Konstruktive Kritik - Wie macht man sie?

Es gibt 35 Antworten in diesem Thema, welches 10.918 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (3. Mai 2018 um 18:51) ist von Mad Bull.

  • @Skadi hat mich mit ihrem Thema Selbst Kritiken schreiben auf einen Gedanken gebracht: Geschichten schreiben ist hier nur die halbe Miete und wie man das gut macht, dafür gibt es hier zahlreiche Tipps. Aber wie macht man die andere Hälfte, die möglichst konstruktive Kritik richtig?

    Hier einige Gedanken von mir, vielleicht fällt euch ja noch etwas ein. Das sind natürlich alles eher Richtlinien als Regeln.

    1. Spreche das Problem oder den Fehler präzise und sachlich an. Nicht vage oder emotional. Dabei aber bitte offen bleiben!
    2. Analysiere! Sammle genau, was in deinen Augen falsch läuft!
    3. Nenne Alternativen und Verbesserungsvorschläge zu möglichst jedem Punkt! So lässt du den Kritisierten nicht im Regen stehen.
    4. Lobe auch, was du gut findest! Das "Sandwich"-Prinzip ist hier bewährt, erst ein Lob, dann Kritik, dann wieder ein Lob. Es sollte beides ausgewogen sein, sonst fühlt sich der kritisierte leicht demoralisiert.
    5. Empathie, Empathi, Empathie! Versetze dich in den Kritisierten hinein und überlege, wie du dich fühlen würdest, würdest du an seiner statt lesen, was du schreibst. Bedenke auch, dass vielleicht nicht jeder so hart im nehmen ist wie du.
    6. Sende Ich-Botschaften! (Nicht: Das ist so nicht gut Sondern: Ich finde das so nicht gut). Das ist auch in der alltäglichen Kommunikation gut.
    7. Vermeide es, den Kritisierten persönlich anzugreifen. Es geht nur um seinen Text oder seine Idee. Loben darfst du ihn natürlich persönlich ;)
    8.Wenn du merkst, dass dich etwas emotional stört, kritisiere nicht im Affekt! Beruhige dich erstmal und schreibe dann sachlich und präzise.
    9.Gib die Gelegenheit zur Korrektur! Nur so kann der Kritisierte aus seinen Fehlern lernen und kann Selbstvertrauen gewinnen!
    10. Seid einfach freundlich und lieb zueinander :) Aber sprecht an, was euch stört! Sonst kann sich der andere nicht verbessern!

    Natürlich will Kritik auch gekonnt angenommen werden:

    1.Nimm emotionale Distanz zu deiner Geschichte und den Kritiker ein
    2. Verteidige und Rechtfertige dich nicht, mach dich aber auch nicht selber runter. Erklären kannst du natürlich etwas, wenn es sich vielleicht erst später in der Geschichte erschließen soll. Das Feedback soll eine Chance auf Verbesserung und Hilfe und kein persönlicher Angriff sein. Mach dir das klar!
    3. Lies genau, was dir geschrieben wird. Was stört ihn und warum?
    4.Frage nach, wenn du etwas nicht richtig verstehst. Zeig ihm auch so, dass seine Kritik erwünscht ist und beachtet wird.
    5. Wird der Kritiker perönlich oder du fühlst dich angegriffen, verweise ihn auf die Richtlinien von oben.
    6. Du entscheidest, was du von der Kritik annimmst! Eine Kritik ist immer nur eine Meinung. Überlege aber: Hat er vielleicht recht? Kann ich mich durch diese Hilfestellung verbessern?
    7. Sei dankbar! Wirklich, eine Kritik anzubringen macht Arbeit und erfordert Mut. Und auch wenn sie dir erstmal unangenehm ist, soll sie dir doch helfen. Es ist wie mit der Medizin, sie muss bitter schmecken, sonst wirkt sie nicht. Natürlich sollte es auch mit etwas Lob gesüßt sein. Der (konstruktive) Kritiker zeigt immer Interesse an deiner Geschichte oder Idee und an dir. Er gibt dir die Möglichkeit, dich zu verbessern.
    8. Auch hier gilt: Wenn du dich über etwas in der Kritik sehr ärgerst, ja wütend wirst, antworte nicht im Affekt! Atme durch, schlafe vielleicht eine Nacht darüber und antworte dann sachlich, höflich und präzise!

    Was fällt euch noch so ein? Oder würdet ihr mir in einem Punkt widersprechen?

    Für alle, die sich noch unsicher fühlen, empfehle ich @Klimbim s Beitrag hier: Konstruktive Kritik - Wie macht man sie?

    2 Mal editiert, zuletzt von Windweber (9. August 2017 um 14:26)

    • Offizieller Beitrag

    Finde ich gut, das mal zu sammeln. ^^

    Dazu fällt mir auch gleich etwas ein, das mein Ethik-Lehrer immer gesagt hat, wenn wir mal wieder das leidige Thema Kritik und Konflikte hatten. (und das hatten wir seeeeeeeeehr oft :rolleyes: )
    "Kritik muss nichts Negatives sein. Kritik ist ein Urteil, das man zu etwas aufbaut." Wo er Recht hat. Allerdings bringt man das Wort meist im negativen Sinne, einfach, weil es im Alltag als solches verwendet wird.

