seit jeher der Koch- und Backbereich des Anwesens befand. Schon bevor er die unteren Stufen erreichte drang ihm der Duft von frischem Gebäck in die Nase. Stimmengewirr erreichte sein Gehör. Er musste den Kopf einziehen, als er unter dem gemauerten Bogen hindurchging und als er um die Ecker linste, konnte er zwei Frauen sehen, die Holzschalen reinigten.

    „Rüstan!“, kam es aus einem anderen Winkel der Stube und sofort wandten sich alle Gesichter ihm zu.

    Ehe er wusste, wie ihm geschah, wurde er fest umarmt. Ein vertrauter, süßlicher Geruch stieg auf. Er löste sich sacht aus der Umklammerung und ergriff die warmen Hände der älteren Frau. „Schön dich zusehen, Mutter“, murmelte er und brachte ein sachtes Lächeln zustande.

    Lady Marena Penta grinste breit, wobei sich einige Fältchen um ihren Augen und den Mund herum bildeten. Ihre hellbraunen Haare hatte sie sorgsam im Nacken zusammengeknotet. Über ihrem smaragdfarbenen Kleid trug sie eine mehlbestäubte Schürze.

    „Oh nein!“, rief sie und ließ seine Hände los. Dann klopfte sie auf seiner Brust herum.

    Irritiert sah er herab und bemerkte das Mehl auf seiner schwarzen Robe.

    „Das war keine Absicht“, meinte sie und strich ein letztes Mal über den Stoff seiner Kleidung, bevor sie ihre Schürze ablegte und an eine der anderen Frauen weiterreichte. „Komm“, forderte sie ihn auf und hakte sich bei ihm unter. Gemeinsam stiegen sie die Treppe wieder hinauf. „Ich freue mich, dass du mir hier mal einen Besuch abstattest. Aber wirst du nicht in der Akademie gebraucht?“

    „Heute nicht“, sagte er knapp, woraufhin seine Mutter besorgt zu ihm aufschaute. Ihr Blick haftete an ihm, als würde sie in seinem Gesicht etwas suchen.

    „Stimmt etwas nicht?“, wollte er von ihr wissen.

    Sie schüttelte den Kopf und blieb im Eingangsbereich stehen. „Du siehst nur sehr müde aus.“

    Wie oft er das in der letzten Zeit gehört hatte. „Albträume“, antwortete er und sah ihr fest in die Augen. Er wollte nicht, dass sie sich unnötig sorgte. Doch seine Mutter war in seinem Leben nahezu die einzige Person, die ihn verstand und zuhörte, auch wenn sie nur einen Bruchteil von dem mitbekam, was ihn beschäftigte.

    Sie nickte langsam und hielt seinem Blick stand. Es war ihr anzusehen, dass sie mit seiner Antwort nicht zufrieden war.

    Wärme berührte seine Wange, als sie ihre Hand darauf legte. „Rüstan ...“, flüsterte sie, brach aber ab, als Stimmen hinter ihnen lauter wurden.

    Sofort straffte seine Mutter sich und drehte sich zu der Treppe herum, die hinauf ins Obergeschoss führte.

  • Die Rüstan-Kapitel mag ich immer besonders!

    Dies fängt interessant an und ich bin schon gespannt auf das Treffen mit dem Vater und mit jener Lady, die dann vermutlich als Verlobungskandidatin ins Auge gefasst wurde!

    Hier nur ein paar Kleinigkeiten:

    Euch zu sehen.“

    Als Rüstan den Eingangsbereich des Anwesens betrat, war von Delgars keine Spur mehr zu sehen.

    Wortwiederholung

    als er um die Ecker linste

    um die Ecke

    Vermutlich wollte er nach dem Hausherren sehen wollen

    zwei mal wollte/wollen

    Stimmengewirr erreichte sein Gehör

    Naja ... wirklich sein Gehör? Würde Ohr da nicht natürlicher klingen?

    Meine Geschichten: * Meermädchen * Kriegerkönigin * Dark Prince * No Way Out

  • Hallo LadyK :)

    vielen Dank für deine Geschichte. Ich hatte beim Lesen der Kapitel richtig viel Spaß! Die bisherigen Teile finde ich sehr gelungen! Alles zieht mich direkt in die Welt und weckt Erinnerungen an alte Computerspiele und andere Geschichten. Das ist sehr schön. Vielen Dank dafür.

    Trotzdem habe ich noch einige Anmerkungen :)

    Spoiler anzeigen

    Im Prolog war mir nicht immer klar, wer gerade spricht. Wenn du schreibst, dass A etwas tut und anschließend gesprochene Rede einfügst, dann denke ich immer, dass A das jetzt sagt. Wenn danach der Hinweis „sagte B“ kommt, bringt mich das etwas aus dem Lesefluss.

    In Kapitel 2 hat die Haushälterin ja Sorge – so verstehe ich das –, dass Rüstan etwas Unanständiges von Talla wollen könnte. Ich würde es daher nachvollziehbarer finden, wenn sie nach der Bitte, den Kutscher zu informieren, kurz zögert, weil sie Talla und Rüstan nicht allein zurücklassen will. Überhaupt hat es hier für mich nicht ganz gepasst, dass Rüstan Gabriele zum Kutscher schickt. Soweit ich das verstanden habe, geht er ja fast direkt hinter ihr auch zum Kutscher. Hier könnte man ihn vielleicht noch etwas anderes tun lassen. Oder man lässt ihm selbst dem Kutscher Bescheid sagen… so im Sinne von: Ich habe mich etwas schamvoll vor den beiden Frauen verhalten, dann gehe ich heute und sage dem Kutscher selbst Bescheid. Dadurch könnte vielleicht auch sein Unwohlsein über seine "Aussetzer" zum Ausdruck kommen.

    In Kapitel 3 will Harka nach ein paar lauten Rufen aus der Menge gleich seine Axt ziehen. Das hat mich kurz irritiert. Ein großer Kerl (und Söldner?) ist solche Situationen bestimmt gewöhnt und kann sie allein durch seine Anwesenheit, seine Kraft und seine Fäuste lösen. Eine gezogene Axt ist bei sowas im Weg. Wenn das Gerangel zu viel wird, muss er entweder die Axt wegwerfen oder drauf losmetzeln. Ich denke, deswegen ziehen Polizisten auch nicht gleich die Pistole, wenn sie in ein Gerangel kommen. Es erscheint mir auch natürlicher, wenn Harka von dem Vorfall insgesamt kaum emotional erregt wird („fauchen“ und „keifen“ wirkt da sehr unpassend auf mich und passt auch nicht zu seinem späteren freundlichen Auftreten während des Kampfes).

    Ich denke, der Gardist würde eindeutiger und härter formulieren. Also statt „Das sieht eindeutig aus, du kleiner Dieb!“ würde in meinen Ohren „Du bist schuldig, du räudiger Dieb!“ besser klingen.

    Ich fände es für die Spannung und die emotionale Beteiligung interessanter, wenn der Junge bereits davon spricht, dass der Bäcker ihm das Brot geschenkt hat. Die Situation wäre schreiend ungerecht, Sira kann aber nach Delgars Auftauchen nicht eingreifen, wenn sie nicht ihr ganzes Leben aufgeben will. Als Leser ist man dann unter Strom :D

    Mir wird auch nicht ganz klar, in welcher Stimmung die Menge um den Diebes-Jungen ist. Findet sie die Bestrafung am Anfang gut und ändert sich das durch Siras Eingreifen?

