Was lest ihr gerade? (Fantasy)

Es gibt 863 Antworten in diesem Thema, welches 150.657 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (27. März 2024 um 10:05) ist von Thorsten.

  • "Lovecraft Country" von Matt Ruff - Der Roman gefällt mir bisher (ca. die Hälfte hab ich schon) richtig gut. Der Stil ist locker und leicht, die Stories so ähnlich wie die vom Vorbild H.P. Lovecraft, nur weniger dicht und weniger gruselig. Die darin verwobene Thematik der Rassentrennung und Rassenkonflikte im Amerkika der 1950 Jahre gefällt mir persönlich sehr gut, vor allem weil es gerade zu Beginn sehr eindrücklich und erschreckend geschrieben ist.

    Parallel dazu lese ich noch "Die Känguru Apokryphen" von Marc-Uwe Kling (gerade liegen auf meinem Bett dieses Buch und eine Packung Schnapsralinen, die ich zu Weihnachten bekommen habe, in schöner Harmonie zusammen). Ja, ob das jetzt Fantasy ist, kann man diskutieren, aber ein kommunistisches, sprechendes Känguru könnte eigentlich schon dafür ausreichen...

    „Alice, man darf sein Leben nicht nach anderen richten. Du allein musst die Entscheidung fällen.“ [Alice im Wunderland]

  • @ Asni Kennst du auch die beiden Spiele, die Marc-Uwe Kling gemacht hat? Wenn du sein Schreib-Humor magst, musst du dir auf YouTube seine Regel-erklär Videos zu den beiden Spielen unbedingt anschauen, du wirfst dich weg!


    Ich hab grade Scythe von Neal Shusterman gelesen. Die beiden Teile sind zwei der besten Bücher, die ich je gelesen habe.

    Die Welt spielt in unserer Zukunft, in der es die Menschheit geschafft hat, den Tod zu besiegen und sich eine wohlwollende KI namens Thunderhead um die Menschheit kümmert. Da die Menschen aber entschieden haben, dass der Tod zum Leben dazu gehört, haben sie eine Organisation gegründet, die sich das Scythetum nennt. Diese bringt den Menschen den endgültigen Tod.

    Ein Mitglied dieser Organisation sucht sich 2 neue Lehrlinge, Rowan und Citra, um durch ein Jahr Training und viele Tests zu entscheiden, welcher der beiden als zukünftiger Scythe geeignet ist. Und so beginnt die spannende Geschichte der beiden Charaktere.

    In dem Buch geht es sehr oft darum, wie die zum Sterben auserwählten Menschen damit umgehen, nun sterben zu müssen und darum, ob ein Scythe nun mit Spaß tötet darf oder ob er es als eine Bürde ansehen sollte. Dieses Spiel der Moral und das Thema des Umgangs mit dem Tod finde ich persönlich sehr interessant und verleiht der ganzen Geschichte starken Tiefgang. Zudem ist die Geschichte der beiden Hauptcharaktere sehr interessant und sie wachsen einem sehr schnell ans Herz.
    An dem Buch mag ich ganz besonders, dass es öfters Wendungen in der Geschichte gibt, die sehr unerwartet auftreten, was die Geschichte noch interessanter macht.

    Wie man merkt bin ich wirklich sehr begeistert von dieser Buchreihe und kann es kaum erwarten, bis der dritte Teil erscheint!

  • Parallel dazu lese ich noch "Die Känguru Apokryphen" von Marc-Uwe Kling (gerade liegen auf meinem Bett dieses Buch und eine Packung Schnapsralinen, die ich zu Weihnachten bekommen habe, in schöner Harmonie zusammen). Ja, ob das jetzt Fantasy ist, kann man diskutieren, aber ein kommunistisches, sprechendes Känguru könnte eigentlich schon dafür ausreichen...

    Die Bücher von Marc-Uwe Kling feiere ich richtig. ^^

    Definitiv reicht dieses Känguru.

    MfG, Fronaldo :hi1:

  • Kennst du auch die beiden Spiele, die Marc-Uwe Kling gemacht hat? Wenn du sein Schreib-Humor magst, musst du dir auf YouTube seine Regel-erklär Videos zu den beiden Spielen unbedingt anschauen, du wirfst dich weg!

    Ja, kenne ich. Tatsächlich finde ich aber, dass gerade "Halt mal kurz" sehr schnell sehr fade wird. Insofern sind die Anleitungsvideos meiner Meinung nach besser als die Spiele selbst. Aber das ist natürlich Geschmackssache.

