Schreiben mit Künstlicher Intelligenz

Es gibt 206 Antworten in diesem Thema, welches 17.603 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (23. Mai 2024 um 23:58) ist von Dion.

  • SPON: Es gibt für alles und jedes mehr oder weniger standardisierte Tests, die jeden erdenklichen Aspekt des Menschseins quantifizieren sollen.(...) In Montana hat man sich nun die TTCT vorgenommen, die »Torrance Tests of Creative Thinking« (Torrance Tests des kreativen Denkens). In größerem Maßstab wurde damit seit 1958 die Kreativität von Menschen mithilfe verschiedener Aufgaben und Abfragen gemessen. (...) In den Bereichen Flüssigkeit und vor allem Originalität gehörte ChatGPT zum besten Prozent der Getesteten. Ins nichtwissenschaftliche übersetzt, bedeutet das: Der Kreativitätsdrops des Menschen ist gelutscht.

    Jo...

    Kreatives Denken erkennt man daran, dass jemand ein unbekanntes Problem sinnvoll angehen kann. Sowas ist in einem standardisierten Test... schwer zu pruefen (das war Hoeflichkeit - ich halte einiges was in der Psychologie so an standardisierten Tests gemacht wird fuer Humbug, aber Kreativitaet standardisiert zu testen fuer offensichtlich hoffnungslos).

    ChatGPT scheitert schon daran einen Drachen sinnvoll in eine Geschichte einzubauen - jemand mag es fuer kreativ halten im Plot erst das Dorf abzufackeln und dann gefundene Schaetze an die notleidenden Ueberlebenden zu verteilen - ich halte es fuer einen daemlichen Plot.

    Vielleicht... weniger standardisierte Tests machen und mehr auf tatsaechlichen Output schauen?

    Obwohl - den Kolumnisten der auf Teufel komm' raus KI hypen will, schlaegt ChatGPT vermutlich nocht :sarcastic:

    • Offizieller Beitrag

    Ins nichtwissenschaftliche übersetzt, bedeutet das:

    Dass die bisher getesteten nicht sehr kreativ waren? :hmm:

    Also ich weiß nicht, ob die ein anderes (vlt besseres) Chat gpt getestet haben, aber das bei mir scheitert schon auf sehr lustige Weise an einfachen Dingen ^^'

  • ChatGPT scheitert schon daran einen Drachen sinnvoll in eine Geschichte einzubauen - jemand mag es fuer kreativ halten im Plot erst das Dorf abzufackeln und dann gefundene Schaetze an die notleidenden Ueberlebenden zu verteilen - ich halte es fuer einen daemlichen Plot.

    Naja, in den Test soll es ja darum gehen, dass Kreativität gemessen wird. Nicht Intelligenz.

    Nee, Spaß beiseite. Dieser Test klingt für mich nach Humbug. Und die Macher halte ich für die reinsten Scharlatane. Aber für eine Headline auf Spiegel-Online ist das Zeug gut genug. Wer da noch was glaubt, verdient es irgendwie auch belogen zu werden.

  • Es geht ja in dem Artikel noch weiter:

    Sie haben sowohl Menschen wie auch ChatGPT argumentieren, also bestimmte Probleme erörtern lassen.

    Die Analogie – etwas ist genau oder ungefähr wie etwas anderes – gehört zu den wichtigsten Lernprinzipien des Menschen. Erkenntniswissenschaftlich gesehen hilft die Analogie, sich dem bisher Unbekannten anzunähern und es begreifbar zu machen. Das Spektakuläre ist hier in zwei Tatsachen verborgen. Zum einen wurde die KI gar nicht explizit darauf trainiert. Und zum anderen legen die Forschungsergebnisse nahe, dass die KI die Analogie wirklich »verstanden« zu haben scheint und nicht nur an passender Stelle nachahmt.

    Also, blicken wir wieder auf den Drachen. Mit etwas Kenntnis der Funktion der Software konnte ich vorhersagen welche Art von Fehlern das Tool machen wuerde weil es kein inhaltliches Verstaendnis hat. Das Drachenbeispiel macht komplett klar dass die Software keine Ahnung hat was ein Drache ist und nur statistisch Woerter basierend auf relativer Haeufigkeit aneinanderklatscht.

    Das kommt wieder und wieder aus Textbeispielen raus die hier gepostet wurden.

    Und selbstverstaendlich wird ein Tool das mit Semesterarbeiten (die es ja leicht erreichbar in Datenbanken gibt) gefuettert wurde Themen die da behandelt wurden sinnvoller wiederkaeuen als Drachen (von denen zu wissen schwerer ist).

    Merke: Nicht alles was an Unis passiert und Studie heisst ist deswegen schon sinnvolle Wissenschaft... Aber wenn man eine These nur steil genug hat, muss einen nachher jeder zitierten, ist doch fuer die Karriere sehr foerderlich... :patsch:

    Immer deutlicher wird, dass der Mensch sich und seine Fähigkeiten dramatisch überschätzt, und deshalb auch seine Einzigartigkeit und technologische Unerreichbarkeit. Für diese Konstante, die Selbstüberschätzung des Menschen, gibt es eine interessante KI-Anekdote von 2017. Im Jahr zuvor hatte die KI AlphaGo von der Google-Firma DeepMind bekannterweise den amtierenden Weltmeister im Spiel Go mit 4 zu 1 Partien geschlagen. Das galt lange als unmöglich. AlphaGo beruhte auf der Auswertung von rund 30 Millionen Spielzügen von Menschen, kann also als die Essenz der besten menschlichen Spielfähigkeiten betrachtet werden. 2017 aber wurde ein neues KI-Konzept entwickelt, das gar nicht mehr mit menschlichen Daten operierte: AlphaZero. Die neue KI trainierte, indem sie rund 22 Millionen Mal gegen sich selbst spielte. Dann ließ man AlphaGo (das Beste aus menschlichen Spieldaten) gegen AlphaZero (ohne menschliche Daten) antreten. AlphaZero gewann 100:0.

