Die Lady ist zurück und ich hoffe, dass ich meine Geschichte auch irgendwann mal zu Ende bringen kann xD
(für den Fall, dass da jemand noch einmal was nachschauen oder vergleichen möchte)
An dieser Stelle möchte ich mich gerne noch für die rührenden und treffenden (xD) Worte im alten Thread bedanken Tariq Kirisha Rainbow Thorsten @Skadi Sensenbach und natürlich auch privat Etiam und Kyelia - das hat mich emotional wirklich bewegt
Ich bin schon gespannt wie ein Flitzebogen, wie meine Erneuerungen bei euch ankommen!
Eine kleine Bitte hätte ich jedoch noch - falls ihr kleine Seitenhiebe entdeckt, die von mir als Hinweise für spätere Kapitel gestreut wurden - behaltet es bitte für euch oder sagt es mir privat. Einfach, damit potenziell neue Leser nicht direkt gespoilert werden oder schreibt es geschickt um (das traue ich euch zu ) - Aber wir wissen alle, wie verlockend die Spoilerbox sein kann Gleiches gilt natürlich für Dinge, die ihr in der alten Version sogar besser fandet! Sowas würde ich nämlich auch gerne wissen
Ansonsten ist in Bezug auf Kommentare nach wie vor alles erlaubt - ihr könnt mir die ungesüßte Meinung um die Ohren hauen * auch wenn ich mich danach wieder in Selbstmitleid bade und tagelang nicht aus meinem Loch gekrochen komme *
Ich denke, das genügt als Vorwort, also kommt jetzt die gewünschte Verlinkung:
Tariq Etiam Rainbow Thorsten @Skadi Sensenbach Kyelia Kirisha Chaos Rising
Und es geht dann auch ohne Umschweife los ... (sonst traue ich mich gar nicht mehr)
- Prolog -
Schnell schritt sie durch die verregneten nächtlichen Straßen. Die Kapuze tief in das Gesicht gezogen und die Gestalt vom dicken Mantel verborgen, wurde sie keines Blickes gewürdigt. Der Saum ihres Kleides war längst mit Matsch überzogen und die Nässe hatte sich bis zu ihrer Haut hindurchgefressen. Entschlossen stapfte sie durch die Pfützen, achtete nicht auf ihr Umfeld und rempelte deshalb jemanden an. Dies war ihr egal. Mit dem festen Ziel vor Augen hechtete sie weiter.
Ihr war bewusst, dass hier, nahe den Gassen, überall Messerstecher darauf warteten, einem passenden Opfer zu begegnen. Doch es war auch der sicherste Ort für sie, zumindest zum jetzigen Zeitpunkt.
Ein Windzug erhaschte sie und hastig griff sie nach der Kapuze. Sie musste unerkannt bleiben.
In diesem Moment erreichte sie das Gasthaus, in dem sie sich mit ihnen treffen wollte und sie stieß die Tür auf. Zu dieser Tageszeit waren noch etliche Besucher anwesend, die bei Bier und Essen beisammensaßen. Sie zog nur kurz die Blicke auf sich, bevor sich die Gäste wieder ihren eigenen Dingen widmeten. An einigen Tischen wurde leise getuschelt, an anderen gewürfelt und laut gegrölt.
Sie lockerte das Band ihrer Kapuze, legte den Mantel jedoch nicht ab.
Mit zügigen, aber ungehetzten Schritten ging sie auf den Tresen zu. Dort wischte der Wirt einen Humpen mit einem Tuch aus, welches viel zu dreckig war, um damit sauber machen zu können.
Sie zog ihre dunklen Handschuhe aus und stützte sich mit den Unterarmen auf die Tischplatte, sodass der Wirt ihren Siegelring am Finger schillern sehen konnte.
Die Augen des korpulenten Mannes glitzerten und er hielt für einen Augenblick in seiner Arbeit inne. „Die Treppe nach oben und dann die zweite Tür auf der linken Seite“, raunte er mit seiner dunklen Stimme.
Während sie ein Goldstück aus ihrer Tasche zog und über den Tisch gleiten ließ, hatte der Wirt einen fingerhohen Becher mit einer klaren Substanz befüllt und ihr gleichfalls hinübergeschoben. Vermutlich, damit es so aussah, als hätte sie etwas bestellt.
„Wohl bekomm´s“, sagte er halblaut, sodass einige Gäste ihn hören konnten und sofort die Becher hoben.
Ohne darüber nachzudenken, was er ihr eingeschenkt hatte, leerte sie das Gefäß in einem Zug und knallte es auf die Platte.
Mit einem Nicken wandte sie sich ab und hielt auf die Treppe ins oberste Stockwerk zu.
Obwohl das Getränk ein leichtes Brennen in ihrem Körper hinterließ, schlang sie die Arme um den Oberkörper, um die Kälte, die von ihr Besitz ergriffen hatte, zu vertreiben.