    „Alice, man darf sein Leben nicht nach anderen richten. Du allein musst die Entscheidung fällen.“ [Alice im Wunderland]

  • Die unsichtbare Bibliothek von Genevieve Cogman.
    Wird auf dem Buchrücken als unglaublich einfallsreich und frischer Wind bezeichnet. Kann ich so nicht ganz nachvollziehen. Weder ist mir die Heldin sympathisch - man kann sie auch nach gut hundert Seiten schwer einschätzen und für mich ist sie ziemlich flach - noch finde ich die Sache mit der Bibliothek und den Parallelwelten sonderlich neu.
    Die Sache mit Elfen und Drachen, dem Chaos und Vampiren etc. geht mir jetzt schon auf den Kranz, auch wenn ich mitgehe, dass die Autorin wohl gerade auf die ersten beiden paar neue Facetten werfen mag.
    Jedenfalls werde ich mit dem Buch, den Charakteren und dem Stil einfach nicht warm. Mittlerweile bin ich mir fast sicher, dass ich die nachfolgenden Bücher dazu nicht holen werde. Da ziehen lieber andere Bücher bei mir ein. :|

  • Die unsichtbare Bibliothek von Genevieve Cogman.
    Wird auf dem Buchrücken als unglaublich einfallsreich und frischer Wind bezeichnet.

    Ich erinnere mich, dass ich das Buch auch schon in den Händen hielt und mir dachte: Mensch, das klingt doch mal gut und spannend. Danke für deine Meinung bzw. deinen Erfahrungsbericht dazu. Ich werde da jetzt wesentlich vorsichtiger an die Sache rangehen.

    „Alice, man darf sein Leben nicht nach anderen richten. Du allein musst die Entscheidung fällen.“ [Alice im Wunderland]

  • Five Nights at Freddy's: The Silver Eyes von Scott Cawthon
    Ich bin es einfach nicht gewöhnt, Bücher in Englisch zu lesen. Aber in diesem Fall will ich die FNaF-Bücher erst im Original lesen, bevor ich mich der deutschen Fassung widme ^^ Das Buch an sich ist sehr einfach geschrieben, aber trotzdem oder vllt sogar deshalb sehr wirkungsvoll.

    Worum es geht:
    Genau zehn Jahre nach den furchtbaren Morden in Freddy Fazbear's Pizza treffen sich die Protagonistin Charlie, deren Vater das Restaurant gehörte, und ihre alten Kindheitsfreunde wieder, um an einer Gedenkveranstaltung in ihrer alten Schule teilzunehmen. Aus Neugier und Sentimentalität gehen sie eines Abends zu eben jener Pizzeria, die über die Jahre verlassen und versperrt blieb. Doch nachdem sie einen Weg hinein gefunden haben, müssen sie feststellen, dass nichts mehr so ist, wie es einst war. Die vier menschengroßen Animatronics, welche damals all die Kinder und Eltern unterhielten, haben sich verändert. Nun scheinen sie ein dunkles Geheimnis zu haben ... und eine mörderische Agenda.

    Wer das Horror-Genre nicht scheut, mag sie sich evtl mal anschauen. Ich persönlich denke, bevor man die Bücher liest, sollte man sich die Spiele angeschaut und sich ein bisschen mit der Geschichte rund um Five Nights at Freddy's auseinandergesetzt haben.

    Keen to the scent, the hunt is my muse
    A means to an end this path that I choose
    Lost and aloof are the loves of my past

    WAKE THE WHITE WOLF, remembrance at last

    Chaos hat gesagt, dass ich "süß und flauschig" bin :love:

  • "Das Lied der Krähen" von Leigh Bardugo

    Ich bin jetzt etwa zur Hälfte durch. Bisher gefällt es mir insgesamt ganz gut, allerdings passt das Alter der Protagonisten nicht zu ihrer Wirkung. Angeblich sind sie alle so zwischen 16 und 18, wirken aber eher wie Ende 20 bis Mitte 30 auf mich. Wenn man das ausblenden kann, dann kann man das schon lesen.
    Was mich irgendwie mehr stört ist die Übersetzung und zwar weil die Formulierungen stellenweise einfach so falsch klingen. Evtl. muss ich da mal das Original daneben legen, vielleicht erschließt sich mir dann, warum die das so übersetzt haben und nicht anders.

    Als ich mir das Buch in einem sehr kleinen Fantasy-Buchladen gekauft habe, hat der Verkäufer gesagt, dass ich so 50-100 Seiten vor Schluss den zweiten Band kaufen sollte, weil es so spannend ist und man dann unbedingt weiterlesen will. Bin mir noch nicht so sicher, ob ich das mache.