    In Kapitel 4 fand ich die Auflösung des Vorfalls mit dem Jungen nicht ganz befriedigend. Einen Bäcker zu bestechen, um einen Dieb fangen zu können, erscheint mir viel zu anfällig für einen viel zu kleinen Erfolg. Was ist, wenn der Bäcker redet? Wäre das nicht eine totale Vernichtung von Delgars Position? Und welche Regentschaft interessiert es schon, ob die Gardisten 1 Dieb gefangen haben. Vielleicht könnte der junge "Dieb" Delgar persönlich auf die Schuhe getreten sein. Oder er weiß etwas, weshalb er diskreditiert werden muss. Etwas in dieser Richtung fände ich überzeugender.

    Rüstans Mutter klingt nett. Sein Vater wirkt wie ein berechnendes Monster. Ich weiß ja noch nicht viel über die beiden, aber diese Konstellation gibt es ja häufiger in Fantasy-Geschichten. Ich frage mich dann immer, wie die beiden zusammenkommen konnten. Das lässt mich beim Lesen auch etwas rausfallen. Wenn man im Folgenden die „Schattenseiten“ der Mutter zu sehen bekommt (eine gewisse Härte, eine unbedingte Loyalität zum Vater oder so etwas), dann fände ich (persönlich) das für den Charakter gut :D

    Aber das sind nur Gedanken :) Ich hatte jedenfalls viel Spaß und bin schon auf die Fortsetzung gespannt!

    Liebe Grüße

    M.

  • Hey LadyK

    Auch dieses Kapitel ist mir in dieser Form unbekannt. Bzw. in der alten Version waren wir ja auch im Anwesen, aber das ist alles anders abgelaufen, so weit ich mit erinnere. :)

    Mir gefällt der Kontrast zwischen Rüstans Mutter und seinem Vater, was die Frage aufwirft, ob Letzterer schon immer so war oder ob er mit seiner Frau ebenfalls einfach verheiratet worden ist, ohne gefragt zu werden. So ist es ja ein sehr unterschiedliches Paar, auch wenn wir den Vater in dieser Version noch nicht kennengelernt haben.

    Was mich überrascht, das eine Frau, die einem solchen Haushalt angehört, selbst Hand in der Backstube anlegt. Hätte jetzt erwartet, das sie wie in einem Schloss Personal für sowas haben. :hmm: Aber vielleicht ist ihr einfach nur langweilig, wenn ihr Mann so ein Griesgram ist.

    Vielleicht ein paar Hintergrundinfos zu dem Angestellten, der Rüstan begrüßt? Er verhält sich ihm gegenüber in meinen Augen etwas sehr locker - z.B. das Schulterklopfen - wenn man bedenkt, was für ein Mann Rüstans Vater ist. Haben die zwei vielleicht gerade deswegen eine besondere Verbindung?

    Ansonsten schöner Text der sich auch flüssig liest. :)

    Da sitzen sie wieder alle und fressen Eis ... Als wüssten sie nicht, wie ein Bier aufgeht!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo :D
    Wie angedroht - hier bin ich :D

    Ich finde den Part auch toll :) Obwohl hier eigentlich nichts weltbewegendes passiert - Rüstan betritt im Wesentlichen ja nur das Haus - ist es sehr atmosphärisch und deutet schon viele Dinge im Hintergrund an. Dass etwas nicht in Ordnung ist, dass das Verhältnis zu seinem Vater etwas ... öh ... distanziert ist, und dass offenbar jemand Efeu mag :D

    Das einzige, was ich mich auch gefragt habe ist, wieso seine Mutter im "Koch- und Backbereich" (man könnte auch Küche sagen xD) des Anwesens ist :hmm: Die Familie klingt jetzt eher wohlhabend und da würde ich nicht erwarten, dass die Mutter selbst noch in der Küche arbeitet - aber vielleicht gibts da eine gute Erklärung, die du uns noch lieferst, dann hab ich natürlich nix gesagt :D ("Sie macht es gern" wäre für mich jetzt auch eine xD)

    Gefällt mir! Weiter so!

    Wenige Augenblicke später öffnete sich der Verschlag.

    Nur noch wenige Blumen erblühten in den sorgfältig angelegten und gepflegten Rabatten, die entlang des Weges führten.

    Bei den beiden roten Wörtern muss ich mich outen, dass ich sie in dieser Verwendung einfach nicht kenne xD
    Verschlag hätte ich jetzt eher als provisorische Hütte/Unterschlupf oder sowas gesehen, nicht als Kutsche. Passt aber vermutlich auch :hmm:

    Rabatt im sinne von "Blumenbeet" kenne ich überhaupt nicht xD Das kommt mir fast vor wie Autokorrektur :rofl:
    Falls es das gibt ist es natürlich in Ordnung, ich wollte nur meine Unwissenheit nach außen tragen xD

    Auch wenn er sich gerne an die Momente zurückerinnerte, die er mit den Angestellten und seiner Mutter verbracht hatte, vergaß er niemals die Nichtachtung durch seinen Erzeuger.

    Jo, Papi ist halt beschäftigt ... damit dir eine Frau zu suchen! Sei halt mal dankbar!
    ich bin gespannt, ob dieses Verhältnis etwas mit seinem Verhältnis zu Drogen zu tun hat :D

    Die Fassade aus Steinen war wegen des Efeus kaum mehr erkennbar, nur die Fenster waren freigeschnitten. Selbst an den Säulen, die das Vordach vom Eingang trugen, schlängelten sich grüne Ranken entlang.

    Hier hast du mit wenigen Worten ein schönes Bild des Hauses geschaffen - sehr gut!

    Ich hoffe, du weißt, dass ich jetzt irgendwann eine Szene erwarte, wo jemand an dem Efeu nach oben/unten klettert.

    „Hat er Euch auch gesagt, dass Lady Trisa ebenfalls zu dem Essen eingeladen ist?“

    LadyT quasi :D

    So und jetzt schreib weiter ;)

    LG Chaos :chaos:

  • *zittert ein bisschen vor Angst *

    Wieso?

    Ganz nebenbei hätte ich mir für so eine Äußerung in meinem Thread jetzt wieder was anhören müssen- so von wegen "Understatement" und so :D

    Also, mir hat der Part sehr gut gefallen. Du schaffst es, mit wenigen Worten eine tolle Atmosphäre zu schaffen und gleichzeitig das Beziehungsgefüge der Anwesenden zu beleuchten. Keine Ahnung warum, aber eine Mutter, die in der Backstube arbeitet und ihrem Sohn bei der Umarmung erst mal ein paar fette Mehlflecken auf die Robe schmiert hat bei mir direkt einen Stein im Brett :rofl:Die Herzlichkeit strömt regelrecht aus ihr heraus, wohingegen die wenigen abfälligen Bemerkungen über den Vater ausreichen, um die Kühle und die Distanz förmlich spüren zu können.

    Ganz nebenbei ist dir Lokart auch ganz wunderbar gelungen. Ich konnte ihn mir ziemlich gut vorstellen.

    Also, kann weitergehen :gamer:

  • Rabatt im sinne von "Blumenbeet" kenne ich überhaupt nicht xD Das kommt mir fast vor wie Autokorrektur :rofl:

    Eine Rabatte (feminin) ist ein schmaler, bepflanzter Zierstreifen, der Teile eines Grundstücks optisch unterteilt. Im Gegensatz dazu impliziert ein einfaches Beet meistens die pragmatische Option, die Anpflanzung zu ernten. Dieser Zweck wird von einer Rabatte nicht erfüllt.