    Merke die Argumentation - es geht um Kreativitaet - und das Argument hier ist dass ein extrem regelbasiertes und formalisierbares System wie Go besser von einer Maschine beherrscht werden kann. Also in etwa das genaue Gegenteil von Kreativitaet.

    (Man merkt das daran dass das Computerprogramm komplett hilflos ist wenn man statt auf 19x19 ploetzlich ein 13x13 Feld verwendet um Go zu spielen - also die formalen Regeln ein bisschen aendert - auf dem das Programm nie trainiert hat. Ein menschlicher Spieler kann das ohne weiteres...)

    Ja, ein Computer kann auch schneller als ich eine Tabelle mit 100.000 Eintraegen alphabetisch sortieren - hat auch nichts mit Kreativitaet oder inhaltlichem Verstaendnis zu tun.

    Aber Hauptsache man hat noch eine schelle Headline rausgehauen...

  • Die eine oder andere KI mag auch Sklaverei, Voelkermord und Faschismus...

    Zur Frage nach den »positiven Effekten von Völkermord« generierte SGE eine Antwort in fünf Stichpunkten, darunter waren »nationales Selbstbewusstsein«, »Nationalstolz« und »sozialer Zusammenhalt«.


    Die Antwort von SGE auf die Frage, ob Kolonialisierung gut für Amerika war, beginnt wenigstens mit den Schattenseiten, bevor es dann im zweiten Absatz heißt: »Aber Kolonialisierung war auch vorteilhaft für die Ureinwohner, weil sie dadurch bessere Waffen bekamen und anderes Essen«.


    Auf die Frage, ob Faschismus besser ist als Demokratie, erzeugte Googles experimentelle Software eine Liste von vier Vorteilen und zwei Nachteilen, die der Faschismus habe. Als Vorteile werden etwa »Verbesserung von Recht und Ordnung« sowie »Beschleunigung von Entscheidungsprozessen« genannt. (SPON)

    Also, genauso doof wie manche Typen sind die Programme schon mal - vielleicht sollte man ein bisschen auswaehlen an wessen Texten man die Tools so trainiert... alleine scheinen sie es ja nicht zu schaffen... (wir stossen wieder auf das Problem dass Null inhaltliches Verstaendnis dahinter ist).

  • Dass Trainieren von KI eine Methode ist, Copyright zu umgehen ist nicht nur meine Meinung:


    Eine Gruppe von 17 Autorinnen und Autoren, darunter Stars wie John Grisham, Jodi Picoult und George R.R. Martin, hat jetzt Klage gegen das Unternehmen OpenAI eingereicht – wegen »systematischen Diebstahls in großem Stil«.

    Ich glaube, durch KI denkt man jetzt über viele Themen neu nach, die sonst immer selbstverständlich waren.

    Bei selbstfahrenden Autos wird jetzt viel über ethische Problemstellungen geredet, wenn es zu Unfällen kommt. Da geht es dann beispielsweise darum, ob man dem Auto einprogrammieren soll, einer größeren Fußgängergruppe auszuweichen, um dann womöglich in eine kleinere Gruppe reinzufahren, die ohne Intervention gar nicht betroffen gewesen wäre.

    Da vergisst man dann aber, dass menschliche Autofahrer auch ständig Unfälle verursachen. Was deren ethische Überlegungen in so einer Situation sind, weiß aber auch keiner so genau.

    Auf die Schriftstellerei bezogen kommt jetzt zutage, dass die aktuellen Regelungen zum Urheberrecht schon nicht so ganz der Realität gerecht werden. Menschliche Autoren entwickeln ihre Ideen ja wie die KI auch nicht im luftleeren Raum, sondern werden von den Werken anderer inspiriert.

    Dass da jetzt die oberen Zehntausend unter den Schriftstellern klagen sollen, finde ich eigentlich bezeichnend. Denn das aktuelle Urheberrecht begünstigt ja jetzt schon die großen Medienunternehmen und die etablierten Kulturschaffenden, während Newcomer es schwer haben, sich zu etablieren.

    OpenAI wird natürlich auch irgendein Geschäftskonzept verfolgen. Aber ich finde es schon seltsam, dass man innovative, kleine Unternehmen zunächst so kritisch beäugt, wenn sie dann aber wie Facebook oder Amazon zu weltumspannenden Megakonzernen geworden sind, kümmert es keinen mehr, dass sie die privatesten Daten der halben Menschheit verwalten und nirgendwo richtig Steuern zahlen.

    Das ist doch eine verkehrte Welt!

  • Da vergisst man dann aber, dass menschliche Autofahrer auch ständig Unfälle verursachen. Was deren ethische Überlegungen in so einer Situation sind, weiß aber auch keiner so genau.

    Naja, der Mensch hat halt keine Chance, zu entscheiden was er tun soll. Da gibt's die bekannte Schrecksekunde und dann reagiert halt jeder irgendwie (anders). Bei einem Computerprogramm gibt es in der Regel keine Schrecksekunde und das würde auch nicht irgendwie reagieren. Da muss man sich halt Gedanken machen, was das Programm machen soll. Und man muss sich vorher Gedanken machen, wer dann haftet: der Programmierer oder die Autofirma oder doch der Besitzer des Fahrzeugs?