    Wenn es wirklich darum geht, jemandem etwas Negatives mitzuteilen, ist es meiner Ansicht nach immer wichtig, nicht nur schlechte Sachen zu finden, sondern auch gutes herauszupiken. :)
    Und sind wir mal ehrlich, etwas Gutes findet man überall. Und sei es nur, dass derjenige bei Texten: Sätze schreiben kann, oder bei Zeichnungen: den Stift schon mal richtig in der Hand hält :sarcasm:
    Im Ernst. Etwas Positives findet man in jedem. Bei manchen Sachen sucht man eben nur länger ^^

    Aus dem Grund baue ich meine Beiträge auch immer nach dem gleichen Muster auf.
    1. Zu Beginn etwas Gutes, etwas, das mir gefallen hat, Lob,
    2. dann erst das Negative. in den meisten Fällen (nicht in allen, auch, wenn ich es mir wünschen würde) mit einer ausführlichen Begründung warum und vielleicht auch mit Hilfestellungen und Vorschläge. Oder auch Beispielen, wenn es sich wirklich schwer erklären lässt.
    3. eventuell noch einmal etwas Gutes. So als freundlichen Abschluss. ^^

    Kritik liest sich viel leichter, wenn man weiß, dass man nicht nur Scheiß geschrieben hat, sondern auch Dinge gefallen haben. Ich finde, so erreicht man die Menschen auch leichter, als wenn man ihnen Dinge an den Kopf wirft. :rofl:



    Wenn es ein Buch gibt, das du wirklich lesen willst, aber das noch nicht geschrieben wurde, dann musst du es selbst schreiben.
    - Toni Morrison -

  • Was konstruktive Kritik ist, lässt sich leicht nachlesen.

    Was ich immer schwer finde, dass eine Kritik immer auch von äußeren Faktoren abhängig ist, sagen wir dem Alter des Autors.

    Diese Seite hier ist ja noch harmlos, es gibt andere Foren, da geht es weit heftiger zur Sache. Dort ist die Basis aber auch eine andere. Jedes Wort wird auf die Goldwaage gelegt. Am Ende - und nicht selten - bleibt nichts Gutes in der Kritik übrig. Aber das wissen alle!!! Und jeder nimmt sich dann das aus der Kritik, was er möchte, ohne weinend seine schriftstellerische Arbeit für immer einzustellen.

    Wenn ich das aber mit einem jungen Menschen mache, wäre diese Form von konstruktiver Kritik falsch (denn in allen anderen Foren ist konstruktive Kritik IMMER die Basis), selbst wenn ich denke, was für ein scheiß Text eines 15jährigen. Hier wird gelobt, bestärkt und ermuntert und nur sehr zaghaft mal hier und da angemerkt, ein zwei Dinge würde ich ggfs. evt. vielleicht anders machen. Nur um ihn eben nicht so sehr zu verschrecken, dass er nie mehr schreibt.

    Egal, wie Kritik geäußert wird, so konstruktiv wie nur eben möglich, auch eine konstruktive Kritik kann zu dem Ergebnis kommen, was für ein scheiß Text.

    Und dann ist ja immer noch die Frage, auf welchem Niveau kritisieren wir. Maßen wir uns an, unsere Texte hier mit den Großen des Genres vergleichen zu lassen. NEIN, NEIN. Daher darf unsere Kritik auch daran nicht orientiert sein. Ganz wichtig.

    In letzter Zeit lese ich wieder häufiger Stephen King, um ein Gefühl zu bekommen, wie er Dinge beschreibt. Also ehrlich, wenn ich mich mit ihm vergleiche, höre ich gleich morgen zu schreiben auf. Sollte ich also ihn bitten, eine Kritik über meine Geschichten zu schreiben und ich ihn wirklich auffordere, ehrlich zu sein und meinen Text mit seinem Niveau zu vergleich, vielleicht würde er schreiben: Sehr geehrter Herr T. machen wir es kurz, werden sie Banker.

    Also, da die meisten hier nicht von ihren Texten leben wollen, geschweige denn als Lektoren arbeiten, sind wir gnädig und geben nette Rückmeldungen, gespickt mit lauen Kritiken. Verglichen mit King sind meine Texte Mist, das weiß ich. Andere Texte hier sind nicht besser.
    Und ich habe hier Texte gelesen, die waren voll von:

    Perspektivenfehler
    Rechtschreibfehler
    Nur Erklärungen
    Grammatikfehler
    Bezugsfehler
    verworrener Satzbau
    Klischees bis zum Abwinken
    etc. pp.

    Also nicht nur konstruktiv kritisieren, sondern einfach wohlwollend sein, das Gute im Schlechten finden.

    Dann ist alles gut.

    Aus dem Grund baue ich meine Beiträge auch immer nach dem gleichen Muster auf.
    1. Zu Beginn etwas Gutes, etwas, das mir gefallen hat, Lob,
    2. dann erst das Negative. in den meisten Fällen (nicht in allen, auch, wenn ich es mir wünschen würde) mit einer ausführlichen Begründung warum und vielleicht auch mit Hilfestellungen und Vorschläge. Oder auch Beispielen, wenn es sich wirklich schwer erklären lässt.
    3. eventuell noch einmal etwas Gutes. So als freundlichen Abschluss.

    P.S.

    Ja, so ist die Schultheorie. Erst das Positive, dann das aber....

    Es funktioniert nur bedingt. Da ihr wohl jünger seid als ich.

    Lehrer kommt in die Klasse. Klaus schaut verlegen auf, hoffentlich keine Fünf.
    Der Lehrer sagt: "Klaus gute Idee." Klaus denkt nur, aber...aber...aber...