  • Ich schließe mich da den anderen im Wesentlichen an. Die Szene wirkt unspektakulär, macht sich aber als "Cooldown" der Marktszene damit sehr gut und bietet die Möglichkeit etwas die Charaktere aus Rüstans Familie zu beleuchten. Hier ein paar Anmerkungen:

    Spoiler anzeigen

    „Wir haben nicht mit Eurem Kommen gerechnet“, meinte Lokart an die Brüder gewandt, wobei sein Blick verriet, dass er nicht wusste, wessen Anblick ihn mehr überraschte.

    Müssten sie nichts mindestens über Delgars Kommen informiert sein? Sein Vater hatte ihn doch her beordert (feundliche Übernahme und so ...)

    „Es ist alles in Ordnung“, beteuerte er schlicht.

    Lokart schien nicht zufriedengestellt

    Es war ihr anzusehen, dass sie mit seiner Antwort nicht zufrieden war.

    So richtig zufrieden scheint niemand mit der Beschreibung von Rüstans Gefühlswelt zu sein. Irgendwas scheint sich die Familie also zu denken / zu ahnen.

    „Eure Mutter wird sich freuen, Euch zu sehen.“

    Der Vater scheinbar weniger :D (und so wie er beschrieben wird, macht das vielleicht auch Sinn)

    Über ihrem smaragdfarbenen Kleid trug sie eine mehlbestäubte Schürze.

    Da bin ich in ähnlicher Weise drüber gestolpert, wie die anderen. Die Erklärung, dass sie einfach ein sympathischer Charakter mit "Volksnähe" ist, macht für mich zwar im Nachhinein Sinn, im ersten Moment kam es mir aber auch komisch vor, dass sie selbst in der Küche steht. Wenn man Leser wie mich da noch etwas mehr mit der Nase drauf stoßen wollte, könnte man in einem Halbsatz deutlich machen (gerne auch indirekt), dass sie keinesfalls mithelfen "muss" sondern das freiwillig tut.

    „Rüstan ...“, flüsterte sie, brach aber ab, als Stimmen hinter ihnen lauter wurden

    Das macht es jetzt spätestens interessant...

  • Hey ihr Lieben! Nein. Ich habe noch nicht aufgegeben, auch wenn sich das zwischenzeitlich so angefühlt hat. Jetzt bemühe ich mich, um meinen Allerwertesten hochzukriegen und Band 1 in diesem Jahr abzuschließen (nehmt das bitte nicht allzu ernst xD).

    Erstmal

    Antworten

    Die Rüstan-Kapitel mag ich immer besonders!

    Ich auch :blush:

    vielen Dank für deine Geschichte. Ich hatte beim Lesen der Kapitel richtig viel Spaß! Die bisherigen Teile finde ich sehr gelungen! Alles zieht mich direkt in die Welt und weckt Erinnerungen an alte Computerspiele und andere Geschichten. Das ist sehr schön. Vielen Dank dafür.

    Willkommen an Bord, Moog. Es freut mich, dass du den Weg hierher gefunden hast und das dir meine Schreibe bisher gefällt. Ich hoffe, ich kann dich auch weiterhin bei Laune halten :)

    Im Prolog war mir nicht immer klar, wer gerade spricht. Wenn du schreibst, dass A etwas tut und anschließend gesprochene Rede einfügst, dann denke ich immer, dass A das jetzt sagt. Wenn danach der Hinweis „sagte B“ kommt, bringt mich das etwas aus dem Lesefluss.

    Okay. Ich habe mir große Mühe gegeben, dass das klar wird. Das ist ja manchmal gar nicht so einfach, gerade wenn viele Personen anwesend sind und dann auch noch überwiegend Männer ... Ich gucke es mir aber noch einmal bei Gelegenheit an

    In Kapitel 2 hat die Haushälterin ja Sorge – so verstehe ich das –, dass Rüstan etwas Unanständiges von Talla wollen könnte. Ich würde es daher nachvollziehbarer finden, wenn sie nach der Bitte, den Kutscher zu informieren, kurz zögert, weil sie Talla und Rüstan nicht allein zurücklassen will. Überhaupt hat es hier für mich nicht ganz gepasst, dass Rüstan Gabriele zum Kutscher schickt. Soweit ich das verstanden habe, geht er ja fast direkt hinter ihr auch zum Kutscher. Hier könnte man ihn vielleicht noch etwas anderes tun lassen. Oder man lässt ihm selbst dem Kutscher Bescheid sagen… so im Sinne von: Ich habe mich etwas schamvoll vor den beiden Frauen verhalten, dann gehe ich heute und sage dem Kutscher selbst Bescheid. Dadurch könnte vielleicht auch sein Unwohlsein über seine "Aussetzer" zum Ausdruck kommen.

    Ich lass ihn einfach noch was trinken oder so xD

    Einerseits möchte ich nicht, dass Rüstan dem Kutscher selbst Bescheid gibt, andererseits kann ich den Einwand verstehen und nachvollziehen.

    In Kapitel 3 will Harka nach ein paar lauten Rufen aus der Menge gleich seine Axt ziehen. Das hat mich kurz irritiert. Ein großer Kerl (und Söldner?) ist solche Situationen bestimmt gewöhnt und kann sie allein durch seine Anwesenheit, seine Kraft und seine Fäuste lösen. Eine gezogene Axt ist bei sowas im Weg. Wenn das Gerangel zu viel wird, muss er entweder die Axt wegwerfen oder drauf losmetzeln. Ich denke, deswegen ziehen Polizisten auch nicht gleich die Pistole, wenn sie in ein Gerangel kommen. Es erscheint mir auch natürlicher, wenn Harka von dem Vorfall insgesamt kaum emotional erregt wird („fauchen“ und „keifen“ wirkt da sehr unpassend auf mich und passt auch nicht zu seinem späteren freundlichen Auftreten während des Kampfes).

    Das ist gekauft :)

    Ich denke, der Gardist würde eindeutiger und härter formulieren. Also statt „Das sieht eindeutig aus, du kleiner Dieb!“ würde in meinen Ohren „Du bist schuldig, du räudiger Dieb!“ besser klingen.

    Hier würde ich allerdings sagen, dass es Geschmackssache ist :rolleyes:

    Ich fände es für die Spannung und die emotionale Beteiligung interessanter, wenn der Junge bereits davon spricht, dass der Bäcker ihm das Brot geschenkt hat. Die Situation wäre schreiend ungerecht, Sira kann aber nach Delgars Auftauchen nicht eingreifen, wenn sie nicht ihr ganzes Leben aufgeben will. Als Leser ist man dann unter Strom :D

    Mir wird auch nicht ganz klar, in welcher Stimmung die Menge um den Diebes-Jungen ist. Findet sie die Bestrafung am Anfang gut und ändert sich das durch Siras Eingreifen?

    In Kapitel 4 fand ich die Auflösung des Vorfalls mit dem Jungen nicht ganz befriedigend. Einen Bäcker zu bestechen, um einen Dieb fangen zu können, erscheint mir viel zu anfällig für einen viel zu kleinen Erfolg. Was ist, wenn der Bäcker redet? Wäre das nicht eine totale Vernichtung von Delgars Position? Und welche Regentschaft interessiert es schon, ob die Gardisten 1 Dieb gefangen haben. Vielleicht könnte der junge "Dieb" Delgar persönlich auf die Schuhe getreten sein. Oder er weiß etwas, weshalb er diskreditiert werden muss. Etwas in dieser Richtung fände ich überzeugender.