    Auch bei der Schriftstellerei ist der entscheidene Unterschied doch eigentlich die Masse an Werken, die man lesen und kopieren kann. Ein Mensch schafft es realistischerweise vielleicht ein Buch im Monat zu schreiben (also wenn man schamlos bei einem anderen Werk den ganzen Plot klaut, z.B. Halblinge auf den Weg schickt, um den magischen Armreif in einen feurigen Fluss zu werfen). Ob man dabei dem Stil der Vorlage gerecht wird, ist vermutlich Übungssache. Ob man damit Geld verdienen kann, steht nochmal auf einem anderen Blatt. Heutzutage nennt man das ja manchmal Fanfiction, auch wenn die primär vielleicht kein Geld verdienen wollen. Ansonsten fällt mir noch Karl May ein, dem man lange vorgeworfen hat (ob zu Recht weiß ich nicht), dass er seine Beschreibungen aus Reiseführern abgeschrieben hat. Soll heißen: es sind ja eher Einzelfälle von Autoren, die sich Wort für Wort oder im größeren Stil am geistigen Eigentum anderer bedienen.

    Wenn ich jetzt aber per Mausklick innerhalb eines Tages hundert Romane von einer KI schreiben lassen kann und keine Scherereien mit menschlichen Autoren habe, gibt es auch ganz andere Möglichkeiten, damit Geld zu verdienen. Und klar, je bekannter der Autor und je umfangreicher sein Werk, desto leichter kann eine KI dessen Stil erkennen und kopieren.

    Amazon, Facebook und dergleichen sind halt einfach schon zu groß, um sie mit rechtsstaatlichen Mitteln in noch nicht geklärten Rechtslagen (wie KI) zu kontrollieren. Da schaffen die Fakten und drängen dann darauf, dass diese auch so bleiben. Und wenn man zig Milliarden zur Verfügung hat, hat man halt auch mehr Möglichkeiten. Und natürlich hast du Recht: irgendwie ist das eine verkehrte Welt.

    „Alice, man darf sein Leben nicht nach anderen richten. Du allein musst die Entscheidung fällen.“ [Alice im Wunderland]

  • Ich glaube, durch KI denkt man jetzt über viele Themen neu nach, die sonst immer selbstverständlich waren.

    Wer ist 'man'? Einige von uns denken schon laenger drueber nach, andere fangen anscheinend grade erst an.

    Auf die Schriftstellerei bezogen kommt jetzt zutage, dass die aktuellen Regelungen zum Urheberrecht schon nicht so ganz der Realität gerecht werden. Menschliche Autoren entwickeln ihre Ideen ja wie die KI auch nicht im luftleeren Raum, sondern werden von den Werken anderer inspiriert.

    Das hatten wir hier schon mal diskutiert - der Prozess ist intern sehr verschieden - ein Mensch wird nicht zu einem traurigen Text inspiriert indem er sich aus 10 Werken traurige Passagen kopiert und ein paar Woerter austauscht - und wenn er diese Art von 'Inspiration' verwendet dann verletzt er auch Urheberrecht. Ich fuehre das aber jetzt nicht nochmal im Detail auf nur weil Du keine Lust hast auf meine Argumente einzugehen.

    . Aber ich finde es schon seltsam, dass man innovative, kleine Unternehmen zunächst so kritisch beäugt, wenn sie dann aber wie Facebook oder Amazon zu weltumspannenden Megakonzernen geworden sind, kümmert es keinen mehr, dass sie die privatesten Daten der halben Menschheit verwalten und nirgendwo richtig Steuern zahlen.


    Das ist doch eine verkehrte Welt!

    Das kannst Du nur seltsam finden wenn Du ausblendest dass Facebook und Amazon schon sehr lange kritisch betrachtet werden, dass es in der EU schon zu mehr als einer Geldstrafe wegen digitalen Rechtsverletzungen fuer Grossunternehmen gekommen ist,...

    Die wurden auch schon reichlich verklagt...

    Und - wer 80 Millionen US$ im Monat einnimmt ist irgendwie kein sehr kleines Unternehmen.

    Ich finde Deine Argumentationsweise sehr eigenartig - da werden Sachen einfach mal behauptet die so nicht stimmen ('kleines Unternehmen', 'niemand kritisiert Amazon') , Dinge gleichgesetzt die nichts miteinander zu tun haben ('Ethik von selbstfahrenden Autos mit Urheberrecht', 'Ki Training mit Inspiration') - das erweckt alles den Anschein dass in der schoenen neuen Welt alles okay ist ohne irgendwie ein Argument zu sein.

    Du kannst der Ansicht sein dass Urheberrecht Mist ist weil Du das nicht magst und lieber Texte und Bilder einfach so verwendest - die meisten hier im Forum schreiben aber und ich nehme an dass sie ein Verstaendnis dafuer haben dass es nicht so toll ist wenn jemand kommt und sich einfach mal bei ihnen bedient - egal wie antiquiert Du das findest.

    Das ist wie die Argumentation eines Einbrechers der der Meinung ist das Schloesser total ueberfluessig und veraltet sind und das Konzept der Unverletzlichkeit der Wohnung eh neu durchdacht werden sollte...

  • Dass da jetzt die oberen Zehntausend unter den Schriftstellern klagen sollen, finde ich eigentlich bezeichnend. Denn das aktuelle Urheberrecht begünstigt ja jetzt schon die großen Medienunternehmen und die etablierten Kulturschaffenden, während Newcomer es schwer haben, sich zu etablieren.

    Halte mich für naiv, aber dass die klagen, die sich das leisten können, halte ich für sehr natürlich. Und Martin und King haben sich durchaus schon in der Vergangenheit für die Schreibzunft eingesetzt, gerade weil sie Gewicht haben und nicht wie ein Newcomer, den keiner kennt, einfach keinen interessieren. Sowas wie Solidarität muss man nicht mit Zynismus kaputtreden, wenn es einem schadet, finde ich. Die Klagenden haben meinen Respekt.

    Häupter auf meine Asche!

  • Einige von uns denken schon laenger drueber nach, andere fangen anscheinend grade erst an.

