Tariqs Kurzgeschichten

Es gibt 77 Antworten in diesem Thema, welches 14.859 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (3. März 2024 um 19:34) ist von Tariq.

  • Hallo Lemithra :)

    Dankeschön für dein Interesse und besonders für die netten Worte, die du gefunden hast. Ich freue mich, dass dir die Geschichte gefallen hat. Es war meine erste Kurzgeschichte, geschrieben, um sie hier im Forum im Schreibwettbewerb einzustellen.

    :danke:

    "Er wird wiederkommen. Die Berge sind wie ein Virus. Man infiziert sich mit der Liebe zu ihnen
    und es gibt kein Gegenmittel. Sie führen in eine Sucht, man kommt nicht mehr von ihnen los.
    Je länger man sich woanders aufhält, desto größer wird das Verlangen, sie wiederzusehen."

    Chad, der Holzfäller
    aus "Der Wolf vom Elk Mountain"

    ___________________

  • Ein Herz für den Winter

    Die Jungen in der Berufsschulklasse schüttelten nur mitleidig den Kopf über ihn. Die Mädchen aber tuschelten hinter vorgehaltener Hand und manche lachten sogar unverhohlen. Er hatte es genau gesehen. Sie fanden es furchtbar amüsant, dass er sich mit ihr abgab.
    Sie, das war die graue Maus in der Klasse. Eine, die nicht so viel Wert auf Make-up und Klamotten legte wie die anderen. Sie drängte sich nicht in den Vordergrund und war bemüht, nicht aufzufallen. Man konnte sie fast als verschlossen bezeichnen. Es gab nichts Besonderes an ihr. Durchschnitt eben. Doch gerade das reizte ihn. Auf das aufdringliche Verhalten und die falsche Freundlichkeit ihrer Klassenkameradinnen gab er nichts. Er durchschaute es mühelos und ignorierte es. Ja, etliche sahen hübscher aus und taten ihm auch unverhohlen kund, dass sie an ihm interessiert waren.
    Doch er wollte sie. Er hatte wahrscheinlich schon, als er sie das erste Mal sah, beschlossen, sie zu erobern. Ihr zurückhaltendes Wesen zog ihn an. Und der Blick ihrer Augen. Als hätte sie schon vieles durchgemacht. Es klang sehr pathetisch, aber sie rührte an sein Herz. Als uneingeschränktes Ziel des Spottes der Lästermäuler weckte sie seinen Beschützerinstinkt und es kam nicht selten vor, dass er den eingebildeten Gänsen hart in die Parade fuhr. Sie sah ihn dann jedes Mal dankbar an. Aber nie unternahm sie selbst etwas gegen die Sticheleien.
    Eine Weile beschränkte sich ihre gemeinsame Zeit auf die Pausen. Morgens wartete er am Tor auf sie und konnte ihre Augen aufleuchten sehen, wenn sie ihn entdeckte. Er trug ihr den Rucksack ins Klassenzimmer und sie unterhielten sich über belanglose Dinge und lachten viel gemeinsam.
    „Möchtest du heute Nachmittag mit zum See kommen“, fragte er eines Tages nach der letzten Unterrichtsstunde. „Das Wetter ist schön, wir könnten baden.“
    Angespannt wartete er auf ihre Antwort. Es wäre das erste Mal, dass sie sich nach der Schule trafen.
    Sie zögerte erst, doch dann stimmte sie zu.
    Im Inneren jubelte er. Sie hatte ihm keinen Korb gegeben. Sich mit ihm in der Öffentlichkeit zu zeigen, obwohl sie so scheu war, bedeutete einen weiteren Schritt, der ihre Zweisamkeit festigte. „Gut, dann hole ich dich mit dem Auto von zu Hause ab“, versprach er.
    „Nein!“, widersprach sie hastig und ihre Miene wurde verschlossen. „Nicht von zu Hause!“
    „Warum nicht?“ Er runzelte verständnislos die Stirn. „Darf ich nicht wissen, wo du wohnst? Oder lebst du noch bei deinen Eltern und sie wollen nicht, dass du dich mit mir triffst?“
    „Ich … “ Sie suchte nach Worten und wandte den Blick ab.
    Geduldig wartete er.
    „Ich will nicht, dass du weißt, wo ich wohne.“
    Er war verletzt. Vertraute sie ihm nicht? „Schämst du dich für mich?“, verlangte er leise zu wissen, „oder hast du vor etwas Angst?“
    Fast hastig schüttelte sie den Kopf. „Es ist … kompliziert. Ich lebe in einer WG und mit ein paar … Typen zusammen, die dir vielleicht Schwierigkeiten machen. Ich will nur nicht, dass du ihnen begegnest.“
    „Ein paar Typen?“ Sorge erschien in seinen Zügen und er ergriff ihre Hand. „Und mit denen wohnst du?“
    Sie nickte. „Wir haben klare Abmachungen. Es funktioniert. Also bitte, respektiere es. Hol mich an der Tankstelle neben dem Park ab, ja?“
    Zögernd nickte er. Ihm gefiel nicht, was er da erfahren hatte, aber er würde nichts gegen ihren Willen tun.
    „In Ordnung“, meinte er versöhnlich. „Um fünf an der Tanke.“
    Sie war erleichtert, er konnte es deutlich sehen. Dankbar drückte sie seine Hand.
    „Wie waren deine Praxiswochen?“, fragte er, um das Thema zu wechseln.
    Während sie erzählte, ging ihm ihre Antwort nicht aus dem Kopf. Er dachte daran, ihr nach dem Unterricht einmal zu folgen, um herauszufinden, wo sie wohnte. Bisher hatte er sie immer nur bis zur U-Bahn-Haltestelle begleiten dürfen, dann war sie allein hinuntergestiegen zu den Gleisen.
    Ja, das würde er tun. Im Gedränge des Berufsverkehrs bemerkte sie ihn mit Sicherheit nicht.