    Meist hören wir schon das ABER mit, wenn jemand etwas Positives sagt :))

  • Eine sehr gute Zusammenfassung, lieber @Windweber

    Ich selber tue mich ja sehr schwer mit Kritik, wie ich es auch bei @Skadis Threat schon sagte.
    Das liegt zum einen daran, dass ich meine Texte nicht unbedingt für das Non-Plus-Ultra halte, zum anderen aber auch daran, dass ich denke, dass wir hier ja kein Lektorat sind. Wir schauen, wo wir den anderen Autoren helfen können und dabei müssen wir uns beschränken, weil für konstruktive Kritiken im Rahmen eines Lektorats einfach die Zeit fehlt. Ich habe selbst mal ein dreimonatiges Praktikum in einem Lektorat gemacht und ich habe nicht einmal annähernd das gelernt, was die da können müssen.

    Dazu kommt, dass ich manche Sachen schwer zu bewerten finde und das wiederum aber auch schwer abzugrenzen.
    Nehmen wir das Beispiel "Klischee"
    Das versuche ich immer aus meinen Betrachtungen herauszulassen, weil ich weiß, dass es eine absolute Geschmacksache ist. Manche hassen Klischees, andere lieben sie. Im Grunde spielen sie aber für den Stil, den Satzbau, die Logik oder die Perspektive keine Rolle. Auch ein Klischee kann gut geschrieben sein, ebenso wie eine tolle, hochkomplexe, innovative Fantasy-Idee total verhunzt werden kann.
    Andererseits kann es unheimlich zäh sein, einen Text zu lesen, der voller Klischees steckt. Und wenn es beim Lesen so sehr stört, kann man auch den Text nicht mehr frei bewerten.

    Und ich denke eben, das ist genau die Fage: Was ist zuviel, was ist zuwenig?
    Ich denke, dass @Kyelia das sehr gut getroffen hat mit ihrer Zusammenfassung. Wenn man sich daran hält, dann ist man auf jeden Fall schon einmal auf der richtigen Spur.

    Und was das "Aber" angeht, das man immer mithört - nunja, ich zumindest meldete mich hier an, um Kritik zu bekommen. Genau aus dem Grunde, dass ich hören wollte: "Schreiben kannst du, aber... das, das, das und das!"
    Und ich glaube ehrlich gesagt, dass das hier im Forum sehr gut gemacht wird - unabhängig vom Alter.

    lg Shaylee

  • Es funktioniert nur bedingt. Da ihr wohl jünger seid als ich.


    Sollte meine Antwort ein bisschen patzig ausfallen, möchte ich mich dafür entschuldigen, aber mit so Sprüchen kann ich ganz schlecht umgehen.
    Unter solchen - mit Verlaub - dämlichen Sprüchen habe ich auch in der Arbeit zu leiden.
    Nur weil ich jung bin, heißt das nicht, dass ich keine Ahnung habe und wenn doch, dann weiß ich wenigstens wo ich nachfragen/nachschlagen kann.
    Die "älteren" Herrschaften denken oft, dass sie wissen, wie der Hase läuft und vergessen darüber hinaus, dass viele Wege nach Rom führen. So viel dazu.

    Ja, so ist die Schultheorie. Erst das Positive, dann das aber....

    Auch hier. Schultheorie. Klingt wie in meinen Ohren ziemlich abwertend, auch wenn es vielleicht nicht so gemeint war.

    Also nicht nur konstruktiv kritisieren, sondern einfach wohlwollend sein, das Gute im Schlechten finden.


    Ein Weg. Der übrigens auch nicht schlecht ist. Wenn man dem Schlechten etwas Gutes abgewinnen kann. Gute Einstellung.
    Aber der Weg mit dem ABER ist genauso legitim, wie deiner.
    Und warum sollte er nur bedingt funktionieren?
    Meiner Meinung nach geht es darum, dem Schreiber weiterzuhelfen und ihm nicht den Arsch zu pudern -> nur Lob, oder ihn zu demotivieren -> nur Schlechtes.
    Wenn ich dem Schreiber helfen will, dann muss ich ihm auf nette Art erklären, was mir nicht gefällt. Und das muss ich zwangsläufig und beginnt eben meistens mit einem ABER. Ich kann es nur wieder erwähnen: Das WARUM ist wichtig. Da ist mir das ABER auch egal, wenn ich vernünftige Erklärung bekomme, WARUM dort aber steht.
    Wie ich das letztendlich verpacke, ist meine Sache und hat meiner Meinung nach absolut nichts mit dem Alter zu tun und, dass wir alle noch grün hinter Ohren sind.
    Wir haben hier alle genug Erfahrung und Gespür für den anderen, dass wir diese Aufgabe bewältigen können. Wir sind kein Lektorat - sicher - dennoch können wir eigenständig denken.
    Und ich finde, die Erfahrung macht hier die Qualität des Kommentars aus. Und ein 2o-jähriger der seit 10 Jahren schreibt, kann mehr Erfahrung haben als ein 30-jähriger, der erst seit einem Jahr diesem Hobby frönt.


    Wie gesagt: Ich wollte keinen Angriff auf dich fahren, aber mit dem ersten Zitat hast du mich schon auf 180 gebracht XD

    Writers aren't exactly people ... they're a whole bunch of people trying to be one person.
    - F. Scott Fitzgerald

  • Lehrer kommt in die Klasse. Klaus schaut verlegen auf, hoffentlich keine Fünf.
    Der Lehrer sagt: "Klaus gute Idee." Klaus denkt nur, aber...aber...aber...

    Ja, aber wir SIND hier keine Lehrer. Sondern Laien, die ein Hobby teilen und einander helfen wollen, voranzukommen. Ich denke genau dasselbe wie Klaus, wenn mein Chef mir Feedback gibt. Er ist mein Vorgesetzter, es ist quasi sein Job, mich vor allem auf das zu verbessernde hinzuweisen.

    Hier ist es anders oder sollte es zumindest sein. Der Ton macht die Musik etc. pp. blabla.