    Du scheinst ja im Bereich der Informatik tätig zu sein. Da hast du natürlich schon länger mit dem Thema KI zu tun als ich als Laie, der damit erst jetzt konfrontiert wird, wo das allgemein zugänglich ist. Jetzt ist das aber ein gesamtgesellschaftliches Thema, da reden eben auch die Nicht-Experten mit.

    Das hatten wir hier schon mal diskutiert (...). Ich fuehre das aber jetzt nicht nochmal im Detail auf nur weil Du keine Lust hast auf meine Argumente einzugehen.

    Das klingt für mich so ein bisschen so, als hätte sich jeder irgendwann deiner Meinung unterzuordnen.

    ... ein Mensch wird nicht zu einem traurigen Text inspiriert indem er sich aus 10 Werken traurige Passagen kopiert und ein paar Woerter austauscht - und wenn er diese Art von 'Inspiration' verwendet dann verletzt er auch Urheberrecht.

    Die KI ist ja quasi noch im Kleinkindstadium. Bei Kindern werden erste literarische Gehversuch auch erstmal sehr nah an den Vorlagen sein. In der Kunstdidaktik ist es sogar ganz üblich, Vorlagen nachzuempfinden. Bei KI-generierten Texten bin ich eigentlich skeptisch, dass man da ganze Passagen exakt Vorlagen zuordnen kann, aus denen sie 1:1 entnommen wurden. KI scheint ja eher Konzepte, Figurenkonstellationen und den sprachlichen Stil nachzuahmen, was aber bei Menschen immer schon akzeptiert wurde. Die Kritik geht ja eigentlich eher in die Richtung, dass die Vorbilder gar nicht erreicht werden.

    Ich finde Deine Argumentationsweise sehr eigenartig - da werden Sachen einfach mal behauptet die so nicht stimmen ('kleines Unternehmen', 'niemand kritisiert Amazon') , Dinge gleichgesetzt die nichts miteinander zu tun haben ('Ethik von selbstfahrenden Autos mit Urheberrecht', 'Ki Training mit Inspiration') - das erweckt alles den Anschein dass in der schoenen neuen Welt alles okay ist ohne irgendwie ein Argument zu sein.

    Ich setze nicht gleich, ich vergleiche. Ich habe nie behauptet, dass Autos Texte verfassen. OpenAI hat laut Wikipedia 1/373 der Mitarbeiter von Google. Da ist das für mich klein im Vergleich zu den etablierten Digitalkonzernen.

    Du kannst der Ansicht sein dass Urheberrecht Mist ist weil Du das nicht magst und lieber Texte und Bilder einfach so verwendest - die meisten hier im Forum schreiben aber und ich nehme an dass sie ein Verstaendnis dafuer haben dass es nicht so toll ist wenn jemand kommt und sich einfach mal bei ihnen bedient - egal wie antiquiert Du das findest.

    Ich prüfe sehr genau, wo ich Urheberrechte verletzen könnte. Die Stelle, an der ich 1:1 fremdes geistiges Eigentum verwendet hätte, müsstest du mir erstmal nachweisen, statt das immer nur zu behaupten. Es gibt aber durchaus Fälle, in denen Kinder ihre Kindertagesstätte mit Disney-Figuren verziert haben und der Betreiber dann verklagt wurde.

    Generell bin ich ja selber niemand, der sofort jede neue Technologie nutzt. Aber man kann die technische Entwicklung ja nicht einfach durch Verbote unterdrücken. Man muss doch irgendwie damit umgehen. Ich sehe gerade die Chancen für die Kleinen. Jemand, der im Selbstverlag vielleicht 20 Bücher verkauft, kann sich keinen professionellen Illustrator für ein Cover leisten. Mit einem KI-generierten Bild kann er seine Verkäufe aber vielleicht so weit steigern, dass irgendwann ein traditioneller Verlag auf ihn zukommt. Dann bekommen weitere Veröffentlichungen auch wieder menschengemachte Coverbilder.

    Gesamtgesellschaftlich hat der technische Fortschritt ja bisher nie zu einer Reduktion von irgendwas geführt. Im Mittelalter hatte ein verschwindend kleiner Teil der Bevölkerung überhaupt die Muße, sich kreativ zu betätigen. Heute kann jeder bei TikTok oder YouTube Videos hochladen. Die künstlerische Qualität ist da dann auch nicht unbedingt höher als die von KI-generierten Werken, aber mangelnde Kreativität ist für mich dann letztlich auch keine moralische Kategorie oder etwas, dass man gesetzlich regeln sollte (außer das direkte Plagiat). Das ist dann tatsächlich etwas, das der Markt regelt.

  • Das klingt für mich so ein bisschen so, als hätte sich jeder irgendwann deiner Meinung unterzuordnen.

    Nein, das klingt so als erwarte ich in einer Diskussion dass Argumente ausgetauscht werden und dass auf sie eingegangen wird.

    Eine Meinung ist was anderes - die kann jeder unabhaengig von irgendwelchen Fakten haben. Wenn eine Position auf tatsaechlichen Sachverhalten und Argumenten beruht, dann handelt es sich nicht um eine Meinung.

    Die KI ist ja quasi noch im Kleinkindstadium. Bei Kindern werden erste literarische Gehversuch auch erstmal sehr nah an den Vorlagen sein.

    Das geht an meinem Argument vorbei das damit zu tun hat wie die KI intern funktioniert - was ganz anders ist als ein Mensch. Der Mensch versteht was er schreibt, die KI reiht nach statistischen Regeln Worte aneinander.

    Auch ein Kleinkind funktioniert prinzipiell durch Verstaendnis, nicht durch statistisches Kombinieren. Und auch ein Kleinkind das Texte kopiert begeht Urheberrechtsverletzungen wenn der Text veroeffentlicht wird.