    Der Nachmittag am See verging wie im Flug und im Nu wurde es Abend. Sie gingen ein letztes Mal zusammen schwimmen. Dann wurde zusammengepackt und sie stiegen ins Auto.
    „Wieder zur Tankstelle?“, fragte er in der Hoffnung, dass sie ihre Meinung vielleicht geändert hatte.
    Doch sie nickte. Also ließ er sie dort aussteigen, rief ihr ein „Bis morgen!“ nach und fuhr davon. Morgen, nahm er sich fest vor, morgen würde er erfahren, mit welchen Typen sie lebte, und wenn er bis zum Einbruch der Dunkelheit ihre Haustür im Auge behalten musste.
    Doch am nächsten Morgen musste er seinen Plan begraben. Als sie ihn am Tor erreichte und ihm den Rucksack gab, spürte er, dass sie etwas auf dem Herzen hatte.
    „Es ist wegen gestern“, gestand sie leise. „Ich habe abgelehnt, dich zu mir nach Hause kommen zu lassen, und ich glaube, dass du mir deswegen böse bist. Und außerdem vermute ich, dass du dir vorgenommen hast, mir irgendwann einmal heimlich zu folgen.“ Sie blieb stehen und sah ihn an.
    Da war er wieder, dieser Blick, der ihm durch und durch ging. Er wollte es schon energisch abstreiten, doch er konnte es nicht. „Stimmt“, gab er zu, „ich wollte dir heute Nachmittag nachgehen.“ Verdammt, er konnte sie nicht belügen!
    „Bitte tu es nicht“, bat sie eindringlich, „zerstöre nicht alles, wegen so einer Kleinigkeit.“
    „Kleinigkeit?“, gab er fast traurig zurück. „Du lässt mich nicht in dein Leben. Ich bin nur Teil deines Schultages und seit gestern erstmals deiner Freizeit.“
    „Ich weiß, aber trotzdem.“ Sie blieb unnachgiebig.
    Er seufzte. Langsam hob er die Hand und strich sacht über ihre Wange. „In Ordnung“, stimmte er zu und ignorierte die anzüglichen Pfiffe der anderen, die an ihnen vorbei durchs Tor gingen. „Ich werde dir nicht folgen, ich verspreche es.“
    „Vertraust du mir?“, fragte sie. „Glaubst du mir, wenn ich dir sage, dass mit keinem dieser Typen etwas läuft?“
    Er nickte. „Ich vertraue dir. Voll und ganz. Und ich gebe dir Zeit. Da ist vieles, was ich bei dir gern näher kennenlernen würde. Nicht nur deine Bleibe. Auch deine Eltern, deine ganze Familie, deine Hobbys … Aber ich werde dich nicht bedrängen, weil ich merke, dass du vor irgendetwas Angst hast. Du sollst bestimmen, wann du mir was zeigst.“
    Einen winzigen Augenblick schmiegte sie die Wange in seine Handfläche. „Danke.“