    Hinzu kommt: Klaus MUSSTE seine Klausur/seinen Aufsatz schreiben, etwas, das ihm offensichtlich nicht liegt (währen Lene Aufsätze liebt und die Rückmeldung gar net abwarten kann :rolleyes: ). Aber wer sich hier anmeldet und seine Werke vorstellt, von dem erwarte ich auch einen gewissen Willen, Kritik, auch oder besonders negative, anzunehmen und damit zu arbeiten.


    "You know what the big problem is in telling fantasy and reality apart? They're both ridiculous."

    - Twelve

  • Wir schauen, wo wir den anderen Autoren helfen können und dabei müssen wir uns beschränken, weil für konstruktive Kritiken im Rahmen eines Lektorats einfach die Zeit fehlt. Ich habe selbst mal ein dreimonatiges Praktikum in einem Lektorat gemacht und ich habe nicht einmal annähernd das gelernt, was die da können müssen

    Ja, das meine ich. Was ist das Niveau. Was würden die Lektoren denken, die Bücher fit für den Verkauf machen wollen, wenn sie meinen Text lesen. Ups, ich vergaß, meine Einsendung kommt ja gar nicht so weit.

    Aber das ist Bundesliga! Und ja, einige werden hier anfangen, später ihre Werkverträge bekommen und davon leben können. Andere träume davon, hey, ich will ja auch das ich mit meiner Geschichte mal Geld verdiene. Auch! :)

    Nur, wenn wir erkennen, wir haben noch viel zu lernen, dann können wir auch besser mit der Kritik umgehen, die wir hier erhalten.

    Unsere Texte sind gut. Punkt. Nur nicht so gut wie die von Stephen King. :))))

    T.

  • @Thot grubenbauer

    Es kommt selten vor, dass hier Leute unnötigerweise in Watte gepackt werden. Viel mehr geht es den meisten hier darum, sein Gegenüber mit Respekt zu behandeln und dass er nach der Kritik ein besserer Autor ist als vorher.
    Wo ich dir natürlich recht gebe, ist der Punkt, dass man noch viel, viel lernen kann/muss. Da sollte man sich keinen Illusionen hingeben. Der Weg ist das Ziel, nicht wahr? Und wir sind hier alle auf dem Weg. ^^ Und, Gott sei Dank, gibt es hier nicht diese Kultur, die anderen Schreiber gnadenlos niederzumachen und keinem etwas zu gönnen. Von solchen Foren gibt es genug. Und ich bezweifle, dass man da so viel Konstruktives findet. Das Internet ist tief. Und dunkel. X(

    Häupter auf meine Asche!

    Einmal editiert, zuletzt von kalkwiese (18. Januar 2017 um 16:21)

    • Offizieller Beitrag

    Ja, so ist die Schultheorie. Erst das Positive, dann das aber....

    Es funktioniert nur bedingt. Da ihr wohl jünger seid als ich.

    Ich habe auch nicht gemeint, dass das DIE Methode ist, Kritik zu geben, nur, dass es meine ist. ^^

    Egal, wie man jemandem etwas sagt, wie freundlich man Kritik verpackt. Ob man Gutes und Schlechtes mit einem Aber verbindet oder nur Gutes und nur Schlechtes sagt, man wird IMMER bei irgendwem anecken. Man muss den Weg wählen, mit dem man sich am wohlsten fühlt und mit dem man den Leuten seiner Meinung nach am besten hilft. Und das klappt meiner Ansicht nach, weder mit Bäuchlein streicheln, noch mit Steine an den Kopf werfen, sondern mit einem ABER. :D

    Jeder hier im Forum hat seinen eigenen Weg, Kritik zu äußern und jede davon ist konstruktiv. Denn konstruktiv ist alles, das hilft und keinen in Grund und Boden beleidigt.

    • Offizieller Beitrag

    ich muss sagen ich tu mir mit @Kyelias Methode auch deutlich leichter
    Sowohl kritik zu geben, als auch sie zu Enpfangen.
    Mir ist es wichtig dass die Leute meine Geschichten kritisch lesen, weil ich auch besser werden will, was aber ned klappt wenn mir jeder nur zucker in den Arsch bläst :D
    Das heisst aber nicht dass ich nicht gelegentlich auch gerne etwas lob lese ;)

  • ich muss sagen ich tu mir mit @Kyelias Methode auch deutlich leichter
    Sowohl kritik zu geben, als auch sie zu Enpfangen.
    Mir ist es wichtig dass die Leute meine Geschichten kritisch lesen, weil ich auch besser werden will, was aber ned klappt wenn mir jeder nur zucker in den Arsch bläst :D
    Das heisst aber nicht dass ich nicht gelegentlich auch gerne etwas lob lese ;)

    Jup, die goldene MItte, verdammt schwer. Ja, so sehe ich es aber auch. Was besonders ärgerlich ist, letztens in einem anderen Forum geschehen. Ich dachte, was für eine schöne Geschichte, und dann setzte die Kritik ein :) Das kann schon hart sein, lobt mich, dachte ich nur :)))

    Ach, die goldene Mitte. T.

  • Ich finde die Idee dieses Threads gut, vor allem, wenn man sich darüber austauscht, wie man es machen könnte. Ich glaube nämlich nicht, dass es dafür nen Patentrezept gibt. In dem Zusammenhang ist aber das, was Windweber ganz oben schrieb, für mich eigentlich das Ausschlaggebende. Empathie und Sachlichkeit. Sowohl von der einen, als auch von der anderen Seite. Heißt ja aber immer noch nicht, dass es einfach ist^^

    Jeder formuliert Feedback (den Begriff mag ich übrigens lieber als Kritik^^) anders und jeder empfängt es auch anders. Doch nur weil wir hier ne Runde Hobbyautoren/Zeichner sind, muss man ja jetzt auch nicht alles schön reden, wenngleich wohl auch der Maßstab ein anderer ist.