    Ich bin mit diesem Kapitel auch noch nicht ganz zufrieden und wer weiß, vielleicht bleibt es auch nicht so in der Form. Daher finde ich es immer schon, wenn man viele Meinungen hören kann. Das hier hat mir auch sehr geholfen :saint:

    Rüstans Mutter klingt nett. Sein Vater wirkt wie ein berechnendes Monster. Ich weiß ja noch nicht viel über die beiden, aber diese Konstellation gibt es ja häufiger in Fantasy-Geschichten. Ich frage mich dann immer, wie die beiden zusammenkommen konnten. Das lässt mich beim Lesen auch etwas rausfallen. Wenn man im Folgenden die „Schattenseiten“ der Mutter zu sehen bekommt (eine gewisse Härte, eine unbedingte Loyalität zum Vater oder so etwas), dann fände ich (persönlich) das für den Charakter gut :D

    Ja. Die Konstellation ist nichts neues, aber im Laufe der Geschichte wird sie hoffentlich noch mehr Dimension bekommen und nicht als Klischee dastehen :) So ist zumindest der Plan xD

    Auch dieses Kapitel ist mir in dieser Form unbekannt. Bzw. in der alten Version waren wir ja auch im Anwesen, aber das ist alles anders abgelaufen, so weit ich mit erinnere. :)

    Mir gefällt der Kontrast zwischen Rüstans Mutter und seinem Vater, was die Frage aufwirft, ob Letzterer schon immer so war oder ob er mit seiner Frau ebenfalls einfach verheiratet worden ist, ohne gefragt zu werden. So ist es ja ein sehr unterschiedliches Paar, auch wenn wir den Vater in dieser Version noch nicht kennengelernt haben.

    Was mich überrascht, das eine Frau, die einem solchen Haushalt angehört, selbst Hand in der Backstube anlegt. Hätte jetzt erwartet, das sie wie in einem Schloss Personal für sowas haben. :hmm: Aber vielleicht ist ihr einfach nur langweilig, wenn ihr Mann so ein Griesgram ist.

    Vielleicht ein paar Hintergrundinfos zu dem Angestellten, der Rüstan begrüßt? Er verhält sich ihm gegenüber in meinen Augen etwas sehr locker - z.B. das Schulterklopfen - wenn man bedenkt, was für ein Mann Rüstans Vater ist. Haben die zwei vielleicht gerade deswegen eine besondere Verbindung?

    Ansonsten schöner Text der sich auch flüssig liest. :)

    Du bist ein sehr genauer Beobachter. Behalte die Dinge alle mal im Hinterkopf - könnte noch wichtig werden :P

    Das ist wieder sehr schoen und detailreich geworden, sowohl wie Du das Anwesen schilderst als auch wie die Rolle von jedem dort kurz angerissen wird - man kann sich das alles lebhaft vorstellen, und die melancholische Grundstimmung des Magiers passt auch gut rein. :thumbsup:

    :hail:

    und dass offenbar jemand Efeu mag :D

    :rofl: Das ist wichtig!

    Also, mir hat der Part sehr gut gefallen. Du schaffst es, mit wenigen Worten eine tolle Atmosphäre zu schaffen und gleichzeitig das Beziehungsgefüge der Anwesenden zu beleuchten. Keine Ahnung warum, aber eine Mutter, die in der Backstube arbeitet und ihrem Sohn bei der Umarmung erst mal ein paar fette Mehlflecken auf die Robe schmiert hat bei mir direkt einen Stein im Brett :rofl: Die Herzlichkeit strömt regelrecht aus ihr heraus, wohingegen die wenigen abfälligen Bemerkungen über den Vater ausreichen, um die Kühle und die Distanz förmlich spüren zu können.

    Ganz nebenbei ist dir Lokart auch ganz wunderbar gelungen. Ich konnte ihn mir ziemlich gut vorstellen.

    Vielen lieben Dank :heart:

    Ich schließe mich da den anderen im Wesentlichen an. Die Szene wirkt unspektakulär, macht sich aber als "Cooldown" der Marktszene damit sehr gut und bietet die Möglichkeit etwas die Charaktere aus Rüstans Familie zu beleuchten.

    Das finde ich auch :)

    Müssten sie nichts mindestens über Delgars Kommen informiert sein? Sein Vater hatte ihn doch her beordert (feundliche Übernahme und so ...)

    Japp. :whistling: Das ändere ich natürlich :)

    Und damit es nicht langweilig wird oder ihr mir hier abhaut, weil ich zu faul bin um weiterzumachen, geht´s gleich weiter :)

    Vielen Dank an der Stelle an Tariq und Chaos Rising , die mir hier sehr geholfen haben :saint:

    Außerdem hat Chaos mich darauf hingewiesen, dass die Bezeichnungen "Lord" und "Lady" ja englische Bezeichnungen sind. Deshalb habe ich die Titel jeweils durch "Graf" und "Gräfin" ersetzt ... Falls euch also noch ein englischer Adelstitel ins Auge springt, der mir durch die Lappen gegangen ist ... sagt bescheid :)

    Kapitel 4 - Rüstan (3/3)


    „Ich hoffe, wir können beide unseren Nutzen daraus ziehen“, sagte ein Mann, den Rüstan noch nie zuvor gesehen hatte. Der edlen Kleidung zufolge und die Tatsache, dass er dicht neben dem Hausherren herging, vermutete er einen Angehörigen einer Adelsfamilie, möglicherweise auch einen Verwalter.

    Lokart und Delgars folgten den Männern dichtauf.

    „Ich denke schon, dass ein Geschäft dieser Art zu unser beider Wohl gereichen wird“, hörte Rüstan die Stimme seines Vaters. Erst dann lenkte er seinen Blick auf ihn.

    Graf Ellark Penta – ein Mann mit einem Ausdruck, der jeden sofort erstarren ließ. In seinen dunklen Augen blieb es jederzeit kalt, das rasierte Kinn und die kurz gehaltenen Haare ließen ihn jünger wirken als er war. Einzig die einzelnen grauen Strähnen gaben einen Hinweis auf sein wahres Alter. Jedes seiner Kleidungsstücke war schwarz, nur das breite Amulett, das silbern glänzend von vor der Brust hing, bildete einen Kontrast.

    „Gräfin Marena!“, rief der Fremde sichtlich erfreut, woraufhin die Hausherrin ein warmes Lächeln auf ihr Gesicht zauberte.

    Auch wenn sie es nur spielt, wirkt es immer echt.

    Er folgte ihr, als sie auf die anderen Männer zuging, um am Treppenabsatz auf sie zu warten.

    „Wie mir scheint, seid Ihr zu einer Übereinkunft gekommen“, bemerkte Marena und faltete die Hände übereinander.

    „Es ist mir immer eine Freude, mit Eurem Gatten ins Gespräch zu kommen“, wich der Fremde aus. So, wie er das Lächeln der Gräfin erwiderte, wirkte er freundlich.

    Ellark zog für einen Lidschlag die Stirn kraus und das sagte Rüstan, dass sein Vater nur mit dem anderen Graf Geschäfte machte, um sich nicht als Feinde gegenüber zu stehen.

    Marena schien das ähnlich zu sehen, denn ihre freundliche Miene wurde eine Spur kälter. „Und Ihr seid in unserem Haus jederzeit gern gesehen, Graf Aler Imares. Ich hoffe, dass wir Euch einen angenehmen Aufenthalt bescheren können und selbstverständlich sehe ich der Ankunft Eurer Familie mit Freuden entgegen.“

    Augenblick ...

    Ein ungutes Gefühl beschlich Rüstan, als der Name des bisher Unbekannten fiel.

    Jetzt begriff er, warum Delgars ihn bereits auf der Fahrt vor der geplanten Hochzeit gewarnt hatte. Offenbar war es genau das Gespräch, welches Lokart erwähnt hatte und die Familie Imares reiste mit Sicherheit nicht wegen der schönen Landschaft Catrellaks an.

    Er suchte den Blick seines Bruders, dessen Mundwinkel sich kaum merklich hoben.