    Von da ab trafen sie sich öfter. Wenn sie zusammen waren, sprachen sie über alle möglichen Dinge. Darüber, dass er selbst erst vor drei Monaten in die Stadt gezogen war, dass sie beide keine Geschwister hatten, dass sie Spaghetti liebten und keine Tomaten mochten. Viel Gemeinsames entdeckten sie und es ließ das Band zwischen ihnen stärker werden. Jeden Nachmittag verbrachten sie zusammen, jede freie Minute. Und trotzdem hatte er das Gefühl, dass sie mit jedem Tag trauriger wurde …
    Sie wies ihn nicht zurück. Im Gegenteil. Ihre Zweisamkeit wuchs langsam und fast zart. Es genügte ihr offensichtlich, mit ihm zusammen zu sein, denn nie stellte sie irgendwelche Forderungen. Vielleicht war er gerade deshalb ständig auf der Suche nach Kleinigkeiten, mit denen er sie erfreuen konnte. Er hatte keine Ahnung, ob sie ihn liebte, nicht einmal, ob sie in ihn verliebt war. Das Thema hatten sie bisher nicht berührt, doch das störte ihn nicht.
    Er hielt sein Versprechen und folgte ihr niemals, wenn sie sich an der U-Bahn verabschiedeten. Seltsamerweise hatten sich sein Ärger über die WG-Typen und das Misstrauen in Luft aufgelöst. Jetzt war Sommer, doch nach den Ferien würden die Tage kürzer und kühler sein. Die Nachmittage im Freien hätten ein Ende. Er war gespannt, ob sie dann nachgab und ihn mitnahm und den Typen vorstellte.
    Eine Sache jedoch bereitete ihm Sorge. Seine Zuneigung wuchs mit jedem Tag, den er mit ihr verbrachte. Wenn er sie die Stufen zu den Gleisen hinuntersteigen sah, fehlte sie ihm bereits und er konnte den nächsten Tag, an dem er sie wiedersehen würde, kaum erwarten. Doch jetzt standen die Ferien bevor und sie würden sich während des gesamten Augusts nicht treffen können, weil er nach Hause zu seinen Eltern fuhr. Einhundertachtzig Kilometer würden zwischen ihnen liegen.
    Der warme Juli schenkte ihnen viele schöne Nachmittage und sie genossen die gemeinsame Freizeit. Am Freitag vor Ferienbeginn, einem sonnigen Nachmittag, machten sie eine gemeinsame Wanderung im Wald.
    „Morgen fährst du?“, vergewisserte sie sich, obwohl sie die Antwort kannte.
    Er nickte wortlos. Daran mochte er jetzt nicht denken.
    „Vier Wochen sind eine lange Zeit“, meinte sie zögernd. „Vielleicht begegnest du anderen, schönen Mädchen und vergisst mich bis dahin.“
    „Niemals!“ Er nahm ihre Hand, trat ihr in den Weg und zwang sie so stehenzubleiben. „Wir haben versprochen, einander zu schreiben und jeden Abend zu chatten. Ich werde gar keine Zeit haben, andere anzusehen. Warum sollte ich auch?“ Behutsam drückte er ihre Finger. „Ich will nur dich“, wiederholte er eindringlich.
    „Wir werden sehen“, gab sie einsilbig zurück, ging um ihn herum und lief auf dem schattigen Waldweg weiter.
    Er schluckte und seine Hand, die ihre eben noch umklammert hatte, war mit einem Mal schweißfeucht. Wofür hielt sie ihn? Für einen herzlosen Schuft?
    Rasch holte er auf und lief dann stumm neben ihr her. Auf dem Aussichtspunkt, der das Ziel ihres Spaziergangs war, atmete er tief durch und ergriff ihre beiden Hände.
    „Ich sage dir jetzt etwas“, begann er, „und ich beichte dir gleich: ich bin nicht gut in sowas. Also lach bitte nicht.“
    Sie sah ihn erschrocken an und öffnete den Mund, um etwas zu entgegnen, doch er kam ihr zuvor. „Ich liebe dich“, platzte er heraus und lachte gleich darauf nervös. „Das hört sich idiotisch an, ich weiß, aber du bist alles, was ich will.“
    Er konnte sehen, was diese Worte bei ihr bewirkten. Ihre Miene war ein Spiegel ihrer Empfindungen: Fassungslosigkeit. Entsetzen und dann – tiefe Trauer.
    Erschrocken umfasste er ihr blasses Gesicht und entdeckte Tränen in ihren Augen. Impulsiv schlang er die Arme um sie und zog sie an seine Brust. „Habe ich dich erschreckt?“, fragte er. „Wovor hast du Angst? Wir sind zusammen und ich sage es dir noch einmal: Ich liebe dich. Mein Herz gehört dir. Heute und für immer. Egal, was andere sagen. Wir brauchen niemanden sonst, wenn wir einander haben. Keine Eltern, keine WG-Typen, keine fremden Mädchen. Komm zu mir und lass mich für dich sorgen. Ich werde aufpassen, dass dir niemand mehr wehtut, versprochen.“ Ein leises „Bitte“ anfügend schmiegte er sein Gesicht in ihr blondes, fast weißes Haar.
    Eine Träne rann über ihre Wange, dann barg sie den Kopf an seiner Schulter. „Ich werde die Schule wechseln“, flüsterte sie und er musste sich anstrengen, sie zu verstehen. „Nach den Ferien bin ich weg. Es geht nicht anders. Aber du sollst wissen, dass ich dich nicht vergessen werde. Leb wohl.“
    Sprachlos packte er sie an den Schultern, schob sie ein Stück von sich weg, um sie anschauen zu können. Doch bevor er fragen konnte, was das sollte, hatte sie sich umgedreht und rannte davon, mitten hinein in den herbstlichen Wald. Zurück blieb ein vernichtender Schmerz in seiner Brust und seine Hände krallten sich in die Jacke, als könnten sie ihn auf diese Weise lindern.
    Er hatte sie verloren, sie war fort.