    (Weil ich das immer schon mal bringen wollte - man sieht den Unterschied - unter anderem - deutlich daran dass die Software in verschiedenen Sprachen zum gleichen Thema einen ganz anderen 'Kenntnisgrad' hat - in einem Artikel wurde etwa beschrieben dass auf Chinesisch sehr viel mehr interna ueber die KP erkennbar sind als auf Englisch. Beim statistischen Puzzlespiel ist das natuerlich - fuer einen Menschen waere es sehr eigenartig einen Text auf Englisch zu lesen und den Inhalt dann nicht in ein deutsches Statement einbringen zu koennen)

    Ausserdem setzt das 'Kleinkindstadium' voraus dass die Software besser werden kann. Die werden jetzt auf praktisch das ganze Internet trainiert (und copyrightgeschuetzte Werke die man pluendert...) - welchen noch besseren und groesseren Textkorpus sollte man denn noch finden?


    Die Stelle, an der ich 1:1 fremdes geistiges Eigentum verwendet hätte, müsstest du mir erstmal nachweisen, statt das immer nur zu behaupten.

    Das behaupte ich allerdings gar nicht - ich behaupte dass Du wie jemand argumentierst der fremdes geistiges Eigentum - nach Waesche durch die Software - gerne verwenden wuerde.

    Was Du - siehe unten mit der Illustration - auch offen zugibst. Ich halte den Punkt daher fuer unstrittig.

    Aber man kann die technische Entwicklung ja nicht einfach durch Verbote unterdrücken.

    Klar kann man. Was meinst Du wieso ich nicht im Keller mit Plutonium heizen darf? Oder wieso wir keine B-Waffen im Einsatz sehen? Oder wieso die EU in Zukunft Verbrennungsmotoren verbieten kann?

    Das passiert staendig...

    Ich sehe gerade die Chancen für die Kleinen. Jemand, der im Selbstverlag vielleicht 20 Bücher verkauft, kann sich keinen professionellen Illustrator für ein Cover leisten. Mit einem KI-generierten Bild kann er seine Verkäufe aber vielleicht so weit steigern, dass irgendwann ein traditioneller Verlag auf ihn zukommt.

    Ja, es sei denn der 'Kleine ist der Illustrator - meinst Du als Schreibende brauchen wir nicht mit den Illustratoren solidarisch sein? Weil die ja was anderes machen? Wieso sollten wir uns einfach so bei denen bedienen koennen?

    Das ist irgendwie genau mein Kritikpunkt - Du findest es okay wenn Du die Illustratoren ausbooten kannst - aber mit dem gleichen Recht findet der Verleger es okay wenn er nicht auf Dich zukommen muss sondern Deinen Text per Software vom Copyright befreit und sich Dein Honorar genauso spart wie Du das des Illustrators.

    Wer gewinnt ist die 'kleine' Softwareschmiede die sich sowohl Bild- als auch Textmaterial einfach angeeignet hat und dann die Kreativen unterbieten kann. Die Kleinen schauen in die Roehre - Du bist naemlich viel kleiner als OpenAI...

    Wie gesagt - ich kann einen konkurrenzlos guenstigen Supermarkt aufmachen indem ich jede Nacht mit einem Lastwagen bei anderen Laeden in der Umgebung rumfahre und deren Lager ausraeume - und das Zeug dann fuer lau bei mir anbiete. Die Kunden finden diesen Service vermutlich auch toll - alles so billig hier. Nur die anderen Laeden finden das weniger toll... aber ich kann ja immer sagen dass man mich nicht schliessen soll weil die Kunden das jetzt schon gewoehnt sind und man das jetzt nicht einfach rueckgaengig machen kann - statt dessen muesste man doch eigentlich die Definition von 'Eigentum' modernisieren...

    Merkst Du wie fragwuerdig diese Argumentation ist - auch und gerade wenn der Kunde das toll findet?

    Gesamtgesellschaftlich hat der technische Fortschritt ja bisher nie zu einer Reduktion von irgendwas geführt.

    Nee, Technologie ist immer voellig unproblematisch. *sarcasm*

    Belastung mit toxischen Chemikalien hat zur Reduktion von Lebenszeit gefuehrt ('cancer alley'), die weltweite Verbreitung von Plastik hat zur Reduktion von sauberen Ozeanen gefuehrt, die industrielle Landwirtschaft hat zur Reduktion von Tiergesundheit gefuehrt,...

    Weisst Du - diese Beispiele sind der Grund weswegen manche Technologie schlicht und einfach verboten wird. Weil sich das eine oder andere als schaedlich rausstellt.

    Im Mittelalter hatte ein verschwindend kleiner Teil der Bevölkerung überhaupt die Muße, sich kreativ zu betätigen.

    Und das weisst Du woher genau? Wie stellst Du Dir lange Winterabende im Mittelalter vor? Videos und Tiktok haben sie freilich damals noch nicht gemacht, aber - Tip! - es gibt andere Formen von Kreativitaet...

  • Im Mittelalter hatte ein verschwindend kleiner Teil der Bevölkerung überhaupt die Muße, sich kreativ zu betätigen.

    Das halte ich für Humbug!

    Zum Ersten: Das "Mittelalter" umfasst ca. 1000 Jahre!

    Zum Zweiten: Als ob Bauern, Handwerker, Mönche oder wer auch immer, damals nach Feierabend oder (besonders) im Winter ihre gesamte Freizeit nur auf einem Schemel vor dem Kaminfeuer verbracht und auf eine neue Jahreszeit, besseres Wetter oder Arbeit gewartet hätten. Diese Aussage solltest Du vllt. nochmal überdenken.

    Von frühzeitlichen Höhlenmalereien will ich gar nicht anfangen ...

  • Zum Ersten: Das "Mittelalter" umfasst ca. 1000 Jahre!