    Delgars musste gewusst haben, dass der andere Graf bereits im Penta-Anwesen verweilte, aber auch seiner Mutter konnte der Besucher nicht entgangen sein.

    Mühsam rang Rüstan um seine Fassung und verzichtete darauf, seiner Familie vernichtende Blicke zuzuwerfen.

    „Darf ich die Gelegenheit nutzen, nachdem Ihr bereits meinen ältesten Sohn kennen gelernt habt, Euch bereits jetzt meinen Jüngsten vorzustellen“, ergriff Ellark das Wort und deutete mit einer knappen, steifen Kopfbewegung auf Rüstan. „Meister Rüstan.“

    Graf Aler wandte sich an ihn, woraufhin er kurz den Kopf zur Begrüßung neigte. „Eurer Vater berichtete mir bereits, dass Ihr Magier seid“, erklärte der Fremde. „Welches Gebiet?“

    Verdattert warf er einen Blick auf Lokart, der kaum merklich mit den Schultern zuckte. „Heilkunst“, erklärte Rüstan. „Ich bin auf der dritten Station beschäftigt. Die Heiler und Helfer dort haben sich auf die Sterbehilfe spezialisiert.“

    Die Augen des Grafen wurden groß. „Beeindruckend“, bemerkte er. „Ich bewundere Heiler für ihre vielseitigen Fähigkeiten. Auch wenn mir nicht klar ist, wie Heilkunst und Sterbehilfe zusammengehen. Davon müsst Ihr mir berichten.“

    „Sobald sich eine Gelegenheit bietet, werde ich das gerne tun.“ Rüstan bemühte sich darum, wenigstens einen Hauch Interesse in seine Stimmlage zu pressen.

    Aler wandte sich an Ellark „Ich bin mir sicher, dass meine Tochter sich der Vorzüge bewusst werden wird.“

    Er verfluchte im Geiste seine Familie, die ihn offen in diese Situation haben reinrennen lassen, und anschließend schlitzte er seinen Vater mit seinem Blick auf. Er war es, der solche Geschäfte einfädelte.

    Sein Herz schlug ihm bis zum Hals, ein Kloß bildete sich in seiner Kehle. Wenn er etwas Falsches sagte, konnte das nur schlecht für ihn ausgehen. „Ich bin mir sicher, dass Eure Tochter gewissenhaft über solcherlei Vorzüge nachdenkt, bevor sie einen Gemahl erwählt.“

    Delgars hüstelte, Lokart zog den Kopf ein und während Ellarks Gesichtszüge einfroren, zog Graf Aler lediglich eine Augenbraue hoch.

    „Wenn sie in der Position stünde, selbst eine Entscheidung zu treffen, würde sie das gewiss tun“, bemerkte dieser. „Und ich behalte mir vor, ebenfalls gründlich nachzudenken. Guten Tag.“ Er nickte jedem kurz zu, bevor er dicht an Rüstan vorbeimarschierte.

    Lokart folgte dem Mann schnell und redete auf ihn ein.

    Niemand rührte sich, bis der Verwalter Lord Imares außer Hörweite gebracht hatte.

    Rüstan spürte den mörderischen Gesichtsausdruck seines Vaters auf sich ruhen, doch bevor er sich in irgendeiner Weise erklären konnte, preschte Ellark vor.

    „Hast du den Verstand verloren!“, fauchte er. Seine Stimme erhob sich nicht einmal sonderlich, allein der Unterton brachte es zustande, dass selbst Delgars einen halben Schritt zurückwich. „Ist dir eigentlich klar, was ich bewirken musste, damit Lord Imares überhaupt in Erwägung zieht, seine Tochter in deine Obhut zu geben?“

    „Ihr hättet vorher auch einfach mit mir reden können, Vater.“ Rüstan gab sich Mühe, die Worte ohne einen Klang des Vorwurfs über die Lippen zu bringen.

    „Damit du diese Verlobung wieder auflösen kannst, bevor sie überhaupt zustande gekommen ist?“, konterte Ellark. „Offensichtlich legst du es darauf an, mein Vermächtnis irgendwann durch eine feindliche Übernahme zu verlieren!“

    Rüstans Worte kamen schneller aus ihm heraus, als er darüber nachdenken konnte. „Es wäre nur gerecht, wo Ihr doch so viele Familien auf eben diese Weise ruiniert habt!“

    Der Schlag mit dem Handrücken kam so plötzlich, dass Rüstan nicht reagieren konnte. Ein scharfer, schneidender Schmerz jagte über seine Wange und betäubte die Lippe. Er taumelte vor Überraschung und Schreck zurück. Während ein metallener Geschmack sich auf seiner Zunge ausbreitete, richtete er sich langsam wieder auf und kehrte zu seinem Platz zurück.

    Unsicher betrachtete er seinen Vater, der sich nicht gerührt zu haben schien. Auch auf seinen Zügen gab es keinen Hinweis auf eine innere Unruhe.

    „Bevor du erneut etwas sagst, solltest du sorgfältig über deine Worte nachdenken oder lieber schweigen“, sagte Ellark, wobei seine Stimmlage eine Spur kühler geworden war.

    Rüstan hielt den Mund, aber er schaffte es, dem Blick seines Vaters standzuhalten. Der blieb unberührt davon.

    „Ich habe Graf Aler in sein Quartier gebracht. Er war ziemlich aufgebracht, aber ich denke, ich konnte ihn ein wenig besänftigen“, erklärte Lokarts Stimme plötzlich. Er musste währenddessen zurückgekehrt sein. Als er sich links neben dem Hausherren stellte, betrachtete er Rüstan und blinzelte. Dann zog er aus seinem Ärmel ein besticktes Taschentuch und reichte es ihm.

    Zwar nahm Rüstan es dankbar entgegen, tupfte sich aber nicht das Blut von der Lippe. Den Gefallen wollte er seinem Vater nicht tun.

    „Du hast vierzehn Tage Zeit zum Nachdenken“, ergriff der Hausherr das Wort. „Dann möchte ich dich pünktlich zur Abendstunde zum Essen hier sehen. Bis dahin tritts du mir besser nicht noch einmal unter die Augen.“ Ellark sah Rüstan ein letztes Mal eindringlich an, bevor er sich auf dem Absatz umdrehte und die Stufen emporstieg. „Lokart! Delgars!“, rief er im Hochgehen.

    Während der Verwalter kurz den Kopf zum Abschied neigte, eilte der Hauptmann dem Hausherren ohne jede Reaktion hinterher.

    Als die drei Männer außer Sichtweite waren, spürte Rüstan, wie jemand seine Hand ergriff. Er sah seine Mutter von der Seite an. Ein flehender Ausdruck lag auf ihrem Gesicht, doch bevor sie etwas sagen konnte, löste er sich aus ihrem Griff und wischte sich das Blut von der Lippe. Er ärgerte sich darüber, dass er noch immer nicht gelernt hatte, wann es besser war, den Mund zu halten und die Gedanken für sich zu behalten.

    „Ich hoffte, dass ich vorher in Ruhe mit dir darüber hätte sprechen können“, meinte Marena leise und stellte sich unmittelbar vor ihn. Sanft strich sie mit ihren Händen über seine Oberarme. „Kannst du dieser Verlobung wenigstens offen gegenübertreten. Es gibt für dich bald keine Möglichkeiten mehr.“

    „Wenn er meine Bitte damals erfüllt hätte, wäre ich schon verheiratet und man müsste sich über dieses Problem keine Sorgen mehr machen.“ Selbst in seinen eigenen Ohren hörte sich seine Stimme brüchig an.