    ~~~~~~~~~~~~


    Die Schleppe des langen, weißen Kleides raschelte leise, als sie durch die Räume ihres Palastes schritt. Aus Millionen und Abermillionen Schneekristallen gewebt, schimmerte es so hell, dass es selbst die Sonnenstrahlen blass aussehen ließ, die durch das Eis der hohen, blau schimmernden Saaldecken drangen. Es war so unsagbar kalt, dass der Atem kleine Wölkchen vor ihrem Mund bildete, und ihre Schritte wirbelten die dünne Schneeschicht auf, die den Boden bedeckte. Eisgeister, ihre Bediensteten, huschten vor ihr her und entzündeten die Leuchter in den Gängen, durch die sie ging. Die blauen Flammen ließen den Reif glitzern in ihrem kunstvoll geflochtenen und hochgesteckten weißen Haar, auf dem eine Krone aus Eiskristallen thronte. Ihre Schultern umschmiegte ein weicher Schneefuchspelz und ein glitzerndes Geschmeide aus Eisperlen lag auf ihrer bloßen Haut. Doch sie fror nicht. Ihre ganze Aufmerksamkeit war auf den Gegenstand gerichtet, den sie in den Händen hielt. Behutsam, als könne er bei zu festem Griff zerbrechen, trug sie ihn vor sich her.
    Zwei Eistrolle, die ihre Garde bildeten, rissen die reifüberzogenen Türflügel der Schatzkammer vor ihr auf, als sie sich näherte, und schlossen sie hinter ihr wieder. Niemand außer ihr selbst hatte Zutritt zu diesem Gewölbe.
    Sie trat an eine Wand, hob den Gegenstand in ihren Händen vor ihre Augen und betrachtete ihn. Ein Hauch von Traurigkeit huschte über ihr blasses, makelloses Gesicht.
    „Wie versprochen“, flüsterte sie traurig und ihre Stimme zitterte leicht, „ich werde dich nicht vergessen. Deines war das beste bisher. So warm und groß und voller Liebe - einfach perfekt. Genau wie es sein muss, um mir im Winter seine Kraft geben zu können. Kraft, die ich brauche, um einen weiteren Frühling, Sommer und Herbst zu überstehen. Ich wollte das nicht, ich will es nie und muss es doch jedes Jahr wieder tun. Ich habe keine andere Wahl. Es tut mir so leid, Adrian.“
    Und neben unzählige andere, bereits grau und verschrumpelt aussehende hängte die Herrin des Winters Adrians blutrotes, schlagendes Herz an die Wand.

    Spoiler anzeigen

    Die Geschichte war als mein Beitrag zum Schreibwettbewerb "Winterherzen" geschrieben. Doch aus ... ähm ... familiären Gründen habe ich sie nicht eingereicht. :blush:

    Kleine Bitte: Würdet ihr eure Kommis in Spoiler setzen, damit spätere Leser nicht schon vor dem Lesen das Ende der Geschichte erfahren?


    "Er wird wiederkommen. Die Berge sind wie ein Virus. Man infiziert sich mit der Liebe zu ihnen
    und es gibt kein Gegenmittel. Sie führen in eine Sucht, man kommt nicht mehr von ihnen los.
    Je länger man sich woanders aufhält, desto größer wird das Verlangen, sie wiederzusehen."

    Chad, der Holzfäller
    aus "Der Wolf vom Elk Mountain"

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  • Heyho Tariq

    Spoiler anzeigen

    Whow.

    Der Titel war ja eigentlich schon Hinweis genug...aber die Auflösung...<3

    Bin mir auch nach dreimal Lesen noch nicht sicher, als was ich die "Herrin des Winters" betrachten möchte: Als Liebende, als eiskalte Egoistin oder als jemand, der tut, was er tun muß, obwohl ihn die Sehnsucht nach etwas anderem verzehrt.

    Ganz großes Kino!

    Danke.

  • Hallo @Der Wanderer

    Bin mir auch nach dreimal Lesen noch nicht sicher, als was ich die "Herrin des Winters" betrachten möchte: Als Liebende, als eiskalte Egoistin oder als jemand, der tut, was er tun muß, obwohl ihn die Sehnsucht nach etwas anderem verzehrt.

    Bin mir auch nach drei verschiedenen Schreib-Versionen der Geschichte noch nicht sicher, dass ich die richtige hier gepostet habe. :hmm:

    Die Herrin des Winters war in jeder Rolle ausgesprochen schwer zu charakterisieren. Mir schwebte da ein Barbie-Vamp vor, der die Herzen mit rot lackierten Nägeln aus der vor Verliebtheit schwer atmenden Männerbrust reißt, dann eine Lieschen-Müller-Variante, die sich nicht traut, mehr als schüchterne Blicke zuzulassen, weil sie dem armen Tropf nicht schaden will, obwohl sie ein Herz braucht, und die dritte war es, die es ins Forum geschafft hat: Die widerwillig zugelassen hat, dass ihr der arme Kerl sein Herz von selber schenkt.

    Du siehst - ich hatte es auch nicht wirklich leicht mit ihr. :rofl:

    Und - Danke? ICH danke! Für's Lesen und dass du deine Gedanken mit mir geteilt hast. ^^

    "Er wird wiederkommen. Die Berge sind wie ein Virus. Man infiziert sich mit der Liebe zu ihnen
    und es gibt kein Gegenmittel. Sie führen in eine Sucht, man kommt nicht mehr von ihnen los.
    Je länger man sich woanders aufhält, desto größer wird das Verlangen, sie wiederzusehen."