    Wir hatten ja schonmal ne ähnliche Diskussion und ich bleibe dabei, dass es immer hilfreich ist, wenn der Autor selbst angibt, welche Art von Feedback er sich wünscht.

    Nur weil ich jung bin, heißt das nicht, dass ich keine Ahnung habe und wenn doch, dann weiß ich wenigstens wo ich nachfragen/nachschlagen kann.
    Die "älteren" Herrschaften denken oft, dass sie wissen, wie der Hase läuft und vergessen darüber hinaus, dass viele Wege nach Rom führen. So viel dazu.

    Kann ich nur unterschreiben, du sprichst mir sowas von aus der Seele. <3

    :!: Fantasy, weil sich die unglaublichste aller Welten in unserem Kopf befindet... :!:

  • @Thot grubenbauer: Ich habe nicht so ganz verstanden, ob du die Vorgehensweise in anderen Foren jetzt bevorzugen würdest. Ich selber kenne mich nicht mit anderen Foren aus und habe deshalb keine Vergleichsmöglichkeit. Deiner Schilderung nach zu urteilen, stelle ich es mir nicht erstrebenswert vor, wenn ich jedes Mal damit rechnen muss, niedergeknüppelt zu werden. Ich glaube, da entschiede ich mich doch eher für die "Ja...Aber-Methode" :)

    Natürlich hast du recht, dass das Alter bei deiner Beurteilung Berücksichtigung finden sollte.Ich erinnere mich an die Geschichte von Mr. Renas im Dark-Fantasy Bereich. (Kampf der Zombies)

    Ich hatte damals die ersten Zeilen gelesen und mir gedacht: "Oh nee...da hab ich jetzt keinen Bock drauf..." und nachdem ewig keiner reagiert hatte, habe ich mir mal das Profil von Mr. Renas angesehen und festgestellt, dass er erst 11 Jahre alt ist! Daraufhin habe ich mich seinem Text natürlich noch einmal mit ganz anderen Augen zugewandt und logischerweise andere Maßstäbe angesetzt. Mein Feedback war trotzdem ehrlich und ich denke auch, dass es konstruktiv war. Nach einer Weile bekam ich eine Rückmeldung von einer Userin, die mir erklärte, Mr. Renas sei ein Nachhilfeschüler von ihr und er versuche, über das Schreiben seine Deutschkenntnisse zu verbessern. Es habe ihn tierisch motiviert, von mir eine Rückmeldung erhalten zu haben. Da ging mir das Herz auf!

    Wenn ich mal überlege, wie das bei mir so ist. Ich glaube, mit der Vorschlaghammer-Methode kommt man bei mir keinen Schritt weiter. Außer, dass ich wahrscheinlich ziemlich abgefuckt wäre...(logischerweise auch, wenn die Kritik berechtigt wäre) Regelmäßige freundliche Hinweise oder ganz einfach ein sachlicher Meinungsaustausch wirken bei mir manchmal wahre Wunder. Auch, wenn es bei mir manchmal etwas dauert, bis es "Klick" macht...Immerhin schenke ich dem Thema "Klischees" nun schonmal eine andere Beachtung und versuche, über ein gewisses Übermaß ebendieser in meinen Geschichten zu reflektieren, was mir wirklich wirklich schwer fällt, weil ich sie auf unerklärliche Weise einfach mag..

    Aber Veränderung ist machmal auch ein hartes Stück Arbeit an sich selbst...und dabei sollten wir uns gegenseitig unterstützen :)

  • @Thot grubenbauer @Rainbow
    Ich glaube, das besagte Forum zu kennen.
    Der wesentliche Unterschied zu hier ist, dass dieses andere Forum ein reines Arbeitsforum zu sein scheint. Die Texte werden grundsätzlich total auseinander genommen und das verträgt nicht jeder. Deswegen wird man schon bei der Registration gewarnt.
    Das ist einerseits sehr lehrreich, aber anderseits gibt das auch ein unpersönliches Klima. Das heißt aber nicht, dass das respektlos sein muss.
    Ich verstehe den Reiz daran sehr gut, aber mich würde so ein Forum nicht lange halten können. Community ist mir da einfach etwas wichtiger. :)

    Häupter auf meine Asche!

    Einmal editiert, zuletzt von kalkwiese (20. Januar 2017 um 23:03)

  • @kalkwiese

    Vielleicht meinen wir ja die selbe Seite http://www.federfeuer.de
    Die sprechen wirklich von Röstung bei Kritiken, ich bin da selber bereits durchs Feuer gegangen. Schonungslos werden da alle möglichen Fehler aufgezeigt. Es tut so weh, besonders dann, wenn ich selber den Textausschnitt gut fand.

    Nein, das ertrage ich auf Dauer nicht. Allerdings hat es meinen Blick geschult. Darum ging es mir auch. Aber und das ist ja das Thema des Threads, auch dort wird konstruktiv kritisiert, nur eben auf eine Art und Weise, die mich sprachlos macht, geht es um meinen Text :))

    Mich schmerzt es immer noch, wenn ich darüber nachdenke, welche Fehler ich gemacht habe. Ist ja nicht so, dass ich die nicht verstehe, nur sie zu vermeiden, ist dann noch eine ganz andere Sache.

    Ich bleibe dabei, üben, Prügel kassieren und besser werden. Wenn das nur nicht so schmerzhaft wäre :)

    Und am Ende, über alle Kritik. Freude am Schreiben haben und am Ball bleiben. Wenn es nur nicht so - aber das sagte ich ja schon - schmerzhaft wäre :)

    T-.