    Nun noch kurz zum Inhalt: Es geht um eine kleine Gruppe von 16-18 Jährigen Gaunern, Dieben, Verbrechern, Davongelaufenen,... die den schwierigsten Auftrag erledigen sollen, den es gibt, nämlich einen Wissenschaftler einem... Hochsicherheitsgefängnis-Festungs-Burg-Palast-Heiligtum-Komplex zu befreien. Das klingt jetzt erstmal doof, weil völlig unglaubwürdig. Das wird aber relativ gut dadurch abgefangen, dass die Charaktere doch relativ spannend sind und aus ihrem laaangen Leben es natürlich viel Berichtenswertes gibt, das man so nach und nach erfährt. Die Erzählperspektive wechselt zwischen den Charakteren, so dass man jeweils eine Innensicht und verschiedene Außensichten bekommt. Das gefällt mir ganz gut.
    Die Welt (ich habe gerade gesehen, dass diese "Die Welt der Grischa" heißt oder so bezeichnet wird) gefällt mir ganz gut. Vor allem wirkt auf mich das Konzept der Grischa (Zauberkundige) bisher noch recht stimmig. Zeitlich würde ich das ganze mal so um 1600 herum ansiedeln, teilweise etwas früher, teilweise etwas später. Ketterdam, die Stadt, in der die Story beginnt, ist an Amsterdam angelehnt, so mit Kanälen, Händlern, einer Börse etc.. Das finde ich auch mal eine schöne Abwechslung, weil bisher soweit ich mich gerade erinnern kann, kein König, Prinz oder Prinzessin oder überhaupt diese Art von Adeligen vorkamen. Was mir auch gefällt ist, dass der Auftrag keine typische "Wir retten die Welt"-Queste ist, sondern erst einmal von wirtschaftlichen Interessen getrieben ist, aber (oder zusätzlich) jeder Charakter seine eigene Motivation hat, bei der Mission dabei zu sein. Teilweise bleibt das auch noch im Dunkeln, was es noch etwas spannender macht.

    „Alice, man darf sein Leben nicht nach anderen richten. Du allein musst die Entscheidung fällen.“ [Alice im Wunderland]

  • Zitat von Asni

    allerdings passt das Alter der Protagonisten nicht zu ihrer Wirkung. Angeblich sind sie alle so zwischen 16 und 18, wirken aber eher wie Ende 20 bis Mitte 30 auf mich.

    Dito. Neben Kaz' mMn ätzender Persönlichkeit, hat mir das Alter der Figuren das Lesevergnügen etwas verdorben. Eigentlich mag ich diese Art von Geschichten, in denen eine Gruppe ungleicher Figuren ein gemeinsames Abenteuer erlebt. Aber wenn ein 17 Jähriger stöhnt, er bräuchte jetzt ganz dringend einen doppelten Whisky, wirkt das einfach nur albern. Genau wie die 15 Jährige, die schon alles in ihrem Leben erlebt haben soll und der 19 Jährige, dem kein anderer Gangster der Stadt das Wasser reichen kann.

    @Kyelia, @Myrtana222 und ich haben die Theorie, dass die Figuren ursprünglich älter waren und nur nachträglich zu Teenagern gemacht wurden :hmm: Kaz würde ich bspw. als Anfang 40/Ende 30 einordnen, Jasper und Matthias als Ende 20, Nina Mitte 20 usw. Die Probleme, die die Figuren haben, sind meiner Meinung nach auch oft keine, mit denen sich ein Teenager identifizieren könnte. Zum Beispiel Jaspers Glücksspielsucht oder Kaz' Psychose keine Haut berühren zu können :hmm:

  • Die Chronik der Unsterblichen - Wolfgang Hohlbein

    Zugegeben, ich lese es nicht direkt (dafür muss ich einfach als Philosophie-Student ohnehin schon viel zu viel lesen) sondern höre die Hörbücher. Ich hoffe das zählt auch ;) (Ich spreche der Einfachheit halber im weiteren Verlauf trotzdem von "lesen") Es gibt gekürzte Versionen, die jeweils nur vier Stunden haben, ich höre die mit 10-12h, aber ich fürchte auch die sind nicht komplett ungekürzt. Der Vorleser ist aber sehr gut und verwendet eine schöne Sprachdynamik. Sollte das Werk gekürzt sein wirkt zumindest die Handlung nicht beeinträchtigt und insofern lässt es sich als Hörbuch ganz gut empfehlen.