    Seine Mutter seufzte und senkte die Arme. „Eine Hochzeit geschieht in unseren Kreisen nicht aus Liebe.“

    Das wusste er, aber verstehen konnte er es nicht. Warum sollte man mit jemanden eine Ehe schließen, den man weder kannte noch liebte? Er ließ die Frage unausgesprochen, denn er gab sich die Antwort darauf selbst. Eine Heirat hatte immer einen Zweck zu erfüllen und dem musste er sich fügen, auch wenn er bereits alt genug war, um sich selber eine Gattin auszuwählen. Aber wer sollte mit ihm glücklich werden? Möglicherweise war es besser, dass Trisa nun mit Delgars verheiratet war. Doch Rüstan gab sich der stillen Hoffnung hin, dass sie nur aus Pflichtbewusstsein eine Tochter mit seinem Bruder gezeugt hatte.

    Rüstan gab seiner Mutter einen schnellen Kuss auf die Stirn. „Ich werde da sein“, meinte er. „Ich hoffe, ihr wisst, was ihr dem Mädchen damit antut.“

    Marena sah verwirrt zu ihm auf. „Was meinst du?“

    Er rang mit sich, konnte jedoch nicht über seinen Schatten springen und seiner Mutter erzählen, was ihn in letzter Zeit beschäftigte. Die im Gedanken mühsam vorbereiteten Worte blieben in seinem Hals stecken und so konnte er sie nur ansehen, darauf hoffend, dass sie es bei dieser Aussage beließ.

    „Rüstan?“

    Da war er wieder – dieser suchende Blick in den Augen seiner Mutter.

    „Ich werde besser gehen, bevor Vater zurückkommt“, meinte er ausweichend und schloss Marena in eine kurze Umarmung. Dann wandte er sich ab und verließ sein Elternhaus mit schnellen Schritten.

    Bevor er in die Kutsche einstieg, gab er dem Kutscher die Anweisung, zurück ins Magierviertel zu fahren.

    Er atmete er tief durch und versuchte, Ordnung in sein gedankliches Chaos zu bringen. Unbeholfen knetete er das Taschentuch von Lokart, das er noch immer in der Hand hielt.

    Was hatte er sich überhaupt von dem Besuch bei seiner Familie versprochen? Seine Mutter würde ihm nicht helfen können, auch wenn sie sich die größte Mühe gab, und seinem Vater interessierte es nicht, wie es ihm ging. Delgars war ebenfalls nur um das eigene Wohl bedacht.

    Rüstan lehnte sich vor und fuhr sich mit beiden Händen durch die Haare. Wenn er nur wüsste, wie er mit seinen Gedanken und Problemen umgehen konnte.

    Schlagartig blitzte das Gesicht der Kriegerin vor seinem inneren Auge auf. Er kannte nicht einmal ihren Namen, aber er hatte sie sofort wiedererkannt.

  • Außerdem hat Chaos mich darauf hingewiesen, dass die Bezeichnungen "Lord" und "Lady" ja englische Bezeichnungen sind. Deshalb habe ich die Titel jeweils durch "Graf" und "Gräfin" ersetzt ...

    Nun ja - ein Graf is allerdings normalerweise mehr...

    'Lord' ist eine generelle Anrede fuer englische Adelige, die allerdings primaer fuer die niederen Raenge verwendet wird - einen Baron wuerde man formell als 'my lord' anreden, einen Herzog (Duke) nur theoretisch, in der Praxis als 'your grace'.

    Daher ist der Eindruck bei 'Lord' und 'Lady' dass es sich generell um eher niederen Adel handelt (Baron, Viscount,...) - ein Graf (Earl) hingegen ist schon vergleichsweise weit oben. Im Deutschen kommt der ganze kleine Landadel (Freiherr, Baron, Ritter, Edler, Junker,...) unter den Grafen. Dass sich mehrere Grafen in einer Stadt tummeln, sie aber nicht am Fuerstenhof rumhaengen empfaende ich dann als eher ungewoehnlich.

    Kommt also jetzt drauf an wie wichtig die ganzen edlen Herren und Damen da sein sollen...

    (Ich kann ehrlich gesagt auch nichts schlimmes daran finden Lord und Lady in deutschen Fantasy-Texten zu nehmen, ich habe das schon oft gesehen und auch selber schon gemacht...)

    • Offizieller Beitrag

    So :D
    Ich hab ja schon ein bisschen was zu dem Part gesagt, aber ich sags auch nochmal "offiziell" :D

    Ich mag den Part :) Es passiert eigentlich nicht viel, aber das was passiert zeigt uns gut das Verhältnis zwischen den Charakteren. Da ist dir das Show don't tell gut gelungen :) Ein Glück, dass wir das nicht begraben haben :rofl:

    Rüstan und sein Vater kommen jetzt nicht so richtig gut miteinander klar xD aber es kommt auch gut rüber, warum das so ist, ohne es direkt anzusprechen, das gefällt mir. Hast du gut gemacht :D

    Warum Rüstan Delgars nicht so mag wird auch klar - Frauen :rolleyes: (is nur die Frage, wer da "schuld" ist xD Ich kann mir gut vorstellen, dass der Herr Drogenlord das selbst verkackt hat xD)

    Mami ist toll und bemüht!

    Und Delgars ist - zumindest in dem Part - sehr unterwürfig gegenüber seinem Vater. Allerdings tut er auch nicht viel, also kann der Eindruck natürlich auch täuschen xD

    Ich bin gespannt, ob Rüstan seiner Ehe noch entgehen kann - und iwie gleichzeitig, ob Ellark das nochmal gefixt kriegt xD Wir werden sehen :D

    (Ich kann ehrlich gesagt auch nichts schlimmes daran finden Lord und Lady in deutschen Fantasy-Texten zu nehmen, ich habe das schon oft gesehen und auch selber schon gemacht...)

    Nur fürs Protokoll: Ich habe nicht gesagt dass das etwas schlechtes ist, nur darauf hingewiesen, dass es so ist :) Kann man machen wie man möchte :D

    LG Chaos :chaos:

  • So, zum eigentlichen Text auch noch:

    Gefaellt mir recht gut, die Stimmung da ist ganz gut getroffen - so ein richtig herzliches Familientreffen halt... :D Ein paar mal scheint es mir aber sehr implizit zu sein was geredet wird, so dass ich auch beim nochmal lesen nicht genau draufkomme warum Dinge so aufgefasst werden:


    Wenn er etwas Falsches sagte, konnte das nur schlecht für ihn ausgehen. „Ich bin mir sicher, dass Eure Tochter gewissenhaft über solcherlei Vorzüge nachdenkt, bevor sie einen Gemahl erwählt.“

    Vorher wird ja allgemein ueber 'Geschaefte' geredet, ueber 'gegenseitigen Nutzen' und 'Uebereinkunft' und die Tochter die Vorzuege sieht - das kann bedeuten was Rüstan hier denkt, muss aber nicht.

    Hier ist er der, der zum ersten Mal mit der Vermaehlung mit der Tochter rausplatzt. Ich stelle mir hier grade vor die Alten hatten ueber einen Mietvertrag fuer eine Plantage geredet die Rüstan und sie jetzt zusammen verwalten sollen - und auf einmal erklaert Rüstan dem guten Aler dass er hier davon ausgeht bald dessen Tochter zu heiraten.

    Scheint mir ein bisschen riskant zu sein von ihm, so als erster das Thema ganz explizit zur Sprache zu bringen... besonders da er ja weiss dass er hier nichts falsches sagen darf...

    Rüstan muss diesen ganzen Zinnober nicht moegen - aber mit einiger Sicherheit kennt er ihn und ist auch leidlich gut darin, immerhin muss das seine Kindheit gewesen sein...