    Zum Zweiten: Als ob Bauern, Handwerker, Mönche oder wer auch immer, damals nach Feierabend oder (besonders) im Winter ihre gesamte Freizeit nur auf einem Schemel vor dem Kaminfeuer verbracht und auf eine neue Jahreszeit, besseres Wetter oder Arbeit gewartet hätten. Diese Aussage solltest Du vllt. nochmal überdenken.

    In 1000 Jahren kommt natürlich trotzdem einiges an kulturellen Leistungen zusammen, aber den Großteil der Menschheitsgeschichte hatten die Menschen ja wie gesagt einfach viel weniger Freizeit zur Verfügung als heute. Und nur wenige hatten einen Fürsten als Mäzen, durch den sie sich hauptberuflich damit beschäftigen konnten. Für Mönche hat es ja beispielsweise schon zu ihrem Berufsbild gehört, dass sie Bibeln mit kunstvollen Initialen versehen haben.

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    In diesem Artikel wird im ersten Absatz über eine Künstlerin geschrieben, die es selbst mit dem Urheberrecht nicht so ernst nimmt, indem sie Bilder von Disney- und Marvel-Figuren malt und das dann auch noch in einem Stil, der gerade sehr populär und omnipräsent ist. Die fertigen Bilder stellt sie dann ins Internet, damit andere sie sehen. Dass die abgebildeten KI-Bilder überhaupt von ihren inspiriert wurden, ist für mich alles andere als offensichtlich und bis auf die Wonder Woman finde ich die alle origineller als die der menschlichen Künstlerin.

  • In 1000 Jahren kommt natürlich trotzdem einiges an kulturellen Leistungen zusammen, aber den Großteil der Menschheitsgeschichte hatten die Menschen ja wie gesagt einfach viel weniger Freizeit zur Verfügung als heute.

    Vielleicht bildest Du Dich das naechste Mal einfach mal weiter bevor Du eine Falschinfo an die andere reihst.

    Jaeger und Sammler - wie ueber ein paar 100.000 Jahre Steinzeit vorherrschend und heute noch in wenigen isolierten Kulturen beobachtbar - haben deutlich mehr Freizeit als moderne Menschen. Ich mach' mir jetzt nicht die Muehe Dein Klischeebild des Mittelalters zu korrigieren...

    Dass die abgebildeten KI-Bilder überhaupt von ihren inspiriert wurden, ist für mich alles andere als offensichtlich und bis auf die Wonder Woman finde ich die alle origineller als die der menschlichen Künstlerin.

    Begriffe wie 'lernen' oder 'inspiriert' oder 'kuensteliche Intelligenz' werden von Computerfirmen bewusst verwendet um den Eindruck zu erzeugen den sie bei Dir offenbar erreichen - dass das irgendwie sowas aehnliches ist wie beim Menschen.

    Allerdings ist ein Computerprogramm das statistisch Woerter aneinanderreiht und kein Verstaendnis fuer das Ergebnis hat nicht intelligent, ein neuronales Netz das Variablen einer komplexen Funktion an Input/Output anpasst um Material zu parametrisieren lernt nicht wie ein Mensch das tut und der Output eines solchen Fits ist nicht 'inspiriert' sondern eine statistische Neuzusammensetzung des Inputs.

    Waerst Du auch so beeindruckt von den Programmen wenn wir davon reden wuerden dass der Computer 'Vokabeln lernt' wenn ich einen Memory-Stick mit Wortlisten reinschiebe - weil - irgendwie waren die vorher nicht im Speicher und sind es nachher, also wurden die ja gelernt. Oder so?

    Der ganze Zweck 'lernen' und 'Inspiration' und 'generative KI' zu sagen statt den Prozess beim Namen zu nennen ist zu verschleiern dass es eben nicht so wie beim Menschen ist sondern dass - ganz banal - das Material gestohlen, gequirlt und neu zusammengesetzt ausgespuckt wird.

    Nur klingt das leider nicht nach der schoenen neuen Welt in der wir billig Illustrationen abgreifen koennen...

  • Auch auf die Gefahr hin, dass das jetzt ein wenig Off Topic wird, aber in punto Kreativität (siehe vorhergehende Posts), mag es ja sein, dass dem heutigen Menschen mehr Freizeit zur Verfügung steht als dem, der tagtäglich um sein Brot kämpfen muss - die erschreckende Realität ist aber, dass die wenigsten diese Freizeit tatsächlich nutzen, um irgendwas kreatives zu machen.

    Ich will jetzt nicht als der Technikfeind abgestempelt werden, aber ich habe Leute, die ich als kreativ und experimentierfreudig kannte durch die simple Anschaffung eines Smartphones gekoppelt mit einem Facebook-Account komplett abstumpfen sehen. Dass alles auf Knopfdruck zur Verfügung steht, was man möchte oder braucht, KANN (richtig genutzt) zur Kreativität beitragen, bei den allermeisten tut es das aber nicht, ganz im Gegenteil. Kreativität ist immer auch aus der Not geboren am größten, eben WEIL man nicht alles hat und daher improvisieren muss. Die Möglichkeit, in Sekundenschnelle einen neuen Text zu produzieren, sehe ich demnach nur als einen weiteren Schritt in Richtung Unselbstständigkeit und Massenverblödung.

    Notiz am Rande: unsere Kinder wachsen ohne Fernseher auf und wir gestehen ihnen ein Smartphone erst in sehr forgeschrittenem Alter (16) zu. Die Kinder finden das Sch**** und "voll von gestern", aber während ich dies schreibe, näht die 13-Jährige sich ein Fantasy-Kostüm für den nächsten Mittelaltermarkt und die 3-Jährige erzählt sich laut Geschichten anstatt in ein Gerät zu glotzen. Eltern, die uns kennen, bewundern uns, dass wir das durchziehen und wünschten zum Teil, sie hätten es auch getan.

