Ethnien - Diskussion bei fiktiven Serien

Es gibt 68 Antworten in diesem Thema, welches 6.775 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (3. April 2024 um 08:17) ist von Thorsten.

    • Offizieller Beitrag

    Das kann man aus Deinem ersten Post im Thread anders verstehen :) Mir ging's darum die Info in den Raum zu setzen, nicht darum ein Argument pro oder contra einer Serie zu machen die ich gar nicht kenne.

    Ja, mir ist bewusst, dass man das anders verstehen kann. Und ich stehe auch dazu, dass ich das für durchaus möglich halte. Ich hatte jetzt auch nur 10Minuten, um das irgendwie zu recherchieren, was Netflix sagt. Und es gibt bei vielen Theorien oder Vermutungen immer Historiker, die sagen, so war etwas, und andere, die sagen, dass das nicht so war. Ohne Zeitmaschinen können wir das wohl nicht alles immer beweisen. :pardon:


    Fakt ist aber, dass Bridgerton eine fiktive Serie ist, in der die Theorie, dass es mal eine etwas dunklere Dame auf dem Thron gab, aufgenommen wurde - und wie es wohl wäre, wenn bereits im 18. Jahrhundert die Rassenschranken gefallen wären. Es ist erfunden, fiktiv, eine "Was wäre wenn"-Geschichte. Und nicht wie GaladrielOfLorien80 behauptet, eine absichtlich anders dargestellte Serie bzw. exakt historische Wiedergebung, die böswillig optisch verändert wurde, weil sie nicht verklagt werden wollen. Die Serie ist extra so gemacht, dass sie quasi ein Paralleluniversum zeigt.

    Mir geht es hier und das nochmal deutlich, darum, dass man nicht alles verallgemeinern kann. Und Äußerungen wie: "Schwarze brauchen kein Talent" oder "Machen alle nur noch, um nicht verklagt zu werden" gehen nunmal gar nicht. Egal wie. No-Go! Pfui Bah ... Böses Faul!

    Generell faengt mein Problem da an wo man anfaengt, einen guten Plot/den besten Schauspieler fuer die Rolle/eine Idee der Originalgeschichte/... wegen anderen Erwaegungen zu opfern - also kuenstlerisch Abstriche am Werk macht (das hatte ich anderswo schon mal geschrieben) - in den Faellen merkt man das dann auch am Werk und nicht nur etwa an der Hautfarbe der Schauspieler.

    Ja, aber da ist ethnisch unabhängig, wie du schon sagst.

  • "Bridgerton" ist eine Parallelwelt-Serie, die bewusst auf Color Blindness setzt. Ja, auch die Hautfarbe der Königin dort und in der Historie wurde schon weltweit diskutiert. Das ändert aber nichts an dem Umstand, dass diese Serie z.B. das Thema Sklaverei, eben durch die diverse Besetzung völlig ausblendet. So ist das alles pure Unterhaltung, ohne Anspruch auf irgendwas und nach Motiven einer vergangenen Zeit. Netflix hat keinen Bildungsauftrag und vllt. sollte das im Vorspann genannt werden, denn ich wurde von einem jüngeren Familienmitglied mit den Worten "War das damals wirklich so?" auf "Bridgerton" angesprochen.

    Ob Hobbits nun auch dunkel und Elfen immer weiß sein können, darüber habe ich mir noch nie den Kopf zerbrochen. Wenn's passt, okay, aber mein Eindruck der forcierten Diversität in Film und TV wird dadurch nicht gemildert.

  • Das ändert aber nichts an dem Umstand, dass diese Serie z.B. das Thema Sklaverei, eben durch die diverse Besetzung völlig ausblendet. So ist das alles pure Unterhaltung, ohne Anspruch auf irgendwas und nach Motiven einer vergangenen Zeit.

    ... und wer die Bücher dazu kennt, weiß, dass es genauso gemeint war. Ein Liebesschnulzette mit hübschen Kleidchen dran. Rosamunde Pilcher für Märchenfans.