    • Offizieller Beitrag

    Vielleicht meinen wir ja die selbe Seite federfeuer.de
    Die sprechen wirklich von Röstung bei Kritiken, ich bin da selber bereits durchs Feuer gegangen. Schonungslos werden da alle möglichen Fehler aufgezeigt. Es tut so weh, besonders dann, wenn ich selber den Textausschnitt gut fand.

    Nein, das ertrage ich auf Dauer nicht. Allerdings hat es meinen Blick geschult. Darum ging es mir auch. Aber und das ist ja das Thema des Threads, auch dort wird konstruktiv kritisiert, nur eben auf eine Art und Weise, die mich sprachlos macht, geht es um meinen Text :))

    Mich schmerzt es immer noch, wenn ich darüber nachdenke, welche Fehler ich gemacht habe. Ist ja nicht so, dass ich die nicht verstehe, nur sie zu vermeiden, ist dann noch eine ganz andere Sache.

    Hab mir die Seite mal angesehen und halte nichts davon. Kritik schön und gut, Texte auseinander nehmen, auch gut, aber diese Seite klingt für mich gewollt nach "Wir kommentieren dich in Grund und Boden" Textverständnis, ist oftmals auch eine Sache des Geschmacks - btw. auch eine Sache der Intelligenz des Lesers. Wenn man Hinweise versteckt, derjenige sie nicht rafft und das würde dem Autoren dann grundlos falsch ausgelegt, was will man da kritisieren?! Dass der Auto es nicht für den letzten Deppen ausformuliert hat?! Fehler hat jeder mal drin, auch mal die eine oder andere Logiklücke, das heißt ebenfalls nicht, dass die Geschichte kacke sein muss.

    Ich kommentiere Geschichten, weil ich Spaß am Lesen hab, was ich finde, zeige ich auf - dennoch lese ich auch die Geschichte und suche nicht gewollt nach Patzern. Würde ich das tun, könnte ich bei jedem in jedem Satz irgendetwas finden, was meiner Meinung nach falsch ist oder anders besser klingen könnte.

    Dieses Forum hat als Schwerpunkt den Austausch, nicht das kritisieren an sich. Man kann sich mit den Usern austauschen, gemeinsam nach Lösungen suchen, wenn mal net so klappt. Wie man am Offtreffen sieht, sind wir teils "Freunde", die sich helfen.

    Zu Kritik allgemein: Ich finde, man muss die Fehler, die bereits erwähnt wurden, nicht noch hundertfach wiederholen - es sei denn, man hat noch ein verbundenes Anliegen, was damit zusammenhängt. Und sich selbst immer vor Augen halten, warum ich eine Geschichte lese. Will ich sie einfach nur kritisieren, weil mich vielleicht jemand darum gebeten hat? Oder les ich sie, weil ich die Thematik gut finde?

    Wenn ich bedenke, dass mein erster Teil meher Reihe hier noch voller Logikfehler ist - im Bezug auf den zweiten Teil - finde ich es irre lustig die Entwicklung dadurch sehen zu können. Was als humoristische Parodie anfing - bog irgendwann falsch ab und wurde zu einer recht ernsten Geschichte. Es verändert sich schon im ersten Teil, während des Schreibens. Klar muss ich das iwann alles anpassen, die moderne Sprache aus dem ersten Teil nehmen, anders formulieren, die Änderungen vom zweiten in den ersten übernehmen ect. ect. und so lange steht der Text reichlich unpassend noch hier im Forum, aber das macht mir absolut nichts aus, weil ich weiß, dass ich mich dort weiterentwickelt habe, das Universum, welches ich erschuf, weiterentwickelt habe - ebenso die Figuren und alles drum herum. Es zeigt mir meine eigenen Fehler - über die ich persönlich lachen kann. Mich macht negative Kritik nicht fertig oder zermürbt mich, solange sie begründet ist und genauso logisch ausformuliert wurde, wie ich es bei anderen mache. Ein "Ich finde die Geschichte scheiße" zählt für mich da nicht, weil Geschmack ja nichts ist, woran ich meine Geschichte anpassen will oder müsste.

    Mehr fällt mir gerade nicht ein ...

    Lg

    Jenna

  • Vielleicht meinen wir ja die selbe Seite federfeuer.de

    Hab mich da auch mal kurz umgesehen :)

    Mal davon abgesehen dass ich unser Forum viiiiel hübscher finde ( :love: ) fand ich den Rest überhaupt net schlimm (?). Der einleitende Text ist etwas... extrem vielleicht, aber ich wünsche mir hier auch manchmal, dass gewisse Neulinge sich darüber im Klaren wären, dass wir durchaus ehrliche und somit manchmal auch weniger positive Feedbacks geben. So mancher hier hat das Forum nach ein, zwei "niederschmetternden" Rückmeldungen zum Text wieder verlassen, was ich enorm schade finde (dann wiederum - wenn du deinen Bauch bepinselt haben willst, such dir was anderes :rolleyes: ).

    Die wenigen Antworten bei Federfeuer, die ich las, waren nicht gemein. Oder übermässig hart. Oder zerschmetternd.

    Sondern ehrlich. Ich habe nicht alle Meinungen geteilt, muss ich auch nicht. Was ich mit meinen Texten und den Kritiken davon anfange, ist immer noch meine Sache.

    Ganz ehrlich, am einfachsten wäre es für alle Anwesenden immer noch, wenn man zu seiner Geschichte schreibt, welche Art von Feedback gewünscht ist. Und wenn ich mir "Röstungen" wünsche, sag ich das auch.


    "You know what the big problem is in telling fantasy and reality apart? They're both ridiculous."