    Ich bin aktuell im fünften Band (die Wiederkehr), der bei der Belagerung von Wien durch die Türken spielt und stelle fest, dass die Bücher allmählich besser werden. Natürlich verwendet Hohlbein einen relativ unerschütterlichen Schreibstil, aber gerade am Anfang hat man doch das Gefühl, dass alles noch nicht durchdacht war und sich in jedem Buch sehr viele lose Enden auftun.
    Generell funktionieren die Bücher wie eine Fernsehserie, man kann irgendwie nicht aufhören, sie zu lesen, aber eigentlich nicht weil sie so gut sind, sondern weil Hbein es versteht, permanent Spannung aufzubauen, die hier und da zwar ein kleines Ventil hat, sich aber eigentlich am Ende des Buches erst entlädt und einen solange bei der Stange hält.
    Wie gesagt, die Bücher werden besser und sind jetzt auch nicht wirklich schlecht, aber als gut würde ich sie auch nicht bezeichnen. Wenn es bei historisch-mittelalterlicher Fantasy in jedem Kaff ein Wirtshaus gibt, alle Leute über den Maßen vernünftig sind, jeder Lesen und Schreiben kann und einfaches Bauernvolk von "Arterien abbinden" und ähnlichem spricht, dann macht ein Autor es sich mMn doch sehr, sehr leicht.
    Außerdem hängen die Bücher nur sehr lose zusammen und man hat bislang nicht das Gefühl, dass auf vergangene Ereignisse Bezug genommen wird. Auch entwickeln sich die Protagonisten nach über fünfzig Jahren im Plot nicht wirklich weiter, haben einen nach wie vor treudoof naiven Charakter und laufen blindlings in jede Falle. Zum nebenbei hören oder auch mal lesen durchaus nicht ungeeignet, weil solide Vampirfantasy, aber insgesamt in sich selbst doch sehr inkonsistent und (bislang) eher eins der weniger empfehlenswerten Werke von Hohlbein.

    Hat jemand anders hier die Reihe auch schon gelesen, vielleicht sogar komplett? Und wie ist eigentlich die Meinung zu Hohlbein in dem Forum hier allgemein? Als regelrechte Buchdruckmaschine hat er bei manchen Fantasylesern doch eher einen zweifelhaften Ruf!

    Gute Nacht zusammen!

  • Ich bin aktuell im fünften Band (die Wiederkehr), der bei der Belagerung von Wien durch die Türken spielt und stelle fest, dass die Bücher allmählich besser werden.

    Das war, wenn ich mich richtig erinnere, der letzte Band, den ich noch gelesen habe. Danach war bei mir irgendwie das Interesse daran weg. Am besten hat mir eigentlich der zweite Band (Der Vampyr) gefallen, weil da die Stimmung auf mich schön düster gewirkt hat.
    Dass es insgesamt nur wenig Weiterentwicklung der Charaktere gibt, finde ich aus inhaltlicher Sicht eigentlich gar nicht so falsch (wenn man sich überlegt, dass ein Vampir ab dem Moment, ab dem er zu einem solchen wird, nicht mehr "altert" oder "reift"). Allerdings sollte das bewusst im Text umgesetzt werden und das Gefühl hatte ich bei der Vamirchronik nicht unbedingt :hmm:

    Naja, ist eh lange her, dass ich das gelesen habe (gefühlt 15 Jahre oder so). Und ich würde mal sagen: Ich hatte eine Zeit, in der Hohlbein für mich genau das war, was ich lesen wollte und damit genau richtig für mich. Die Zeit ist jetzt allerdings doch schon ein paar Jahre vorbei und ich lese lieber andere Autorinnen und Autoren, andere Stoffe und auch mehr in anderen Genres.

    „Alice, man darf sein Leben nicht nach anderen richten. Du allein musst die Entscheidung fällen.“ [Alice im Wunderland]

  • Bin jetzt mit Chaos von David Mitchell durch.
    Das Buch besteht aus 9 Teilen, jeder mit einem anderen Hauptcharakter. Anders als bei "Der Wolkenatlas" verändert sich aber nicht der Erzählstil. Interessant ist, dass sich die Wege der Charaktere kreuzen und entscheiden beeinflussen, obwohl es für die jeweiligen Leute oft eher wie eine Nebensächlichkeit wirkt.
    Das Konzept geht meiner Meinung nach komplett auf. :D Ich will gar nicht zu viel vorweg nehmen, aber die Reise geht für den Leser von Japan, über China und die Mongolei nach St. Petersburg, nach London, Irland bis hin nach New York. Und es geht um so viele Dinge, eben auch mehr als die einzelnen Geschichten selbst.
    Großartiges Buch! Leute, lest seine Bücher. :rofl:

    Dieser Art Geschichte kann man sicher vorwerfen, dass sie viel stückeln würde. Ist wahrscheinlich auch nicht so falsch, aber das hat eben seinen Grund. Sicherlich gehört da eben auch ein Schuss Wahnwitz dazu, das ist - wie eben alles irgendwie - nicht zu 100 % durchgehend ernst.