    Chad, der Holzfäller
    aus "Der Wolf vom Elk Mountain"

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  • Liebe Tariq!

    Wie schööön! Der erste Absatz ist zunächst klassisches Jugendgenre, hätte mich jetzt nicht unglaublich umgehauen, wenn da nicht der Perspektivwechsel gewesen wäre. Der hat alles und noch mehr rausgeholt. Wieder einmal hast du Bilder mit der Sprache gezeichnet.

    Schade, dass du es nicht eingereicht hast. Als bescheidene Themen-Vorgebende hätte ich für dich gestimmt. Du hast meine Erwartung mit dem Hammer direkt auf den Nagel getroffen. Bildhaft, romantisch, aber genauso eisig und tieftraurig, wie ich es mir vorgestellt hatte. Die "Herrin des Winters".... haaaaach. Das inspiriert schon fast zu einer Zeichnung!!!!

    Vielen Dank! <3

    Was ich schreibe: Eden

  • Sensenbach , Stadtnymphe

    Herzlichen Dank ...

    ... für's Vorbeischauen und Lesen.

    Sensenbach Dark Fantasy war nicht beabsichtigt, aber die Idee mit den genommenen Herzen hatte ich sofort (Der Holländer-Michel lässt grüßen ^^ ). Dankeschön für dein Lob. :blush:

    Stadtnymphe Die Kiddel Fee hat mir ihre Geschichte vor der Einreichung gezeigt und noch beim Lesen sah ich meine Felle davonschwimmen. Doch das stört mich gar nicht. Das klappt schon wiedermal. Vielleicht in der nächsten Runde, da ist sie nicht am Start, weil sie da Thema vorgeben muss. :sarcastic:

    Ich freu mich, dass dir die GEschichte gefallen hat und ich würde mich noch mehr freuen, wenn du eine Zeichnung anfertigen würdest!! Ich hatte mir während des Schreibens bei Pinterest eine Inspiration geholt. Schau es nicht an, falls du eigene Ideen im Kopf hast ^^

    Herrin des Winters

    "Er wird wiederkommen. Die Berge sind wie ein Virus. Man infiziert sich mit der Liebe zu ihnen
    und es gibt kein Gegenmittel. Sie führen in eine Sucht, man kommt nicht mehr von ihnen los.
    Je länger man sich woanders aufhält, desto größer wird das Verlangen, sie wiederzusehen."

    Chad, der Holzfäller
    aus "Der Wolf vom Elk Mountain"

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  • Liebe Tariq ,

    Spoiler anzeigen
    Zitat von Tariq


    Die Kiddel Fee hat mir ihre Geschichte vor der Einreichung gezeigt und noch beim Lesen sah ich meine Felle davonschwimmen.

    Klarer Fall von Selbstunterschätzung!!!! Ihr seid auf jeden Fall beide talentiert, aber man weiß ja nie, was die Leser nun bevorzugen.

    Als ich den letzten Wettbewerb gewonnen habe, habe ich seit der Einreichung nicht einmal in den gesamten Thread geschaut, weil ich nicht wissen wollte, was die anderen Teilnehmer schreiben. Ich wollte mich nicht vergleichen und selbstunterschätzen.:D

    Das Bild hab ich mir - neugierig, wie ich bin - doch angeschaut. War aber gar kein Problem, denn meine innerliche Herrin des Winters sieht ganz anders aus. Mal sehen, ob ich sie zu Papier bringe. Ich muss ja auch unbedingt jetzt bald mal deine Guardians anfangen! *räumt schnell den Unikram weg*

    Was ich schreibe: Eden

  • Heyho Tariq

    Wenn es drei Versionen der Gechichte gibt, habe ich zwei noch nicht lesen dürfen...;)

    Was mich dazu bringt.

    Ich muss ja auch unbedingt jetzt bald mal deine Guardians anfangen!

    Ja. Doch ja...Könnte eine sinnvolle Tätigkeit sein. Nach etwa einem Jahr der Selbsterfahrung kann ich sagen: Es ist die Mühe wert!:)

    Hihi...

  • Hallo Wanderer ...

    ... mit deiner Feststellung

    Wenn es drei Versionen der Gechichte gibt, habe ich zwei noch nicht lesen dürfen... ;)

    hast du recht, aber die beiden vorherigen existieren nicht mehr, weil die dritte Version wie ein Phönix aus deren Asche enstanden ist. Sprich die Urform (Barbie-Vamp) wurde so lange geändert bis sie mir gefiel. :rofl:

    Ja. Doch ja...Könnte eine sinnvolle Tätigkeit sein. Nach etwa einem Jahr der Selbsterfahrung kann ich sagen: Es ist die Mühe wert! :)

    Hihi...