    - Twelve

  • Ich bin Betreiberin eines eigenen Foren-RP's und diese Art von Themen liesst man immer wieder. Aber noch nie habe ich eine derartige gute und stimmige Zusammenfassung gesehen, als diese. Es ist aber immer wieder interessant, persönliche Meinungen und verschiedene Sichtweisen zu lesen. Kurzum: Mein Respekt.

  • Hallo werte Schreibwerkstatt des Fantasy-Geschichten-Forums,

    bin selber lang in diesem Geschäft tätig.
    Darum halte ich es an der Zeit euch mit zu teilen,
    wie ich eine Kritik abgebe.

    Zum Ersten ist schonungslose Ehrlichkeit eine Grundvoraussetzung.
    Jeder souveräne Kritiker muss ganz in eigener Sache sprechen
    und muss es darauf ankommen lassen, dass es einen nicht geringen
    Lobbyverschleiß geben wird.
    Ein Kritiker, der stets mit dem Strom schwimmt und sich wie ein Fähnlein im Winde verhält,
    kann ich nicht ernst nehmen.
    Er muss die Macht haben, mit seiner Meinung völlig alleine stehen können.
    Ein gutes Textkritikforum kann manches erleichtern.
    Verrisse gehören dazu.

    Zum Zweiten ist Ort und Zeit sehr wichtig.
    Ganz besonders für die Hedonisten und Schöngeister.
    Es ist verboten immer und überall zu kritisieren.
    Notorische Kritiker brauchen zeitweise ein Hausverbot,
    bevor es unerträglich mit ihnen wird.
    Sobald aber ein Schreiber eine Schule oder ein Kritikforum aufsucht,
    hat dieser auch ein Recht auf die Wahrheit,
    ohne irgendwelche Schönfärbereien und Tatsachenverdrehungen.
    Diesen Mist kennen wir aus der Politik.
    In einer ordentlichen Schreibwerkstatt hast das nichts zu suchen!
    In weiterer Tip zur Psychohygiene:
    Problematische Texte stets am frühen Morgen lesen.
    Das sagte auch der Kriminalpsychologe Thomas Müller.
    Er begründet es damit, dass es ein Grund mit ist,
    warum er in diesem schwierigen Beruf seinen Kollegen überlebt.
    Kritikforen sind "schmutzige Foren".

    Zum Dritten ist das Werk zum Abschuss freigegeben und nicht sein Erschaffer.
    Wenn ich kritisiere, spreche ich die Person nicht mehr an,
    sonder ich spreche darüber wie es bei mir ankommt.
    Wenn es gut ist, dann ist es gut.
    Wenn es schlecht ist, dann ist es schlecht.
    Und wenn das geschaffene Werk völlig verunglückt ist,
    also alles schlecht ist, dann gibt es einen Verriss.
    Wenn ich nicht gutes finde, gibt es auch kein Lob. Punkt.
    Man kann gnadenlos kritisieren und doch sich gegenseitig respektieren.
    Das eine schliest das andere nicht aus.
    Es wird einfach nur gesagt was los ist.

    Zum Vierten gilt es zu verzeihen.
    Es gibt nicht wenige unter uns, die sozial recht ungeschickt sind.
    Es gibt Kritiker, die nicht ihre eigene Medizin vertragen.
    Kritik kann herablassend, besserwisserisch, anklagend und
    ein hässliches Gesicht an den Tag legen,
    mit dem man nicht gerechnet hat.
    Es gibt Kritiker, die sich weigern Verrisse zu geben
    und wollen auch in keinster Weise damit in Verbindung gebracht werden.
    Auch kann für den Schreiber der Tag gelaufen sein.
    Kritik stößt die Menschen eher ab, während Verständnis sie anzieht.
    Nicht selten kommt es vor, dass Schreiber und Kritiker verlieren.
    Es gilt nicht nur dem Kritiker zu verzeihen, sondern es gilt auch sich selbst zu verzeihen.
    Das ist nicht leicht, den vielerorts herscht immer noch eine mangelnde Fehlerkultur.
    Das habe ich im Thread "Wir können nicht genug Fehler machen" ausführlich kommentiert.

    Zum Fünften gilt es, dass der Schreiber das letzte Wort hat.
    Dem Kritiker ist es erlaubt seinen Kommentar abzugeben,
    aber es besteht kein Anspruch darauf, dass dieser auch übernommen wird.
    Kritiker, die von dem Wohlwollen der Allgemeinheit abhängig sind,
    werden in diesem Geschäft nicht alt.

    Zum Sechsten gilt, dass es vor allem mal auf das geschaffen Werk
    und nur auf das geschaffene Werk ankommt.
    Hierarchie und Klüngelei haben in der Kritik nichts zu suchen.
    Alle Ränge fallen weg.
    Ich kann auch Werke von Leuten kritisieren, die ich überhaupt nicht leiden kann.

    Zum Letzten gilt es die Zeit arbeiten zu lassen.
    Sie heilt nicht nur alle Wunden, sonder trägt auch bei, das eigene Können immer mehr zu perfektionieren.
    Wir werden es nur aus zwei Gründen nicht schaffen.
    Entweder noch nicht angefangen oder zu früh aufgehört.

    Gruß Mad Bull

    Einmal editiert, zuletzt von Mad Bull (13. März 2017 um 19:18) aus folgendem Grund: Entfernen von Adjektiven und Füllwörter.

  • Vielleicht sollte man zum Thema noch anfügen:
    Konstruktive Kritik - Wie wird man damit fertig?

    Ganz ehrlich, am einfachsten wäre es für alle Anwesenden immer noch, wenn man zu seiner Geschichte schreibt, welche Art von Feedback gewünscht ist.