    Häupter auf meine Asche!

  • Wo ich schon dabei bin: Aktuell lese ich Pyramiden von Terry Pratchett.
    Und oh boi. Bin ich froh mal mehr über die Assassinengilde zu erfahren :D Die war bisher für mich immer recht geheimnisvoll. Außerdem merkt man, dass Pratchett langsam immer besser in seinem Handwerk wird. Allein die Struktur der ersten 60 bis 70 Seiten mit Teppics Kindheit und der Prüfung, ist toll in Szene gesetzt! Es ist bisher spannend, interessant, mit trockenem, teils morbidem Humor. Mag ich! Hoffentlich bleibt es auf dem Niveau, aber wirkt alles sehr vielversprechend. :)

    Häupter auf meine Asche!

  • "Das Lied der Krähen" von Leigh Bardugo

    So, gestern Abend hab ich's noch (fast) fertig gelesen. Ein allerletztes Kapitel fehlt mir noch, aber die wesentliche Handlung wird wohl abgeschlossen sein.

    Zeit für ein kleines Fazit: Mir hat das Buch doch sehr gefallen. Irgendwann habe ich das unpassende Alter der Charaktere einfach ausgeblendet. Was mir gut gefallen hat, war der Charakter Mathias, eine Art ehemaliger Hexenjäger, der mit einer Hexe (gut, sie heißen im Buch Grisha) in einer Hass-Liebes-Beziehung gefangen ist, aus der er sich nur retten kann, wenn er sich über sich selbst und seine Einstellung zur Inquisition seines Volkes klar wird. Auf mich wirkt er irgendwie am reifsten von dem ganzen Haufen, aber dennoch von Unsicherheit und Verwirrtheit geprägt. Letztlich entscheidet er sich doch für das, was er für richtig hält - mit allen negativen Konsequenzen für ihn.

    Etwas seltsam fand ich die Panzer, die gegen Ende noch vorkamen. Ich meine keine Rüstungen, sondern solche motorbetriebenen, mit Kanonen bestückten Kettenfahrzeuge. Meiner Meinung nach passen die nicht so gut in ein eher spätmittelalterlich angehauchtes Fantasy-Setting, das sich sonst technisch noch auf der Ebene der Segel- und Ruderboote / -schiffe bewegt. Wobei mir gerade auffällt, dass nirgends sooo explizit etwas Mittelalterliches angesprochen wird, es könnte auch alles um 1900 oder 1920 herum spielen :hmm:

    Ich denke mal, dass ich den zweiten Band auch noch lesen werde.

    „Alice, man darf sein Leben nicht nach anderen richten. Du allein musst die Entscheidung fällen.“ [Alice im Wunderland]

  • Ich les den zweiten Band der Fortsetzungsreihe von Robin Hobbs Triologie um den Bastard Fitz-Chivalric und ich kann die Frau nur immer wieder anpreisen.
    Normalerweise sind Fortsetzungen einer eigentlich abgeschlossenen Reihe ja immer so eine Sache, aber es liest sich weiterhin ausgesprochen gut. Die Charaktere, allen voran der Hauptcharakter sind dermaßen gut erzählte Gestalten. Dabei ist Fitz nichtmal wirklich der Held in der Geschichte. Man hat das Gefühl, man bekommt das Leben des sonst eher unwichtigen Nebencharakters geschildert, der normalerweise für den eigentlichen Helden in die Bresche springen muss. Und der Kerl muss echt einstecken ... Aber das macht die Entwicklung nur umso herrlicher.
    Die Geschichte beginnt, wie er als kleines Kind vor dem Burgtor abgesetzt wird, weil sein Vater der Thronerbe ist und irgendwann mal eine Bauerstochter gevögelt hat. Ab da an darf er dann für seinen König die Drecksarbeit erledigen.
    Jetzt ist er mittlerweile fünfunddreißig und mit all diesen Erlebnissen und Schicksalsschlägen ergibt das einen unglaublich reichhaltigen Charakter. Da macht es richtig Spaß zu lesen, wie er nach über dreißig Jahren Lebenserfahrung einem vorlauten streitsüchtigen Jungsoldaten eins auf's Maul gibt ... Gerade weil man im Hinterkopf hat, wie Fitz selbst in dem Alter drauf war und für Abreibungen kassiert hat. xD

    Ich kann die Bücher echt nur sowas von empfehlen!