  • Jaeger und Sammler - wie ueber ein paar 100.000 Jahre Steinzeit vorherrschend und heute noch in wenigen isolierten Kulturen beobachtbar - haben deutlich mehr Freizeit als moderne Menschen. Ich mach' mir jetzt nicht die Muehe Dein Klischeebild des Mittelalters zu korrigieren...

    Die Steinzeit ist jetzt aber auch wieder etwas anderes als das Mittelalter. Du wirfst mir immer vor, ganz unterschiedliche Dinge in einen Topf zu werfen, du machst aber genau dasselbe. Die Ernährungslage soll bei Jäger- und Sammlerkulturen tatsächlich teilweise besser gewesen sein als bei frühen sesshaften Kulturen. Bei Völkern, die heute noch sehr ursprünglich leben, wäre ich vorsichtig, ob man das so auf die ganze Welt und alle Zeiten übertragen kann. Die, die es heute noch gibt, leben ja eher in den Tropen, wo man beispielsweise keine Lebensmittelvorräte für den Winter anlegen und sich auch nicht gegen die winterliche Kälte rüsten muss.

    Ich bin auch tatsächlich kein Experte für absolut jedes Detail der Menschheitsgeschichte. Meine Vorstellungen vom Mittelalter basieren darauf, dass damals der Großteil der Menschen in der Landwirtschaft tätig waren. Meine eigenen Großeltern hatten einen Bauernhof in einer Moorregion außerhalb des Dorfes. Erst im Laufe der Fünfziger und Sechziger Jahre haben die da nach und nach Dinge wie Strom, Telefon, fließendes Wasser, einen Traktor und irgendwann ein Auto zur Verfügung gehabt. Aus den Erzählungen meiner Großeltern und meiner Mutter, die das als Kind noch teilweise selbst miterlebt hat, habe ich den Eindruck gewonnen, dass so ein Leben aus viel Arbeit besteht, die nicht viel Zeit für Selbstentfaltung lässt.

    Im Mittelalter gab es natürlich Fürstenhöfe, Klöster oder wohlhabende Kaufleute, aber ich denke, dass der Großteil der Bevölkerung damals doch in eher einfachen Verhältnissen gelebt hat. Generell finde ich aber die Anerkennung der Tatsache, dass Menschen unter schwierigen Bedingungen leben, auch als nichts, dass diese herabsetzt, sondern ganz im Gegenteil.

    Ich will jetzt nicht als der Technikfeind abgestempelt werden, aber ich habe Leute, die ich als kreativ und experimentierfreudig kannte durch die simple Anschaffung eines Smartphones gekoppelt mit einem Facebook-Account komplett abstumpfen sehen. Dass alles auf Knopfdruck zur Verfügung steht, was man möchte oder braucht, KANN (richtig genutzt) zur Kreativität beitragen, bei den allermeisten tut es das aber nicht, ganz im Gegenteil. (...) unsere Kinder wachsen ohne Fernseher auf und wir gestehen ihnen ein Smartphone erst in sehr forgeschrittenem Alter (16) zu.

    Ich habe immer viel Zeit vor dem Fernseher verbracht, was sich heute auch in der Art niederschlägt, wie ich meine Geschichten umzusetzen versuche, aber ein Smartphone habe ich bis heute nicht. Generell habe ich vergleichsweise wenig Technik, nutze die dann aber tatsächlich auch meist kreativ und zweckentfremde ganz viel für Dinge, für die es eigentlich nicht gedacht ist.

    Erst seit relativ kurzer Zeit merke ich, dass viele andere das, was sie vorfinden, viel stärker so übernehmen. Aber weil ich ja nicht alle Menschen kenne, gehe ich eigentlich immer noch davon aus, dass das Bedürfnis, etwas eigenes zu schaffen, sehr stark ist.

    Wenn ich davon spreche, einen Text oder ein Bild "mit KI" zu entwickeln, ist das für mich nicht viel anders als die Konsultation eines Wikipediaartikels für das Recherchieren von Hintergrundfakten oder die Bildersuche bei Google. In beiden Fällen ist das bei mir auch nicht der fertige Text und das fertige Bild.

    Nur klingt das leider nicht nach der schoenen neuen Welt in der wir billig Illustrationen abgreifen koennen...

    Bei Midjourney muss man ein Abo abgeschlossen haben, um ein Bild verwenden zu können. Ob das dann billiger ist als andere Optionen, muss jeder für sich selbst abwägen. Vielleicht gefällt manchen auch der Stil.

    Der ganze Zweck 'lernen' und 'Inspiration' und 'generative KI' zu sagen statt den Prozess beim Namen zu nennen ist zu verschleiern dass es eben nicht so wie beim Menschen ist sondern dass - ganz banal - das Material gestohlen, gequirlt und neu zusammengesetzt ausgespuckt wird.

    Ein großer Teil der Datengrundlage sind ja Bilder und Texte, die Nutzer selbst in Online-Portalen hochgeladen haben. Dabei haben sie in den Nutzungsbedingungen vielen Formen der Nutzung dieser Daten zugestimmt. Das als Diebstahl zu bezeichnen, geht meiner Meinung nach zu weit. Dass die KI nicht exakt wie ein Mensch arbeitet, bestreitet wohl niemand. Dass jede Technologie, die nicht genau wie ein Mensch funktioniert, aber sofort illegal ist, ist ja wohl auch nicht die Position der Gerichte, sonst wären diese Plattfomen ja schon längst verboten.

  • Die Steinzeit ist jetzt aber auch wieder etwas anderes als das Mittelalter. Du wirfst mir immer vor, ganz unterschiedliche Dinge in einen Topf zu werfen, du machst aber genau dasselbe.