    Uhh :sack:... Das würde mich nicht wirklich motivieren, wenn ich an Stelle von Stadtnymphe wäre. Es klingt wie kurz vor dem "Wenn du sonst nix anderes zu lesen hast" oder "Wenn du nix Besseres zu tun hast". :rofl: Und wer möchte schon gern Mühe haben beim Lesen eines Buches? smilie_les_067.gif

    Nein, Spaß, ich weiß schon, wie du es meinst. ;)

    "Er wird wiederkommen. Die Berge sind wie ein Virus. Man infiziert sich mit der Liebe zu ihnen
    und es gibt kein Gegenmittel. Sie führen in eine Sucht, man kommt nicht mehr von ihnen los.
    Je länger man sich woanders aufhält, desto größer wird das Verlangen, sie wiederzusehen."

    Chad, der Holzfäller
    aus "Der Wolf vom Elk Mountain"

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  • Tariq

    Ich war jetzt auch mal neugierig und habe mir das Herz fuer den Winter zu Gemuete gefuehrt. Es ist eine schoen und einfuehlsam geschriebene Geschichte, eine Geschichte die beruehrt und die zum Nachdenken bringt.

    Leider - nach dem Nachdenken - keine Geschichte die mich begeistert.

    Warum?

    Der Kern der Angelegenheit ist, dass die Frau im ersten Teil der Geschichte auch die Frau im zweiten Teil ist. Das behauptet die Geschichte - aber sie fuehrt es nicht aus. ich erkenne sie da nicht wieder. Und das Gefuehl dass das hinterlaesst ist, wie wenn ich einer Detektivgeschichte folge und gruebele wie der Dieb es wohl geschaft hat in den gut bewachten Raum zu kommen - und die Aufloesung dann am Ende ist - 'vermutlich waren die Waechter unaufmerksam'.

    Die ganzen Fragen die die Geschichte aufwirft gehen ja nach der Person dieser Herrin des Winters. Wie schafft sie es, sich so zu verstellen? Was geht in ihr vor? Wie kann diese Person die so glaubhaft von Vertrauen redet die gleiche sein die das Vertrauen am Ende so missbraucht? Das macht die Geschichte interessant.

    Ich habe kurz durch die anderen Antworten gelesen - Du hattest sie anscheinend mal als Vamp geplant ? Das waere konsistent aber billig gewesen. Die Kunst bei dieser Geschichte waere es gewesen, die gleiche Person hier und da einzufangen so dass sich diese Fragen aus der Geschichte klaeren, statt die Identitaet zu behaupten.

    Und das hat bei mir leider nicht funktioniert, daher... vieles ist gelungen, die Geschichte beruehrt, aber faellt dann doch hin bevor sie so richtig ankommt, sorry :(

    (Vielleicht bin ich auch ein unrettbarer Romantiker und glaube nicht daran, dass man Dinge wie eine tiefe Beziehung wirklich so gut spielen kann... :))


  • Thorsten

    "Er wird wiederkommen. Die Berge sind wie ein Virus. Man infiziert sich mit der Liebe zu ihnen
    und es gibt kein Gegenmittel. Sie führen in eine Sucht, man kommt nicht mehr von ihnen los.
    Je länger man sich woanders aufhält, desto größer wird das Verlangen, sie wiederzusehen."

    Chad, der Holzfäller
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    Einmal editiert, zuletzt von Tariq (6. August 2021 um 10:39)

  • Spoiler anzeigen

    Ich habe mir deine Kurzgeschichte eben durchgelesen und finde sie echt gelungen. Der Titel "Ein Herz für den Winter" hätte ich niemals mit dem Ende assoziert. Aber die Vorstellung und die Idee, dass sie die Herzen raubt, um den nächsten Winter zu überstehen, ist mega. Auch dein Schreibstil finde ich super. Man hätte natürlich noch viel mehr schreiben können, aber es soll ja auch nur eine Kurgeschichte sein ;) Was ich mich gerade frage: Hat sie Adrian am Ende wirklich umgebracht? Oder ist das Herz eher symbolisch zu sehen? Könnte ja sein, dass sie Adrian erst um den Finger gewickelt hat und ihm dann sozusagen das Herz gebrochen hat, in dem sie ihn verlassen hat. Dann könnte das Herz ja auch einfach symbolisch für die Gefühle Adrians stehen. Ist vielleicht etwas zu interpretierend, aber die Idee, dass sie ihm das Herz wirklich brutal und blutig rausgerissen hat, hat auch etwas. Auf jeden Fall eine tolle Geschichte :thumbsup:

  • Tariq
    Zitat

    Sie hat die ganze Zeit im Hinterkopf, dass sie Adrian missbraucht, und diesen Zwiespalt wollte ich gern noch deutlicher hervorheben. Doch das würde wohl den Leser zu früh auf die richtige Spur setzen

    Hm, dazu spontan die Idee - hast Du Dir mal ausgemalt sie einfach ehrlich sein zu lassen? So ein 'bleib von mir weg, ich tue den Menschen die mir wichtig sind nicht gut' (aus eigener, schmerzhafter Erfahrung kann ich sagen dass auch so eine ehrliche Warnung nicht dazu fuehrt dass der Verliebte ihr folgt...).