    "Vem har trampat mina svampar ner?!"

  • Also ich lese derzeit die Sonea-Reihe von Trudi Canavan.
    Die Bücher sind meiner Meinung nach sehr gut geschrieben worden. Spannung ist eine Menge drinnen und gelegentlich auch mal sehr humorvolle Stellen, wo man einfach lachen muss. Ich bin derzeit bei dem zweiten Band und es geht größtenteils um die Magiergilde und deren Konflikte.
    In der Sicht von drei Personen wird meistens erzählt (immer abwechselnd), sodass es noch recht überschaubar ist, und diese treffen ab und zu aufeinander und das ist immer sehr schön zu lesen.
    Man erfährt eine Menge über den jeweiligen Charakter, dann treffen diese beiden aufeinander und BAM. :ugly: Ich kann die Reihe nur empfehlen^^. Hat vielleicht noch jemand von euch sie gelesen ?

    :chaos::smoker:

  • Die Chronik der Unsterblichen - Wolfgang Hohlbein

    Außerdem hängen die Bücher nur sehr lose zusammen und man hat bislang nicht das Gefühl, dass auf vergangene Ereignisse Bezug genommen wird. Auch entwickeln sich die Protagonisten nach über fünfzig Jahren im Plot nicht wirklich weiter, haben einen nach wie vor treudoof naiven Charakter und laufen blindlings in jede Falle. Zum nebenbei hören oder auch mal lesen durchaus nicht ungeeignet, weil solide Vampirfantasy, aber insgesamt in sich selbst doch sehr inkonsistent und (bislang) eher eins der weniger empfehlenswerten Werke von Hohlbein.
    Hat jemand anders hier die Reihe auch schon gelesen, vielleicht sogar komplett? Und wie ist eigentlich die Meinung zu Hohlbein in dem Forum hier allgemein? Als regelrechte Buchdruckmaschine hat er bei manchen Fantasylesern doch eher einen zweifelhaften Ruf!

    Gute Nacht zusammen!

    Dass es insgesamt nur wenig Weiterentwicklung der Charaktere gibt, finde ich aus inhaltlicher Sicht eigentlich gar nicht so falsch (wenn man sich überlegt, dass ein Vampir ab dem Moment, ab dem er zu einem solchen wird, nicht mehr "altert" oder "reift"). Allerdings sollte das bewusst im Text umgesetzt werden und das Gefühl hatte ich bei der Vamirchronik nicht unbedingt :hmm:

    Naja, ist eh lange her, dass ich das gelesen habe (gefühlt 15 Jahre oder so). Und ich würde mal sagen: Ich hatte eine Zeit, in der Hohlbein für mich genau das war, was ich lesen wollte und damit genau richtig für mich. Die Zeit ist jetzt allerdings doch schon ein paar Jahre vorbei und ich lese lieber andere Autorinnen und Autoren, andere Stoffe und auch mehr in anderen Genres.

    Bei mir ist der letzte Band der Vampirchroniken, den ich gelesen habe auch so 10-13 Jahre her und die ständige Wiederholung des gleichen Themas "Andre tut etwas dummes, verliert Kräfte/wird geschwächt, alles wird gut" wird leider auch nicht im weiteren Verlauf besser ... ich bin glaube bis Band 8 gekommen?

    Lesen tue ich gerade - in Vorbereitung auf unseren Stand auf der LBM: Des Sandes Widerhall von Anne Granert (Teil 1 der Reihe Die Talentierten)


    In der Geschichte geht es um eine Gruppe Menschen und Fremdweltler, die unterschiedliche Fähigkeiten (Talente) haben und sich zusammenfinden, um einen gemeinsamen Feind zu bekämpfen, der droht die Erde vollkommen zu zerstören.
    Wie der Titel schon andeutet, sind dies Sand-Wesen, die sich anderer Leute Körper bedienen können und die Wasservorräte der Erde abzapfst/verunreinigt/verdunsten lässt (Ein phantastischer Grund für Global Warming)


    Der Anfang erinnerte mich sehr stark an die einfachen Einstiege in klassische (P&P) Quests, bei denen die Charaktere nicht allzu stark hinterfragen, um mit der Aufgabe voranzukommen. Mittlerweile sind gewisse Eigenarten der Charaktere - und auch Skepsis - dazugekommen, ist aber leider nicht so stark ausgeprägt. Die Handlung lässt sich davon nicht beeindrucken und wirft einen von einem Spektakel ins nächste, verbunden mit Brotkrumen, die hoffentlich zum Ende hin das große Bild erschaffen.