    Es gibt nun mal auch Geschichten, die keine gesellschaftlich relevanten Themen bearbeiten, die einfach nur "ne schöne Lesezeit" (oder Guggzeit) bescheren sollen, die das Heile-Welt-Image pflegen... und trotzdem ihre Berechtigung haben. Die Flut an Groschenromanen (die offenbar nur geringfügig kleiner ist als zu Ommas Zeiten) Filme wie Dörtes Dänzing, Pretty Women oder auch, ziemlich neu "Meine Zeit mit Leo" zeigen das. Es gibt ein Publikum für schlicht Gestricktes. Und so langes es diese Leser und Gugger gibt, wird es auch das Angebot geben. Und Serien wie Bridgerton...

    (Wobei ich es tatsächlich als wohltuend empfand, dass Simons Hautfarbe so überhaupt keine Rolle gespielt hat, weder in Daphnes Gedanken, noch in den Reaktionen der Familie und des Umfeldes.... SO eine heile Welt wäre schon... schön!)

    Der Unterschied zwischen dem, was Du bist und dem, was Du sein möchtest, liegt in dem, was Du tust.
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    Was würdest Du tun, wenn Du keine Angst hättest?

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    Wenn's passt, okay, aber mein Eindruck der forcierten Diversität in Film und TV wird dadurch nicht gemildert.

    Man muss auch nicht alles gut finden, wenn man merkt, dass da bisschen arg abgewichen wurde. Selbst bei HdR wurde jetzt nicht gesagt, dass die Argumente völlig daneben sind, nur, WIE sie rübergebracht werden. Ob sachlich oder vollkommen übertrieben macht den Unterschied. Ich versuche, da immer ojektiv zu sein. Und nicht nur eine Seite zu betrachten. Den Shirtstorm, den solche Serien ausgelöst haben, haben sie eben nicht verdient. Wenn ich mal Filme nehme wie "Kampf der Titanen", oder eine Serie wie "Spartacus" - in welchem Unsiversum waren Griechen und Italiener alle blond?

    Dieses Bild besteht seit Ewigkeiten und fußt, laut einigen Theorien, darauf, dass Römerinnen und Griechinnen sich das Haar von mitteleuropäischen Sklaven in ihr eigenes Haar eingearbeitet haben. Sie haben blonde Haarteile benutzt, um sich blond zu machen. Eigenhaar wurde mit Zitronenwasser und Sonne gebleicht ... ect. Und das hat sich eingebrannt. Trotzdem löst die Darstellung, dass die alle mitteleuropäisch und nicht südeuropäisch aussehen nie einen solchen Shitstorm aus.

    Bei "Bridgerton" habe ich - wie in einem Departtierclub - einfach die Gegenseite eingenommen. :rofl: Und wie man es in den Wald schreit, so schallt es raus ;)

  • Mit "forcierter Diversität" meinte ich eher sowas: Wenn es Kritik gibt, dass straighte Schauspieler, queere Charaktere oder jüdische Figuren durch nicht-jüdische Darsteller verkörpert werden, geht das schon sehr weit. Im umgekehrten Fall war die Sitcom-Produzenten einer Serie besonders stolz, dass der gesamte Cast queer war - auch die straighten Figuren. Der nächste Fall ist die Diskussion um z.B. einen farbigen u./o. weiblichen James Bond. Oder den kommenden weiblichen Pinhead in "Hellraiser" (welche richtig gut aussieht).

    Wie bei "Bridgerton" (bei der meine Frau und ich uns gut unterhalten fühlten) habe ich den Eindruck, dass neuere Produktionen eine Art Quote nach Checkliste abarbeiten, um auch ja jede Hautfarbe, sexuelle Orientierung usw. im Programm zu haben. Deshalb fand ich z.B. "The harder they fall" mit Idris Elba etwas merkwürdig, denn ein fast komplett schwarz besetzter Western, bei denen die Protagonisten in farbenfrohen Häusern wohnen, hatte für mich etwas von kultureller Aneignung. Wobei mir natürlich klar ist, dass es auch viele farbige Cowboys gab und nicht nur John Waynes oder Henry Fondas durch die Prärie ritten.