    Ich glaube nicht dass das die Katze zu frueh aus dem Sack lassen wuerde (da ist der Titel eher gefaehrlich..) - denn das kann ja alles moegliche bedeuten.

  • Traumschwingen und Thorsten

    Herzlichen Dank für eure Kommis, Traumschwingen und Thorsten

    Traumschwingen
    Thorsten
    Hm, dazu spontan die Idee - hast Du Dir mal ausgemalt sie einfach ehrlich sein zu lassen? So ein 'bleib von mir weg, ich tue den Menschen die mir wichtig sind nicht gut' (aus eigener, schmerzhafter Erfahrung kann ich sagen dass auch so eine ehrliche Warnung nicht dazu fuehrt dass der Verliebte ihr folgt...). Ich glaube nicht dass das die Katze zu frueh aus dem Sack lassen wuerde (da ist der Titel eher gefaehrlich..) - denn das kann ja alles moegliche bedeuten.

    Das habe ich in der Lieschen-Müller-Version versucht, bin aber daran gescheitert, dass sie ja ein Herz braucht, um ... Deshalb muss sie sich ja anstrengen, eines zu "erobern". Ein "bleib weg von mir" würde sie am Ende leer ausgehen lassen und deshalb ist diese Version auch nicht die letztendliche geworden. Die fortwährende Zurückhaltung oder gar Ablehnung hätte Adrian irgendwann entmutigt und sie hätte ohne Herz dagestanden.

    Stimmt, die Warnung könnte alles mögliche bedeuten, aber es würde den Leser doch mit der Nase darauf stoßen, dass da was Schlimmes kommt. Das wollte ich wirklich erst mit den letzten Sätzen deutlich werden lassen.

    Ich danke dir sehr, dass du dich so intensiv reindenkst in die Geschichte und konstruktive Vorschläge machst. Das ist sehr interessant zu lesen! :thumbup: Sei bitte nicht enttäuscht, wenn ich an ihr nichts mehr ändere. Ich würde sie gern so lassen, weil das die Version ist, mit der ich am wenigsten hadere. :grumble:

    "Er wird wiederkommen. Die Berge sind wie ein Virus. Man infiziert sich mit der Liebe zu ihnen
    und es gibt kein Gegenmittel. Sie führen in eine Sucht, man kommt nicht mehr von ihnen los.
    Je länger man sich woanders aufhält, desto größer wird das Verlangen, sie wiederzusehen."

    Chad, der Holzfäller
    aus "Der Wolf vom Elk Mountain"

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  • Hi Tariq

    Spoiler anzeigen

    Ah, das erinnert mich an meine erste Liebe! Frostriesen, herausgerissene Herzen, verschneite Paläste und und und :D

    Nein, jetzt mal im Ernst: Hat mir gut gefallen, stilistisch malt es trotz aller Klarheit schöne Sprachbilder und auch erzählerisch ist es schlüssig aufgebaut, weil man weiß, dass ein "Twist" kommt, aber bis zum Schluss eigentlich nicht ahnt, welcher. Das ist einerseits eine Stärke der Geschichte, andererseits mag ich es persönlich als Leser auch, wenn ich schon vorab ein bisschen rätseln kann, worauf es hinausläuft (ohne es wirklich zu wissen). Bei Typen mit WG dachte ich kurzzeitig, sie ist villeicht Schneewittchen und die Zwerge ihre Mitbewohner (was ja eigentlich auch eine echt schräge Lebensgemeinschaft ist).

    Mäkeln kann ich eigentlich nur darüber, dass ihr Innenleben insofern ein wenig einseitig bleibt, da sich zwar ihre Trauer, aber nicht ihre potentielle Gefährlichkeit andeutet. Aber es ist auch klar, dass man für einen Kurzgeschichten-Wettbewerb nicht zu lang werden darf und manche Aspekte dadurch halt rausfallen.

    Also sonst war das sehr lecker, ich mag ja medium-rare :essen:

  • Tariq

    Ich danke dir sehr, dass du dich so intensiv reindenkst in die Geschichte und konstruktive Vorschläge machst. Das ist sehr interessant zu lesen! :thumbup: Sei bitte nicht enttäuscht, wenn ich an ihr nichts mehr ändere.

    Naja, ich hatte ja geschrieben dass es eine Geschichte ist die zum Nachdenken anregt. :D Dann eben auch darueber 'wie haette ich das eigentlich geschrieben?' Auf der anderen Seite war ich mir da ein bisschen unsicher wie viel ich dazu schreiben sollte, denn es ist ja Deine Geschichte... (also, falls es Dich interessiert kann ich Dir da auch die ausfuehrlichere Variante schreiben, falls nicht muss auch nicht sein).

    Auf jeden Fall - ich bin da ganz entspannt - ob Du was aendern willst oder nicht ist ganz Deine Sache, da haengt mein Glueck nicht dran :)

  • also, falls es Dich interessiert kann ich Dir da auch die ausfuehrlichere Variante schreiben, falls nicht muss auch nicht sein

    Das würde ich sehr gern lesen! Ich sagte ja, dass ich selber nicht so ganz glücklich bin mit meiner Endversion.