    Die Welt, bzw. das Universum in dem die Geschichte spielt ist sehr faszinierend. Neben den Sand-Wesen stammt der Hauptcharakter zum Beispiel von einem Planeten, der komplett vom und mit Wasser lebt und dieses kontrollieren kann, sogar soweit, dass er Passagen zwischen Planeten erschaffen kann. (Also das genaue Gegenstück zu den Bösewichten) Außerdem gibt es alte Völker, die sich den Schutz der Erde/des Universums zur Aufgabe gemacht haben und dafür die Energie des Universums umwandeln können. Und und und ...

  • Bin mit der Unsichtbaren Bibliothek durch. Endlich, muss ich anmerken. Fazit: Habe mir etwas mehr von versprochen. Aber wahrscheinlich ist dies die Krankheit bei Büchern dieser Art, die von vornherein für mehr als nur eines vorgesehen sind - in sich zwar geschlossen, aber natürlich wird der wahre Hintergrund nur angerissen. Meh. Klappt bei manchen Serien, hier für mich nicht.
    Was ich doof finde, denn gerade Alberich war ausnahmsweise für mich interessant. Von allen Charakteren.
    Irene blieb für mich das ganze Buch über unsympathisch (komisch, liegt wohl an dieser "Maske", die sie sich nach außen aufgebaut hat?), Kai war für mich gestorben, als er Irene dieses furchtbare Angebot auf so kindische Art gemacht hat, dass ich mich nur fremdschämen konnte, und Vale ... war mir zu sehr nach Sherlock Holmes geformt. Und wenn ich das sage, heißt da viel - ich mag Holmes.
    Die spärlichen bzw. späten ausführlichere Erklärungen bezüglich der Bibliothek waren vielleicht dazu gedacht, wie Vale letztendlich paar Fragen bezüglich Moral dieser oder was auch immer auch beim Leser aufwerfen zu lassen. Kann man machen. Muss nicht. (Und hier streue ich brav Asche über mein eigenes Haupt.)

    Auch kam ich mit dem Stil/der Ausführung des Buches allgemein nicht zurecht. Zum Beispiel schrieb die Autorin zwar hier und da von Gefühlen/Empfindungen/wasauchimmer, aber das war es dann auch schon. Wirklich viel kam davon für mich leider nicht rüber. Hier weiß ich nicht, ob es am Ende nicht einfach nur an mir liegt. :hmm:
    Desweiteren versuchte man witzig, sarkastisch etc. zu sein, aber - nee. Da war der Zug schon lange abgefahren.

    Dennoch stehe ich jetzt vor dem Problem, dass ich nicht weiß, ob ich die Reihe jetzt einfach sein lasse oder dem zweiten Buch nicht doch noch eine Chance gebe. Vielleicht wird es besser. Vielleicht habe ich aber auch Pech und Alberich ist nur noch eine Randerscheinung. Oder vielleicht renne ich irgendwann mit dem Kopf gegen die Wand. Wer weiß. ( ಠДಠ)
    Aber darüber mache ich mir Gedanken, wenn mir der aktuelle Lesestoff ausgeht.

    Derzeit habe ich "Der Galgen von Tyburn" von Ben Aaronovitch neben mir liegen. Hatte ich vor einem Jahr schon mal in der Tasche, bevor der Kater vom Freund meinte, eben jene markieren zu müssen ... D:

  • Wo ich schon dabei bin: Aktuell lese ich Pyramiden von Terry Pratchett.
    Und oh boi. Bin ich froh mal mehr über die Assassinengilde zu erfahren Die war bisher für mich immer recht geheimnisvoll. Außerdem merkt man, dass Pratchett langsam immer besser in seinem Handwerk wird. Allein die Struktur der ersten 60 bis 70 Seiten mit Teppics Kindheit und der Prüfung, ist toll in Szene gesetzt! Es ist bisher spannend, interessant, mit trockenem, teils morbidem Humor. Mag ich! Hoffentlich bleibt es auf dem Niveau, aber wirkt alles sehr vielversprechend.