    Leider hat man mit solchen Aktionen die Büchse der Pandora geöffnet. Denn für jede Gruppe, Strömung oder was auch immer, die hervorgehoben wird, kommt eine andere und fordert das gleiche Recht. Und plötzlich sind alle, außer dem alten weißen Mann, eine Minderheit und verlangen Beachtung ...

    • Offizieller Beitrag

    Leider hat man mit solchen Aktionen die Büchse der Pandora geöffnet.

    Ich denke, genau das ist das Problem. Wenn etwas übertrieben wird, ist es selten gut oder besser als davor. Ich bin der Annahme, dass sich das erst einpendeln muss. Das ist jetzt etwas, wonach geschrien wird und irgendwann flaut das wieder ab und man wird eine Mitte finden. Man muss da bisschen abwarten. Vermutlich sind viele Filme-Serienmacher momentan auch echt verwirrt und vorsichtig. Machen zu viel, anstatt zu dosieren. Wie in der Literatur auch, gibt es die bekannten Hypes und darauf steigen erstmal viele auf, damit es sich "verkauft". Vorher waren es halt keine Ethnien oder sexuellen Orientierungen, aber man bedenke mal der Hype um Vampire. Sie waren überall. "Vampire Diaries" "Twilight" Comic, Mangas, Animes. Und jeder hat seine Interpretation vertreten. Glitzervampire, Internate mit Vampiren bla. Und das hat sich auch erstmal JAHRE gehalten - und alte Vampirfans haben sich über die hübschen Hugo-Boss Models aufgeregt. Dann jetzt immer noch Werwölfe/Vampire - überall die Alpha-Geschichten. Son Hype hält immer erstmal an, bis es abflaut und das nächste in den Fokus gerät.

  • Leider hat man mit solchen Aktionen die Büchse der Pandora geöffnet.

    Son Hype hält immer erstmal an, bis es abflaut und das nächste in den Fokus gerät.

    Es ist kein Hype im Sinne von "Jetzt machen wir alle mal das Gleiche" oder besser "Damit ist richtig gut Geld zu verdienen". Da sind völlig andere Kräfte am Werk, als Lieschen Müller, die sich vorm Schlafen gern noch ein bisschen schauern lässt.

  • Ich finde es etwas merkwürdig, wie einseitig werk- und geschichtsbezogen die Diskussion geführt wird :hmm: Für mich liegt viel klarer auf der Hand, dass aktuelle Filme und Serien für eine aktuell globalisierte Welt geschrieben, geplant und gedreht werden. Dementsprechend ist es nur logisch, dass auch darauf geachtet wird, dass jede*r aus dem Publikum irgendwo eine Identifikationsfigur für sich findet. Natürlich erzeugt das Konflikte: die Anzahl an dunkelhäutigen Rittern in mittelalterlichen europäischen Sagen ist meines Wissens recht überschaubar. Auf die Schnelle fällt mir nur Feirefiz ein (der zumindest in der Vorstellung zweifarbig ist xD - aus Parzival von Wolfram von Eschenbach) Aber soll das bedeuten, dass man schulterzucken zu einem kleinen, dunkelhäutigen Jungen sagt - "Sorry, ist nicht historisch, hast halt Pech, selbst wenn es dich interessiert, für dich haben wir hier niemanden"?

    Gerade bei Produktionen aus Hollywood (oder Amerika generell) braucht man glaube ich nicht erwarten, dass es immer um historisch korrekte Darstellungen geht. Es fällt halt nur in 99 % der Fälle kaum auf, wenn etwas historisch absolut Humbug ist - außer es ist die Hautfarbe eines Charakters.

    Und der Markt gerade in Amerika ist halt auch bunter als Deutschland: ca. 60 % Weiße, 18 % Latinos (die so wie ich das jetzt gesehen habe, auch im Prinzip als Weiße gelten), 12 % Schwarze, 6 % asiatisch-stämmig. Spannend ist, dass die Entwicklung für bis 2045 eher so aussieht, dass der Anteil an Weißen auf unter 50 % fallen wird, woraus ich jetzt mal ganz frei ableite, dass eine Vielzahl junger, potentieller Zuschauer gerade eben auch zu "people of color" zählt.