    "Er wird wiederkommen. Die Berge sind wie ein Virus. Man infiziert sich mit der Liebe zu ihnen
    und es gibt kein Gegenmittel. Sie führen in eine Sucht, man kommt nicht mehr von ihnen los.
    Je länger man sich woanders aufhält, desto größer wird das Verlangen, sie wiederzusehen."

    Chad, der Holzfäller
    aus "Der Wolf vom Elk Mountain"

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  • Hallo Tariq

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    Eine sehr interessante Geschichte! Der Anfang war erst nicht so mein Fall, liegt aber an mir, Jugendliche und ihre Probleme mit der Liebe, das ist nicht immer so mein Fall :rolleyes: Nunja und dann kam das Ende. :thumbsup:

    Sprachlich ist Geschichte jedenfalls sehr gut, schön und flüssig zu lesen, auch teils sehr bildhaft.

    Anfangs malte ich mir noch ein ganz anderes Ende aus, da war es die Überschrift, die ich mit den ersten Absätzen verbinden wollte, doch das richtige Ende hat mich dann überrascht, daran hatte ich nicht gedacht. Es lässt mich auch Fragend zurück, leide ich nun mit ihr oder stelle ich mich eiskalt auf die Seite und sage: "so ist das halt"? Oder oder... das muss ich noch mit mir selbst aushandeln. Es hängt aber auch davon ab, was das alles im Einzelnen für Konsequenzen hat, stirbt beispielsweise der Winter an sich, wenn sie keine Kraft mehr hat? Oder ist es, vereinfacht gesagt, nur sie, die am Ende nicht mehr ist?

    Kleiner Kritikpunkt noch: Die Winterkönigin vom ersten Teil passt noch nicht perfekt zu der im zweiten Teil, für mich ist da noch eine Diskrepanz drin (betrifft beispielsweise die dargestellte Gefühlslage, aber auch, wie sie sich selbst präsentiert). Das mag zum einen an der kürze der Geschichte liegen und zum anderen an dem Teil, der quasi zwischen den beiden Abschnitten liegt, den es aber nicht gibt (der Übergang von A nach B).


    PS: Ich mag Tomaten auch nicht besonders. xD

  • Das würde ich sehr gern lesen! I

    Eiskoenigin

    Ich haette versucht, sie im ersten Teil wie im zweiten Teil darzustellen - als schoene und brilliante Frau, die aber kuehl und unnahbar reagiert - mit einem Ruf, Flirts schroff abzuweisen.

    (Du magst einwerfen dass das ihrem Ziel ein Herz zu finden nicht foerderlich ist - aber fuer viele ist grade diese Art von Frau unwiderstehlich - einmal weil es schwierig ist sie rumzukriegen, dann aber auch wegen des Geheimnisses das sie umgibt,...)

    Adrian wuerde sie dann irgendwann sehen als sie sich unbeobachtet glaubt und tiefe Trauer in ihrem Gesicht liegt, und das ist der Moment wo er beschliesst sie kennenzulernen, koste es was es wolle. Er geht also mit ihr aus, sie findet zielsicher irgendwann eine gemeine Spitze um ihm weh zu tun, aber er bleibt da, haelt es aus und sagt ihr dass es ihm wichtig ist und sie ihn nicht so leicht loswird.

    (Er hat hier den Eindruck dass es eben ihre Maske ist hinter die er blicken will, sie will keine One Night Stands, sondern wirklich jemanden finden der sein Herz in diese Beziehung legt, daher macht sie es nicht einfach)

    Sie kommen sich also naeher, und sie warnt ihn, dass es kein gutes Ende nehmen wird, sie tut Menschen die ihr nahe stehen nicht gut.

    (Er glaubt, dass es ein altes Trauma gibt das sie verarbeitet - vielleicht ist sie mal vergewaltigt worden und haut in Panik um sich wenn man ihr zu nahe kommt - sie weiss was sie tun will, schuldet es sich aber, ehrlich mit denen zu sein die ihr Waerme geben)

    Die schoensten Momente fuer ihn sind wenn sie zusammen was tun - dann sieht er sie auch mal lachen - aber wenn sie dann in ruhigen Momenten zweisam sind, dann wird sie wieder raetselhaft traurig - und er strengt sich extra an, ihr Waerme zu geben und die Trauer so zu vertreiben.

    Ein Heiratsantrag oder der Vorschlag zusammenzuziehen beendet die Beziehung dann - Ende so in etwa wie bei Dir.

    Ich denke Du machst Dir zu viel Gedanken dass ihre ehrlichen Gefuehle dass die Sache boese fuer ihn endet oder dass nichts Zukunft hat zu viel verraten - aber da gibt's so viel naeherliegende Erklaerungen fuer sowas dass weder Adrian noch der Leser da vorzeitig draufkommen wuerden - statt dessen koennte man aber so in beiden Teilen die unnahbare Schneekoenigin und ihre Trauer erkennen - nur wuesste man dann im Eispalast woher sie kommt.

    Naja, das waere jedenfalls meine Idee wie ich das schreiben wuerde :)