    „Hast du den Verstand verloren!“, fauchte er. Seine Stimme erhob sich nicht einmal sonderlich, allein der Unterton brachte es zustande, dass selbst Delgars einen halben Schritt zurückwich. „Ist dir eigentlich klar, was ich bewirken musste, damit Lord Imares überhaupt in Erwägung zieht, seine Tochter in deine Obhut zu geben?“

    Was genau hat er so schlimmes gesagt? (Siehe oben, aber wie wir nun erfahren hat er das Fettnaepfchen vermieden da das Thema das war was er denkt).

    Dass die Tochter gewissenhaft nachdenken wird finde ich eigentlich eher hoeflich - das kann man auch als understatement seinerseits werten dass er sein Licht ein bisschen unter den Scheffel stellt und sich nicht vordraengt. Genauso ist es eigentlich nicht unhoeflich wenn er die Fiktion aufrechterhaelt dass die Tochter da nicht wie ein Stueck Vieh verschachert wird - faende ich als Vater vielleicht auch nett wenn der Zukuenftige meiner Tochter nicht so redet als waere sie keine Person.

    Aber der gut Ellark reagiert als haette Rüstan hier eine oeffentliche Ablehnung der Verlobung samt Beleidigung abgeliefert. Faellt mir - auch beim nochmaligen Lesen - schwer das in den Worten zu finden.

  • Hallo LadyK,

    mir gefällt der neue Abschnitt wieder sehr! Die Mutter gefällt mir als Charakter jetzt schon richtig gut :D ...und die anderen natürlich auch.

    „Wenn sie in der Position stünde, selbst eine Entscheidung zu treffen, würde sie das gewiss tun“, bemerkte dieser. „Und Aber ich behalte mir vor, ebenfalls gründlich nachzudenken. Guten Tag.“ Er nickte jedem kurz zu, bevor er dicht an Rüstan vorbeimarschierte.

    Hier war ich kurz verwirrt. Seine Tochter kann ja gar nicht wirklich darüber nachdenken (weil sie nichts entscheiden kann). Daher würde ich das "ebenfalls" eher streichen. Dass der fremde Graf nur von dem Hausverwalter begleitet und beruhigt wurde, hatte wiederum mich nachdenken lassen. Also ist das angemessen? Dass der Angestellte versucht den Grafen zu beruhigen? Ich weiß es nicht. Also ich weiß es wirklich nicht :D

    Schlagartig blitzte das Gesicht der Kriegerin vor seinem inneren Auge auf. Er kannte nicht einmal ihren Namen, aber er hatte sie sofort wiedererkannt.

    Bedeutet das, dass er die Kriegerin schon vorher kannte? Oder soll das nur heißen, dass er sich gerade in diesem Moment an ihr Gesicht erinnert?

    :D Das war es auch schon.

    Liebe Grüße und einen schönen Abend!

    M.

  • Hey LadyK

    Fehler- und Unklarheitenbox :)

    Spoiler anzeigen

    „Ich hoffe, wir können beide unseren Nutzen daraus ziehen“, sagte ein Mann, den Rüstan noch nie zuvor gesehen hatte. Der edlen Kleidung zufolge und die Tatsache, dass er dicht neben dem Hausherren herging, vermutete er einen Angehörigen einer Adelsfamilie, möglicherweise auch einen Verwalter.

    Lokart und Delgars folgten den Männern dichtauf.

    „Ich denke schon, dass ein Geschäft dieser Art zu unser beider Wohl gereichen wird“, hörte Rüstan die Stimme seines Vaters. Erst dann lenkte er seinen Blick auf ihn.

    -> Also bis hierher haben wir Rüstans Vater (orange) und einen Unbekannten (grün) sowie Lokart (lila) und Delgars (grau). Letztere scheinen hier erst mal nur Nebensächlich zu sein. Nur mal für mich zur Übersicht, weil ich bei diesem ganzen Teil total ins Schleudern komme wer hier wer ist.

    Graf Ellark Penta – ein Mann mit einem Ausdruck, der jeden sofort erstarren ließ. In seinen dunklen Augen blieb es jederzeit kalt, das rasierte Kinn und die kurz gehaltenen Haare ließen ihn jünger wirken als er war. Einzig die einzelnen grauen Strähnen gaben einen Hinweis auf sein wahres Alter. Jedes seiner Kleidungsstücke war schwarz, nur das breite Amulett, das silbern glänzend von vor der Brust hing, bildete einen Kontrast.

    -> Beschreibt Rüstan hier seinen Vater? Weil den anderen Mann kennt er ja nicht, laut erstem Absatz.

    Gräfin Marena!“, rief der Fremde sichtlich erfreut, woraufhin die Hausherrin ein warmes Lächeln auf ihr Gesicht zauberte.

    Auch wenn sie es nur spielt, wirkt es immer echt.

    -> Also das ist der Unbekannte von ganz am Anfang, richtig?

    Er folgte ihr, als sie auf die anderen Männer zuging, um am Treppenabsatz auf sie zu warten.

    -> Ich denke du meinst hier Rüstan? Hab ihn mal für mich pink markiert. Würde ich evtl. auch schreiben, weil sich "er" für mich hier noch auf den Fremden bezieht.

    Und verstehe ich das hier richtig: Rüstans Mutter - der Rüstan folgt - geht auf die anderen Männer zu um dann (auf halber Strecke?) doch am Treppenabsatz zu warten? Oder wartet Rüstan? Aber er geht ihr doch nach? :hmm:

    „Wie mir scheint, seid Ihr zu einer Übereinkunft gekommen“, bemerkte Marena und faltete die Hände übereinander.

    „Es ist mir immer eine Freude, mit Eurem Gatten ins Gespräch zu kommen“, wich der Fremde aus. So, wie er das Lächeln der Gräfin erwiderte, wirkte er freundlich.

    Ellark zog für einen Lidschlag die Stirn kraus und das sagte Rüstan, dass sein Vater nur mit dem anderen Graf Geschäfte machte, um sich nicht als Feinde gegenüber zu stehen.

    -> Ok, also hat er oben wirklich seinen Vater beschrieben. Hier wird das dann klar.

    Marena schien das ähnlich zu sehen, denn ihre freundliche Miene wurde eine Spur kälter. „Und Ihr seid in unserem Haus jederzeit gern gesehen, Graf Aler Imares. Ich hoffe, dass wir Euch einen angenehmen Aufenthalt bescheren können und selbstverständlich sehe ich der Ankunft Eurer Familie mit Freuden entgegen.“

    Augenblick ...

    Ein ungutes Gefühl beschlich Rüstan, als der Name des bisher Unbekannten fiel.

    Er atmete er tief durch und versuchte, Ordnung in sein gedankliches Chaos zu bringen.

    -> Kleiner Tippfehler :)

    Generell hast du hier - obwohl eigentlich nicht viel passiert ist - für mich viele Interessante Grundlagen gelegt. Der "böse" Unbekannte und Rüstans Vater hecken was aus und es ist nicht nur die ungewollte Hochzeit. Das Delegar offenbar mit der Jugendliebe(?) seines Bruders verheiratet worden ist, haut auch gut rein. Zum Schluss kommt wieder das, was mir von Anfang an so gut an deiner Geschichte gefallen hat. Man weiß nicht so recht, was mit Rüstan los ist. Damals schon als er nicht weiß warum er diese Liste mit seinem eigenen Namen drauf geschrieben hat z.B. Hier lässt du uns Leser auch wieder zappeln. Warum sagt er dieses "wenn ihr wüsstet" zu seiner Mutter und warum der Gedanke an die Kriegerin die er nicht kennt und doch wiedererkennt? Schön schön :)

    Da sitzen sie wieder alle und fressen Eis ... Als wüssten sie nicht, wie ein Bier aufgeht!