    Zahlen für Deutschland sind da schwerer zu bekommen, weil der Fokus eher auf "mit/ohne Migrationshintergrund" gelegt wird und dazu dann z.B. fast eine Million Polen zählt; bei 21 Millionen (von 82 Millionen; ca. 25 %) ist das schon nicht unerheblich, insbesondere weil ja auch jegliche Migration aus West-/Ost-/Südeuropa da hautfarbentechnisch verschwindet.

    Neben diesen eher wirtschaftlichen Überlegungen (die man auf jeden Fall auch kritisch sehen kann, aber ggf. darüber entscheiden, ob es überhaupt Filme gibt oder nicht) gibt's natürlich auch eine Agenda der Produzenten, d.h. das was ihnen wichtig ist, wenn sie einen Film drehen. Dass aktuell von Kritikern, Zeitschriften etc. Wert auf Diversität gelegt wird, schlägt sich damit automatisch auch in der Diversität von Besetzungen nieder. Prinzipiell würde ich da auch sagen, dass eine Segregation nach Hautfarben in der realen Welt nur dann wirklich überwunden werden kann, wenn man die Segregation dann nicht auf Filme für Schwarze und Filme für Weiße auslagert. Insofern geht's für mich auch in den Filmen ein kleines Stück weit (bitte nicht überbewerten) um eine gedankliche Gestaltung unseres gesellschaftlichen Zusammenlebens.

    Nächster Punkt wäre für mich auch noch die Nähe des Films zum Theater. Dort wird viel mehr symbolisch gearbeitet, einfach weil eine Bühne nicht groß genug ist, um z.B. eine Armee darzustellen. D.h. man akzeptiert viel eher, wenn die gezeigte Darstellung von der eigenen Vorstellung abweicht. Früher war das auch bei Filmen problemlos möglich, scheint mir zumindest. Ohne diesen "suspense of disbelieve" wären die ersten filmischen Umsetzungen von Godzilla, Kampf der Titanen (der von 1981) oder auch Star Wars, Star Trek etc. nicht möglich gewesen.

    Zugegeben, mir fällt es auch schwer, Galadriel in The Rings of Power als die Galadriel wiederzuerkennen, die ich mir in meiner Vorstellung von Der Herr der Ringe (Buch nicht Film) zusammengereimt habe. Sie ähnelt mehr Eowyn aus den LotR-Filmen. Aber bei dem dunkelhäutigen Elben, dessen Name ich gerade wieder vergessen habe, funktioniert zumindest bei mir die Ausblendung hervorragend, dass Elben bei Tolkien eher als weiß beschrieben werden.

    An der Stelle haben wir halt aktuell "das Problem", dass die Technik (als Fluch und Segen) es im Prinzip auch unnötig macht, weil dank Greenscreen und Computeranimation auch der Flug eines Drachens über eine fiktive Stadt absolut realistisch wirkt.

    Was die "forcierte Diversität" angeht, stehe ich doch auf dem Standpunkt, dass es keine Rolle spielen sollte, ob ein*e Darsteller*in farbig, queer, straight, trans, Vegetarier, oä. ist, wenn es den Filmemachern für ihren Film passt. Das doofe ist, dass es halt nicht so einfach ist und sich Gesellschaften halt sehr langsam entwickeln. Die aktuell vielleicht etwas überzogene Diversität bei Besetzungen (denen ich für einzelne Rollen nicht immer zustimme) hat hier aber vermutlich eine Vorreiterrolle. Keine Büchse der Pandora, sondern das Ebnen eines Weges für andere, damit es halt irgendwann keine so große Rolle mehr spielt, ob man als Mann / Frau / div. egal welcher sexuellen Orientierung und / oder ethnischen Herkunft geboren wird und man die gleichen Lebenswege einschlagen kann.