    Amen.
    Aber das würde womöglich zu einem sehr kuriosen Wunschkonzert ausarten im Sinne von Wasch mich, aber mach mich bloß nicht nass!

    Zum Letzten gilt es die Zeit arbeiten zu lassen.
    Sie heilt nicht nur alle Wunden, sonder trägt auch bei, das eigene Können immer mehr zu perfektionieren.
    Wir werden es nur aus zwei Gründen nicht schaffen.
    Entweder noch nicht angefangen oder zu früh aufgehört

    ... und nochmal Amen.
    (Unangenehme) Kritik wird tatsächlich (meistens) sanfter je länger man sie auf sich einwirken lässt.
    Je mehr Prügel man in Form von negativer Kritik einsteckt, umso gelassener reagiert man.
    Natürlich neigt man dazu, sein neustes Baby mit Klauen und Zähnen zu verteidigen, gerade als leidenschaftlicher Hobby-Schreiber. Wenn man aber, womöglich täglich, viel der Kritik anderer preis gibt, wird man immer wieder seine eigenen Fehler wieder erkennen. Denn so leicht ist das nicht, sich zu ändern oder verbessern. Kritik, die man halbwegs erwartet, tut nicht halb so weh!

    Zudem erkennt man gerade bei einer halbwegs geschlossenen Kritiker-Gemeinschaft auch mit der Zeit, wessen Meinung man wie zu nehmen hat. Der eine nörgelt eben immer, der andere findet generell das Meiste von dir gut. Vielleicht sollte ich beide nicht ganz so ernst nehmen?
    Wieder ein anderer hat (deiner Ansicht nach) schon mal gar keine Ahnung und noch einer (dieser Blödmann!) sollte womöglich erst mal selbst seine Texte auf Vordermann bri... oh halt! Wieso greife ich den jetzt persönlich an ?!
    Cool down Tom! Wieso hast du plötzlich die Hörner gesenkt und bist im Angriffsmodus? Ist doch nur EINE Meinung, warum trifft die dich so? Kannst du den Kritiker wirklich nicht leiden, oder ist, gerade im Gegenteil, dir seine Meinung unerwartet wertvoll?

    Um den Klassiker zu zitieren: (Gutes) Schreiben ist 10% Inspiration und 90% Transpiration.
    Was habe ich schon geschwitzt in Erwartung der Meinung eines Probe-Lesers ... und wie oft war ich geschockt über die bescheidene Reaktion?
    Und wie oft hatten die dann auch noch Recht! (Also so nach einer Weile, nachdem der Schock nachgelassen hat, dass mein Geniestreich wohl doch keiner war - was habe ich mir nur mal wieder eingebildet!?)

    Aus eigener Erfahrung (und von Phis Aussage kürzlich inspiriert ^^) empfindet man seinen neuesten Text oft als genial in der Idee und wenigstens ganz gelungen in der Ausführung, was sich (jedenfalls bei mir) leider fast immer als grandiose Selbstüberschätzung herausstellt.
    Allerdings, und hier verweise ich wieder auf Mad Bull, je länger ich einen Text arbeiten lasse, was genau bedeutet, ihn eben nicht runter zuschreiben und gleich irgendwo zu veröffentlichen, desto mehr reift er auch. Sobald die Begeisterung für die neue Superidee etwas verflogen ist, merke ich sogar selbst Dinge, die anderen sofort aufgefallen wären.
    Nehme ich mir diese Zeit nicht, ist die Chance, dass andere, die ich um ihre Meinung bitte, mir eben jene Fehler aufzeigen, natürlich groß. Was für eine Überraschung!

    Kritik einzustecken ist eine unterschätzte Kunst, und ja, auch die völlig ungerechtfertigte Kritik dieses inkompetenten Idioten, der meinen Text besser nie gelesen hätte und der mir ja ohnehin nur eine rein würgen will, weil er entweder neidisch ist, oder überhaupt ein fieser Hund oder was auch immer ich ihm auf die Schnelle in meiner Empörung unterstelle ...

    Da muss ich meinen Haupt-Lektor von hier aus mal grüßen, immerhin habe ich ihn auf die Seite aufmerksam gemacht:
    Genau, du Arsch ^^ der mir ständig meine neusten Kapitel verreißt, mich auf jede noch so kleinste Ungereimtheit in meinem Handlungsstrang aufmerksam machst, meine Zeichensetzung schon gar nicht erwähnt, weil er aufgegeben hat mich da noch hinzubekommen, und der überhaupt stundenlang meine unschuldigen Texte seziert, wie Quincy ein Mordopfer.
    Dir ist klar, dass ich dich hasse?!
    Und Dir ist natürlich klar, dass ich Dich liebe.
    Am Ende taugen die Stories nur deswegen soviel, weil Du meine Empörung aushälst , wenn ich Dich und Deine ewige Nörgelei mal wieder zum Teufel wünsche und weil du komischerweise immer auf Ideen kommst, auf die ich eigentlich selbst hätte kommen müssen.
    Weil Du die Geduld hast und vor allem den Dickkopf, solange gegen meine Ungeduld und Sturheit durchzuhalten, bis ich aufgebe und einsehe, dass ich manchmal (eigentlich aber nur ganz ganz selten ...) vielleicht doch nicht so genial bin, wie ich es gerne hätte.

    Pah, Kritiker!
    Wer will sie schon? Wer braucht sie schon?!
    Keiner! Ok, jeder!

    p.s.:
    Stephen Kings Texte sollen besser sein als meine? Also echt jetzt ... nie im Leben! ^^

    -------------------
    Tom Stark
    zum Lesen geeignet