    Achja, das Buch war toll! Nummer 7 im Scheibenweltuniversum reiht sich ziemlich weit vorne ein. Ich fand das Buch einfach toll erzählt, auch scheint es eines der wenigen Bücher von Pratchett zu sein, das in Kapitel unterteilt ist. Die Handlung wirkte nicht stellenweise ziellos oder dümpelte vor sich hin. Das Setting war auch interessant und unterhaltsam, Pratchett hat hier ganze Arbeit geleistet. :)
    Das Buch steht auch insgesamt etwas für sich, vielleicht könnte einem da deswegen etwas die Tiefe fehlen, die bei den Büchern eher gegeben ist, die auf bereits bestehendem aufbauen. :hmm:

    Kleine persönliche Geschichte


    Von "Pyramiden" hat mir das erste Mal meine Mathelehrerin in der fünften oder sechsten Klasse erzählt. Ich hatte von der Scheibenwelt erzählt und sie hatte tatsächlich so ein Buch gelesen. :) Diese Lehrerin hatte damals an der Schule den Schach-Klub gegründet - nur für mich. Dx Ich war gerade an die Schule gekommen und sagte wohl traurig etwas darüber, dass ich den Schach-Klub von der Grundschule vermisste. Einmal hatte sie sogar indirekt gesagt, dass ich ihr Lieblingsschüler sei. Ich wusste nie, wie ich damit umgehen sollte. xD Zum Glück hat sie das nie offensichtlich sein lassen.
    Vor ein paar Jahren ist sie an Krebs gestorben. Einige Zeit vorher hat sie wohl meine Mutter auf der Arbeit besucht ("besucht" ist gut, sie war geschäftsmäßig dort) und nach mir gefragt. Vielleicht finde ich mal raus, wo genau ihr Grab ist. :hmm:

    Als nächstes nehme ich mir Die Rebellin von Trudi Canavan vor. Das Buch fand ich vor ein paar Jahren so doof, dass ich es bei der Hälfte abgebrochen habe. Mal sehen, wie ich das heute sehe. :whistling: Tatsächlich liegt es sogar an diesem Buch, dass ich in letzter Zeit außerhalb der Scheibenwelt über Fantasy nur mit den Schultern zucke. Ich muss mir danach vielleicht ein fantastisches Konterbier in Buchform gönnen, um wieder auf den Geschmack zu kommen. :hmm: Mal sehen, was der SuB noch so hergibt. Eventuell frage ich euch mal nach Empfehlungen. :D

    EDIT:

    Spoiler anzeigen


    Und da sind auch schon die ersten müden Seufzer von mir. Keine Ahnung, ob ich damit jetzt unfair bin oder nicht, aber mal ein kleines Beispiel am Text:

    Zitat von Trudi Canavan

    "Wie denn?", fragte Cery.
    "Indem wir Schuhe und Kleider geflickt haben."
    Harrin nickte. "Deshalb haben wir dich also so lange nicht mehr gesehen."
    Sonea lächelte. Deshalb und weil Jonna verhindern wollte, dass ich mich mit eurer Bande einlasse. [Bis hier geht alles in Ordnung mMn.] Ihre Tante missbilligte Harrin und seine Freunde. [Jaaa, das wurde auf vorigen Seiten bereits impliziert und mit dem vorigen Satz auch. Den Satz hat niemand gebraucht, aber es ist trotzdem verzeihlich. Ich bin bei sowas meist nicht so kleinlich.] Sehr sogar ... [ALSO WER ES JETZT NOCH NICHT KAPIERT HAT! JONNA MAG HARRIN UND SEINE FREUNDE NICHT! GAR NICHT! ECHT JETZT! NO SHIT!]

    Und Absätze in dem Stilgab es auf den ersten zehn Seiten mehr als nur den. :huh: Es ist, glaube ich, Canavans Erstling. Hoffentlich wird das besser, die Reihe ist ja ne Trilogie.

    Häupter auf meine Asche!

    Einmal editiert, zuletzt von kalkwiese (7. Februar 2019 um 11:08)

  • Aber jetzt legen die Scheibenweltbücher nochmals merklich zu finde ich! :D
    (Beneide dich grad ein bisschen drum die zum ersten Mal zu lesen...)


    Eigenes:

    Bin grad am ersten Band vom Revelation-Space-Zyklus von Alastair Reynolds.
    Eine Space Opera ganz nach meinem Geschmack, sowas habe ich schon viel zu lange nicht mehr gelesen! :D

    Falken haben doofe Ohren