    „Alice, man darf sein Leben nicht nach anderen richten. Du allein musst die Entscheidung fällen.“ [Alice im Wunderland]

  • ... ich erinnere mich, dass Tuvok ebenfalls "angefeindet" wurde, wegen seiner Hautfarbe. Die entsprechende Serie entstand zwischen 1995 und 2001... Reichlich zwanzig Jahre her... und täglich grüßt der Dingsdabumms.

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  • Heyho Ihr alle hier.

    Ich darf, nach gründlicher Recherche, eine neue Folge der Serie "Adel damals und heute" präsentieren.

    Los geht's...

    "Das Rätsel der Schalotten - Charlotte 1 & 2)"

    Jennagon

    Deine Charlotte war tatsächlich Königin von England.

    Geboren am 19.Mai 1744 in Mirow (Mecklenburg) als Sophie Charlotte, Herzogin von Mecklenburg[-Strelitz], Tochter des Herzogs Karl (Ludwig Friedrich) von Mecklenburg[-Strelitz]. Die hat tatsächlich 1761 König George III. geheiratet, was sie zur Königin von England machte.

    Sophie Charlotte starb am 17.Nov 1818 im Kew Palace (England).

    GaladrielOfLorien80

    Deine Charlotte war dagegen Charlotte Georgine Luise Friederike Prinzessin zu Mecklenburg-Strelitz, geboren am 17.Nov 1769 in Hannover, gestorben am 14.Mai 1818 in Hildburghausen. Ihr Vater war Karl II. (Ludwig Friedrich) Herzog von Mecklenburg[-Strelitz]. Sie wurde durch ihre Heirat mit Friedrich von Sachsen-Hildburghausen als Herzogin von Sachsen-Hildburghausen bekannt.

    Sollte sich jetzt jemand fragen:

    "Warum macht der Wanderer sich diese Arbeit? Spielt doch letztlich keine Rolle!"

    dann muß ich darauf antworten: Doch, tut es. Es ist sogar eigentlich essentiell bei Debatten wie den unseren hier. Darüber hinaus ist es mir ein persönliches Anliegen, weil ich die Diskussionen in diesem Forum, in diesem glücklicherweise geschützten Raum sehr schätze.

    Und ich möchte gerne zu erklären versuchen, warum ich das so sehe.

    Bei dem Disput der beiden Schalotten fing's damit an, das keiner der Streithähne bei seiner "Recherche" dazu gemerkt hat, das es gar nicht die gleiche Person war, über die man sich zankte.

    Was war das also für eine Recherche?

    Eine mehr als oberflächliche: "Das gehe ich mal eben googlen und dann kann's weiter gehen mit der Debatte!"

    Und was war das für eine Debatte?

    Eine überflüssige, weil die Basis, anhand derer die "Argumente" ausgetauscht wurden, von Beginn an gar nicht vorhanden war.

    Ich hatte jetzt auch nur 10Minuten, um das irgendwie zu recherchieren, [...]. Und es gibt bei vielen Theorien oder Vermutungen immer Historiker, die sagen, so war etwas, und andere, die sagen, dass das nicht so war. Ohne Zeitmaschinen können wir das wohl nicht alles immer beweisen. :pardon:

    Da bin ich mir jetzt nicht sicher, ob es Zeitmaschinen braucht, um eine Beweisführung anzutreten. Im Falle der Schalotten habe ich (...mal eben zusammenrechnen...) ungefähr 3 Zeitstunden benötigt. Was nicht wirklich viel ist.

    Aber - und das ist der Unterschied: Ich habe mich damit von meiner Emotion verabschiedet, die mir beim Lesen gesagt hat:

    "Jennagon hat recht! - Ne! Galadriel hat recht! - Da muß ich jetzt was zu sagen! - Das kann die nicht sagen! - Hä?!? Wieso hat Charlotte zweimal Geburtstag!!!"

    Das war dann der Augenblick, wo ich mir dachte: Schlaf mal 'ne Nacht drüber...

    Daher ebenfalls meinerseits :pardon:

    Wenn ich etwas nicht beweisen/belegen kann, sollte ich es auch nicht als Argument verwenden.