  • So, jetzt komme ich auch zu einem Kommentar. Die Geschichte liest sich so gut, die hab ich direkt so durchgelesen :D jetzt ärgere ich mich nur, am Handy gelesen zu haben, da ist kommentieren immer mistig, aber am PC hab ich die ganzen Zitate nicht mehr 😅 EDIT: Ich packe die jetzt am PC mal in einen Spoiler:

    Spoiler anzeigen

    Das taten sie alles, während sich eine Meute hungriger Krieger über das Essensangebot hermachte, welches genauso Abwechslung bot wie ihre Kleiderwahl: gar keine.

    Irgendwie ist dieser Vergleich super simpel, aber gerade das machte ihn für mich witzig :D

    Hergehört!“, rief plötzlich eine schrille Stimme, bei dem Harka vor Lachen die Suppe wieder aus dem Mund lief

    Dieses Bild :rofl:

    Nur ein böser Traum. Alles nicht echt

    Widersetzt sich da etwa jemand Gesetz 43? 😁

    Es waren nur Träume und sie hatten keinerlei Bedeutung.

    Jetzt widersetzt er sich schon beinahe wortwörtlich dem Gesetz xD wieso verneinen Charaktere immer die Bedeutungen ihrer Träume?

    Mit einem einzigen Atemzug holte er seine Energie zurück und öffnete die Lider auf

    Das klingt irgendwie nicht stimmig. "und hob die Lider" passt mMn besser.

    Sämtliche Haare auf Siras Körper stellten sich auf und sie musste den Drang unterdrücken, sich zu schütteln

    Huh, so eine Wirkung hat Rüstan auf die Kriegerin? Der wirkte eben noch recht freundlich auf mich. Er kann also auch anders.

    In Delgars Augen braute sich ein nahendes Unwetter zusammen. Offenbar hatte er nicht damit gerechnet, dass sein Komplize den Plan zu durchkreuzt

    So. Ein. Arsch.

    Es ist wahr“, gab der ältere Mann schließlich zu. „Der Junge hat mich nicht bestohlen.“

    Damit die wache besser dasteht, oder was? Die Krieger schienen ja schon nichts von den Gardisten zu halten! Wenn dem so ist, dann geht das nach hinten los. Lorbeeren muss man sich redlich verdienen

    Immer, nachdem er einen schwierigen Zauber angewandt hatte, froren seine Finger entsetzlich

    I feel you, Rüstan :rofl: ich wusste schon immer, dass ich auch ein Magier bin. Im meinem Job passt das sogar xD hab erst neulich einen Kollegen mit "Black Magic" angst eingejagt :rofl:

    Dass du dich nicht in meine Angelegenheiten einmischst, Bruder

    Uff, das kommt unerwartet

    Hat er Euch auch gesagt, dass Lady Trisa ebenfalls zu dem Essen eingeladen ist?“

    Hier hat sich noch eine Lady eingeschlichen

    Graf Ellark Penta – ein Mann mit einem Ausdruck, der jeden sofort erstarren ließ. In seinen dunklen Augen blieb es jederzeit kalt, das rasierte Kinn und die kurz gehaltenen Haare ließen ihn jünger wirken als er war

    Ah, da kommt jetzt also bereits die Verbindung zum Prolog. Marena wollte da Hilfe, weil es um ihren Sohn ging. Vermutlich um Rüstan. Was immer dahinter steckt ist vermutlich der Grund für die schlechte Beziehung zum Vater und eventuell auch die Träume

    Er verfluchte im Geiste seine Familie, die ihn offen in diese Situation haben reinrennen lassen, und anschließend schlitzte er seinen Vater mit seinem Blick auf

    Hatte

    Wenn er meine Bitte damals erfüllt hätte, wäre ich schon verheiratet und man müsste sich über dieses Problem keine Sorgen mehr machen.

    Das hab ich schon bei seiner Reaktion auf die Erwähnung dieser Lady Trisa befürchtet 😢

    Möglicherweise war es besser, dass Trisa nun mit Delgars verheiratet war

    Uff, das trifft ja nochmal doppelt hart. Wenn Trisa sowieso in die Familie heiraten sollte, hätte doch auch Rüstan sie haben können. Das ist super fies. Kein Wunder, dass er seinem Vater Paroli bietet und nicht mehr heiraten will...

    Schlagartig blitzte das Gesicht der Kriegerin vor seinem inneren Auge auf. Er kannte nicht einmal ihren Namen, aber er hatte sie sofort wiedererkannt

    Was was was way was? Way hab ich verpasst? O.o


    Insgesamt kann ich sagen, du schreibst super angenehm :fox: Dein Stil hat imho genau die richtige Mischung aus Handlung, Beschreibungen, Einblick ins Innenleben der Charaktere und Dialog. Es ist super ausbalanciert und gibt deinem Text eine angenehme Abwechslung. Auch in der Art und Weise, wie du Sätze verknüpfst. Stilistisch top :thumbsup:

    Weiterhin hast du starke Charaktere, wobei Rüstan für mich momentan am presentesten ist - über ihm wissen wir momentan am meisten. Die Handlungen deiner Charaktere sind schlüssig und nachvollziehbar und man merkt, dass du dir dabei was gedacht hast.

    Bitte mehr davon :fox:

  • Hey Lady,

    sorry, bin spät dran ...

    Ich fand den Teil gut. Diese ganze Stimmung, die Brisanz der Situation und Rüstans Gefühlschaos...das alles hast du schön eingefangen. Man möchte wirklich nicht mit ihm tauschen.

    Ich packe nur noch ein zwei Gedanken in den Spoiler:

    Spoiler anzeigen

    „Gräfin Marena!“, rief der Fremde sichtlich erfreut, woraufhin die Hausherrin ein warmes Lächeln auf ihr Gesicht zauberte.

    Auch wenn sie es nur spielt, wirkt es immer echt.

    Er folgte ihr, als sie auf die anderen Männer zuging,

    Ich muss Rebirz zustimmen, dass für mich auch hier und da der Bezug nicht ganz klar war. Hier zum Beispiel...man kann es natürlich erahnen, aber es liest sich ein bisschen seltsam .

    Ellark zog für einen Lidschlag die Stirn kraus und das sagte Rüstan, dass sein Vater nur mit dem anderen Graf Geschäfte machte, um sich nicht als Feinde gegenüber zu stehen.

    Die Interpretation fand ich in dem Zusammenhang, ehrlich gesagt, etwas weit hergeholt. Nur, weil der Vater die Stirn krauszieht... :hmm:

    Marena schien das ähnlich zu sehen, denn ihre freundliche Miene wurde eine Spur kälter.

    Was sieht sie ähnlich? Dass sie dem Mann nicht als Feind gegenüberstehen will? Wenn sie so gut im Schauspielern ist, warum wird ihre Miene dann hier kälter? Ich kann irgendwie die Emotionen in dem Part nicht so richtig greifen :hmm: Vor allem, weil sie doch nunmal Geschäfte mit dem Mann machen und sogar in Betracht ziehen familiäre Bande zu knüpfen...Rüstan wird sogar getadelt, weil er durch eine unbedachte Äußerung die Familienehre gefährdet...also, warum haben sich dann die Eltern nicht besser im Griff? (das waren so Gedanken, die mir beim Lesen kamen)

    Er verfluchte im Geiste seine Familie, die ihn offen in diese Situation haben reinrennen lassen,

    hatte ... würde ich sagen.

    LG,

    Rainbow