Die Stufen knarzten mit jedem Schritt wie ein Zeichen, das sie aufforderte, auf dem Absatz kehrtzumachen.
Sie ignorierte diesen Impuls und zwang sich zur Ruhe. Die Menschen, die sie jetzt gleich traf, würden ihr helfen.
Die Entschlossenheit, die sie vor wenigen Augenblicken verspürt hatte, war verflogen und Angst machte sich in ihr breit. Obwohl sie nicht wusste, wovor sie sich fürchtete, wollte das ungute Gefühl nicht weichen.
Sie atmete tief durch und drückte die Tür auf, die ihr Erscheinen mit einem widerwärtigen Kreischen ankündigte.
Die Anwesenden, die sich unterhalten hatten, sprangen von ihren Stühlen auf und betrachteten sie mit großen Augen.
Ein Gardist zog sein Schwert halb aus der Scheide.
Mit einer flinken Bewegung schloss sie die Tür und schob die Kapuze zurück. Die Erleichterung war ihnen anzusehen, denn auch der Gardist, Hauptmann Egon, schob das Schwert zurück in die Scheide.
Sie musste bemitleidenswert wirken. Der Stress und die Unruhe der letzten Tage zeichneten sich deutlich in ihrem müden Gesicht ab und dunkle Ringe lagen unter ihren Augen. Trotzdem ist sie sofort erkannt worden.
„Marena!“, rief ein Mann im mittleren Alter und kam auf sie zu. Sein abgetragener Mantel teilte sich und die schwarze Robe wurde sichtbar. Mit einem Ruck schloss er sie in die Arme.
„Lukras“, hauchte sie und drückte sich an ihn. „Ich bin so froh, dass du da bist.“
Sie lösten sich voneinander. Ihr Blick schweifte über die Gesichter der Anderen und blieb schließlich auf dem ihres Mannes hängen.
„Ellark“, begann sie, aber er schnitt ihr mit einer Handbewegung das Wort ab. Er löste sich aus dem Schatten der hinteren Ecke des Zimmers. Bedächtig schritt er auf den Tisch in der Mitte des Raumes zu und stützte sich auf der Lehne eines Stuhls ab, wobei er seinen Blick stur auf die Tischplatte gerichtet hielt.
„Ich habe mit Ellark und dem Berater gesprochen“, sagte Hauptmann Egon. Er zog etwas aus einer Tasche, die an seinem Gürtel befestigt war, und überreichte es Marena. Es war ein eingerolltes Stück Pergament. Mit zittrigen Fingern löste sie das rote Band und las die Zeilen, die darauf standen.
Auch wenn dieser Brief hier die Rettung war, die sie sich versprochen hatte, so war sie nicht glücklich.
„Wie geht es jetzt weiter?“, durchbrach der Hauptmann die Stille, woraufhin Lukras, sich die Stirn reibend, durch den Raum ging.
„Ich denke, es ist alles erledigt.“ Ellarks Stimme klang zornig, was Marena ihm nicht verübeln konnte.
„Er muss beschützt werden“, meinte sie mit leiser Stimme und ohne ihren Ehemann anzusehen. Sie blickte das Pergament an und rollte es langsam wieder ein.
„Wir werden nicht ewig da sein, um das tun zu können“, erklärte Egon und schaute sie an, während Lukras zustimmend nickte. „Es ist nur eine Frage der Zeit, bis ...“, ergänzte der Hauptmann.
„Nein!“, unterbrach Marena ihn mit fester Stimme. „Bitte“, flehte sie, „ich brauche eure Hilfe.“
Die Stille legte sich wie ein feines Seidentuch über die Anwesenden und beinahe glaubte Marena schon, dass sich alle von ihr abwenden würden. Sie wusste zwar, dass Ellark als ihr Ehemann bei ihr bleiben würde, aber ihre Hoffnung bestand in dem Einverständnis aller. „Ich werde tun, was in meiner Macht steht“, eröffnete Lukras und Marena spürte, wie ein schwerer Stein von ihrem Herz fiel. Dankbar nickte sie ihm zu.
„Er ist mein Sohn“, begann Ellark mit brüchiger Stimme. „Mir bleibt da wohl keine andere Wahl.“ Plötzlich lächelte er gequält und schüttelte den Kopf, als könnte er selber nicht glauben, was in den letzten Stunden passiert war. „Ich habe bereits mit unseren anderen Verbündeten gesprochen und sie sind alle einverstanden. Du kannst also beginnen, Lukras.“
Der Angesprochene nickte.
Egon fuhr sich über das Kinn. „Ich werde auch helfen und den Berater informieren.“ Er lachte einmal kurz und hart. „Ich bin mir sicher, dass etwas passieren wird.“
„Das werde ich zu verhindern wissen“, sagte Marena nachdrücklich und sah ein letztes Mal für diesen Abend in die Augen ihrer Verbündeten.