    Daß das in einer hitzigen Debatte selten gefragt ist, weiß ich aus eigener Erfahrung. Den Fehler habe ich früher auch gemacht. Es sorgt aber letztlich für viel mehr Mißverständnisse als es hilfreich ist.

    Versteht mich bitte richtig:

    Ich war früher mal in Chats unterwegs und hab' den einen oder anderen Raum auch mal moderiert, als alles nur Text war als Kommunikationsmittel. Und da gab's auch immer wieder genau so wie heute Mißverständnisse bei dem, was der eine schrieb und der andere verstanden hat.

    Allerdings gab's da auch noch keine Smartphones wie heute, wo sich jeder irgendwelche "Informationen" mal eben kurz von sonstwo herbei "recherchieren" konnte, um seine Argumentation zu untermauern.

    Da wurde dann oft eine überhitzte Debatte mal eben dadurch beendet, daß der größte Schreihals für den Abend rausgekickt wurde, die berühmte "Nacht drüber schlafen" von demselben wutentbrannt dafür genutzt wurde, für seine Meinung durch Recherche bis tief in die Nacht hinein am Rechner nach Argumenten zu suchen, mit denen er dann am folgenden Tag wieder in die Arena trat.

    Wem das Thema am Herzen lag im Chat, der hat's witzigerwese genau so gemacht. Was den folgenden Abend dann immer sehr produktiv werden ließ...

    Lange Rede, kurzer Sinn:

    Da wir, menschlich wie wir nun mal sind, immer zuerst emotional auf gegensätzliche Meinungen reagieren, sollten wir uns hier im Forum, wo wir uns ja fast immer nur rein textlich (keine Mimik, Gestik, Modulation der Stimme etc.) in unseren teils gegensätzlichen Meinungen austauschen können vielleicht in hitzigen Diskussionen einfach mal "zurücklehnen".

    Würde meiner Meinung nach schon reichen, wenn man im Thread nochmal auf den ersten Post zurückgeht und alles nochmal durchliest. Sich also etwas Zeit läßt, um das eigene Gemüt abzukühlen, vielleicht noch etwas zu entdecken, das man beim ersten Mal nicht wahrgenommen hat, ehe man auf einen Post reagiert (...so wie in den Geschichten hier, wo das mit der Reflektion ja komischerweise funktioniert).

    Und vielleicht auch im Vorfeld mehr "recherchiert" im Netz, ehe man irgendwas, daß man irgendwo gefunden zu haben glaubt, in die Argumentation einbaut und die dann raushaut...

    Das wollte ich eigentlich nur noch loswerden zum Thema.

    Heil den Schalotten!!!

    ;)

    P.S.:

    Ich muß mich korrigieren:

    In reiner Textnachricht kann auch durchaus Emotion und damit Information stecken.

    Chaos Rising schreibt hier konsequentes Hochdeutsch. Aber immer dann, wenn er sich in seinem äußerst charmanten Augsburger Dialekt zu äussern beginnt weiß ich, das er ziemlich angesäuert ist... ;)

    Gleiches gilt für Cory Thain - nur anders herum. Fröhliche Sprachschwurblerin, die sie ist, ziehe ich immer dann den Kopf ein, wenn sie beginnt, hochdeutsch zu schreiben...dann ist sie echt sauer.

    ^^ ;) ^^

    Nuff said.

  • Keine Büchse der Pandora, sondern das Ebnen eines Weges für andere, damit es halt irgendwann keine so große Rolle mehr spielt, ob man als Mann / Frau / div. egal welcher sexuellen Orientierung und / oder ethnischen Herkunft geboren wird und man die gleichen Lebenswege einschlagen kann.