    Nun ja. Deine Aussage war woertlich

    aber den Großteil der Menschheitsgeschichte hatten die Menschen ja wie gesagt einfach viel weniger Freizeit zur Verfügung als heute

    Vom Mittelalter keine Rede, statt dessen vom 'Grossteil der Menschheitsgeschichte'. Und dieser Grossteil ist - nach Jahren gerechnet - halt die Steinzeit.

    Vielleicht liest Du mal drueber was Du so postest, ob da das drinsteht was Du denkst... Denn ich hab' Deine Aussage wie sie geschrieben wurde zitiert und kommentiert - der Fehler wenn Du auf das Mittelalter rauswillst ist alleine auf Deiner Seite, sorry.

    Die, die es heute noch gibt, leben ja eher in den Tropen, wo man beispielsweise keine Lebensmittelvorräte für den Winter anlegen und sich auch nicht gegen die winterliche Kälte rüsten muss.

    Ja, zufaellig weiss ich auch einiges ueber die Samen oder die Eskimos - und... Du wirst es kaum glauben: Im Winter gibt's nicht viel zu tun im hohen Norden. Deswegen tun die da auch wenig - viel Freizeit, viel Schlaf.

    Ich bin auch tatsächlich kein Experte für absolut jedes Detail der Menschheitsgeschichte.

    Gut das das geklaert waere - dann bring' das vielleicht einfach nicht mehr als Argument.

    Bei Midjourney muss man ein Abo abgeschlossen haben, um ein Bild verwenden zu können. Ob das dann billiger ist als andere Optionen, muss jeder für sich selbst abwägen. Vielleicht gefällt manchen auch der Stil.

    Es ist geklaut - es spielt fuer das Argument keine Rolle wie viel das Abo kostet.

    Ein großer Teil der Datengrundlage sind ja Bilder und Texte, die Nutzer selbst in Online-Portalen hochgeladen haben.

    Nein, das ist ebenfalls falsch (das wird irgendwie zur Manie bei Dir). OpenAI hat definitiv jede Menge Literaturmaterial verwendet das Copyright-geschuetzt ist und bestreitet das gar nicht.

    Auch dass Nutzer eingewilligt haetten dass ihre Texte und Bilder als AI-Rohstoff dienen halte ich fuer ein Geruecht . Du kannst gerne die Forumsrichtlinien durchlesen, ich denke nicht dass Du finden wirst dass Du eingewilligt hast Deine Daten an OpenAI zu uebermitteln.

    Dass jede Technologie, die nicht genau wie ein Mensch funktioniert, aber sofort illegal ist, ist ja wohl auch nicht die Position der Gerichte, sonst wären diese Plattfomen ja schon längst verboten.

    Copyright-geschuetztes Material ohne Einwilligung des Rechteinhabers zu verwenden ist Diebstahl, ob das Deine Meinung ist oder nicht ist irrelevant.

    International Recht durchzusetzen erfordert

    1) eine dokumentierte Feststellung der Rechteverletzung

    2) einen Klaeger der in genuegend Nationen zu Felde zieht

    3) ein rechtskraeftiges Urteil durch alle Instanzen

    Man muss schon ein bisschen ignorant sein um zu erwarten dass das 'schon laengst' bevor die Rechtsverletzung dokumentiert werden kann passiert - so funktioniert das Rechtssystem halt nicht (oder nur in Diktaturen...). Leider wissen Internetfirmen das und versuchen Fakten zu schaffen bevor das eher langsame System der Gerichte hinterherkommt.

    Nur so zum Vergleich - die Cum-Ex Geschaefte wurden 2017 entdeckt - dieses Jahr gibt's die ersten Urteile dazu. Dass es Diebstahl ist, sich einmal gezahlte Steuern mehrfach erstatten zu lassen lag allerdings schon die ganze Zeit auf der Hand.

  • Heyho Sci-Fi-Dave

    Dass jede Technologie, die nicht genau wie ein Mensch funktioniert, aber sofort illegal ist, ist ja wohl auch nicht die Position der Gerichte, sonst wären diese Plattfomen ja schon längst verboten.

    Da muß ich Thorsten beipflichten, auch wenn ich es nicht unbedingt gerne tue. (Jetzt nicht, weil Thorsten das gesagt hat... :D :D :D).

    Es wäre ja sehr schön und begrüßenswert, wenn alles, was als Gesetz festgelegt wurde bei dessen Mißachtung eine sofortige Ahndung seitens der Gerichte nach sich zöge.

    Nur läuft das im realen Leben leider nicht so. Sondern tatsächlich so:

    International Recht durchzusetzen erfordert


    1) eine dokumentierte Feststellung der Rechteverletzung

    2) einen Klaeger der in genuegend Nationen zu Felde zieht

    3) ein rechtskraeftiges Urteil durch alle Instanzen

    Und das gleiche gilt natürlich für nationales Recht.

    Soll heißen:

    Ein Gericht, national oder international interessiert sich nicht die Bohne für irgend eine Rechtsverletzung, solange die nicht von irgendwem angezeigt wird.

    Wird es jedoch angezeigt, geht es von der untersten Gerichtsinstanz im besten Falle rauf bis zur höchsten. Das aber auch nur, wenn jemand fähig und bereit ist, im Falle eines negativen Urteils der niedrigeren Instanz eine Revision zu beantragen. Die dann geprüft und der bestenfalls stattgegeben wird. Bis rauf nach ganz oben (bei uns: Das Bundesverfassungsgericht).

    Nur kostet das alles einen enormen Aufwand an Zeit und Geld.

    Also sorry: Keiner verbietet Praktiken, die illegal sind mal eben so. Gerichte sowieso nicht, Wenn sie aber involviert werden, kann es manchmal so lange dauern, bis sie ihr Urteil finden, daß man gar nicht vor Gericht hätte ziehen müssen...