    Hm, ja - das klingt bei Dir alles sehr schoen, aber die Entwicklung ist dann in der Praxis doch etwas... problematischer (zumindest meiner Meinung nach).

    ich habe z.B. lange ueber Deinen Ansatz des 'willing suspense of disbelieve' nachgedacht. Es gibt - wenige - Filme die Anklaenge zum Theater/Oper/Musical haben und so fuer mich funktionieren - 'Much ado about Nothing' zum Beispiel, oder 'A Midsummernightsdream' als direkte Theaterverfilmungen - da haben wir zwei Brueder im Stueck, der eine ist schwarz der andere weiss - wirkt weil das Werk als Theater wahrgenommen wird und die Schauspieler auch nicht frei von der Leber sprechen sondern ihre Zeilen abliefern. Baz Luhrmann macht aehnliches - 'Romeo and Juliet' oder 'Moulin Rouge' - das funktioniert fuer mich schon weniger, spricht mich nicht so an. Lars von Trier hat mit 'Dogville' zum Beispiel einen sehr Theater-artigen Film gemacht...

    Ein bisschen fortgesponnen - ich kann mir eine Welt in der ich die Hauptrolle in einer Nelson Mandela Verfilmung spiele schon vorstellen - aber ich wuerde diese Art von Film selber nicht wollen. Ich bin nicht dagegen dass jemand sowas macht- will es aber nicht sehen, das ist mir zu... ablenkend.

    Filmzuschauer sind halt verschieden - auch von Trier hat sein Publikum, ob mir das gefaellt oder nicht - vielleicht brauchen wir eher statt 'one size fits all' fuer ein globales Publikum eine gewisse Diversitaet in den Ansaetzen wie man Filme macht - neben eher kitschigen alternativen Settings wie 'Bridgerton' anscheinend ist auch die korrekt recherchierte historische Serie - neben den Theater-artigen Filmen in denen Besetzung keine Rolle spielt halt auch andere wo sie es tut.

    Da steht immer die Versuchung im Raum 'aber die Werte der modernen Zeit' zu rufen 'da muss man doch'- Buecher und Filme koennen das transportieren,muessen aber nicht - die koennen auch einfach unterhalten. Ich setze mich in Nachrichten, Essays etc. viel mit der Welt und ihren Problemen auseinander - ich brauch' das dann nicht noch mal wenn ich mal entspannen und ein Buch lesen will.

    Und das faende ich schoen - mal verschiedene Ansaetze nebeneinander stehen lassen, ausprobieren - statt auch ein 'so musses sein' zu bestehen. Was ich z.B. total spannend faende waere afrikanische Fantasy zu verfilmen - da gibt's einen ganz anderen Schatz an Sagen und Vorstellungen, da koennte man mal neue Geschichten zeigen statt Tolkien und Star Wars umzuruehren und aufzubruehen. Ich haette dann einen 'all-black' cast - und die Sache wuerde wahrscheinlich daran scheitern dass ich sowas ja 'gar nicht darf' - kulturelle Aneignung und so.

    Was Du mit 'Markt in USA' zusammenfasst ist tatsaechlich ein recht handfester Kulturkampf bei dem Autoren ruiniert werden, Karrieren in die Tonne getreten werden - bei den Buchverlagen ist es ja inzwischen so dass Vertraege mit Autoren oft eine Schleudersitzklausel beinhalten dass der Vertrag aufgeloest wird wenn der Autor negatives oeffentliches Aufsehen generiert - dass Autoren da ihre Aeusserungen zu allem und jedem selbst zensieren liegt auf der Hand. Fuer einen Verlag geht das noch - man feuert den Autor moeglichst schnell - aber ein Studio kann sich einen grossen Shitstorm bei den normalen Produktionskosten einfach nicht leisten - und versucht deswegen im Vorfeld schon keine irgendwie geartete Angriffsflaeche zu bieten. Was natuerlich auch nicht geht, denn - die Polarisierung ist schon recht weit fortgeschritten.

    Besagter Kulturkampf war ein wesentlicher Grund dass ein weithin verhasster Republikaner namens Trump ins weisse Haus einzog - weil seine Konkurrentin sich so noch verhasster gemacht hatte. Auch in Europa fuehrt die Sache ja schnell auf eine Gegenreaktion der Gesellschaften die eben nicht wollen - in Polen etwa ist es schwer bestimmte Formen von Kunst zu machen.

    Die praktische Konsequenz des Ansatzes scheint also eine massive Polarisierung der Gesellschaft zu sein - in zwei Haelften die jeweils darauf beharren dass man ihnen ihr spezielles Kulturgut madig machen mag - und die auf 'winner takes all' hoffen.

    Kennt jemand den Film 'Invictus' ueber Nelson Mandela und das Rugby-Team von Suedafrika? Hier lernen wir einen anderen Ansatz kennen - die neue schwarze Regierung will schnell das Rugby-Nationalteam absaegen weil das ein Sport der Weissen ist - und Mandela stellt sich hin und sagt - das duerfen wir nicht machen weil es ihnen wichtig ist. Wenn wir als Nation zusammenleben wollen, duerfen wir uns gegenseitig nicht Dinge wegnehmen die uns was bedeuten.

    Invictus endet damit dass alle zuammen - schwarz wie weiss - gespannt das Rugby-WM Finale verfolgen und sich jubelnd in die arme fallen als das Spiel gewonnen wird.

    Irgendwie waere sowas mein Traum einer Zukunft - es ist okay wenn ich mich fuer afrikanische Fantasy interessiere und einen Film mache, und obwohl keine Asianten oder Weissen drin zu sehen sind kann man den trotzdem gemeinsam gut finden - genau wie den japanischen Historienfilm in dem nur asiatische Samurai vorkommen.

    Vielleicht brauch' ich einfach nicht in jedem Film eine weisse (oder auch nur maennliche) Identifikationsfigur? Ich mag durchaus japanische Filme sehr gerne....

    • Offizieller Beitrag

    Ich muss sagen, ich identifiziere mich auch nicht über mein Geschlecht oder Hautfarbe mit Figuren. Es kommt ja vielmehr auf den Charakter an, mit dem ich mich identifiziere. :hmm: Also für mich.

    Vielleicht brauch' ich einfach nicht in jedem Film eine weisse (oder auch nur maennliche) Identifikationsfigur? Ich mag durchaus japanische Filme sehr gerne....

    Ich mag die chinesische Verfilmung von Mulan total gerne"Mulan - Legende einer Kriegerin". Finde ich vor allem besser, als die neue Realverfilmung von Disney. Man hat das Gefühl, man ist näher an der Geschichte dran. Ganz ohne Hollywood-Glitzer-Fantasy.

  • Pass mal auf GaladrielOfLorien80

    Hier scheint ein Missverständnis vorzuliegen. Dies ist kein Ort der unbeschränkten Meinungsäußerung. Das Forum ist eher so, wie die Kneipe nebenan, wo man sich auf ein Bier oder einen Schnack trifft. Alles easy soweit.

    Aber wenn jemand sich daneben benimmt, kommt der Wirt (oder hier eher die Wirtin) und setzt dich vor die Tür. Du bist ja bereits verwarnt worden. Warum setzt du so hartnäckig nach?

    Ich finde, dass du deine Meinung nachvollziehbar dargestellt hast. Wir haben deinen Standpunkt begriffen. Jetzt gleitet es aber Schritt für Schritt in eine rassistische Diskussion ab. Das will hier keiner haben!

    • Offizieller Beitrag

    *seufz*

    Okay. Noch einmal für die langsamen Leser zum abpausen:

    Du und andere Moderatoren löschen hier alles, was euch nicht passt.

    Wir löschen alles, was keinen konstruktiven Beitrag zum Thema liefert und/oder nicht den Nutzungsbedingungen entspricht. Und das tut weder die 100te Wiederholung der gleichen Aussage, noch Beleidigungen gegen User oder rassistische Kommentare und Anschuldigungen.

    @All: Bitte nicht mehr darauf eingehen, nur den Post melden. Ich kümmere mich dann darum.

    Danke

    • Offizieller Beitrag

    So, nachdem dieses ... Missverständnis jetzt aus dem Forum geschafft ist müssen wir den Thread auch nicht schließen :D
    Ich hoffe das muss ich nicht dazusagen, dass es schön wäre, wenn wir wieder zu gesitteter Diskussion zurückkehren könnten. Das Thema an sich finde ich nämlich durchaus interessant.
    Aber bitte ... achtet auf eure Wortwahl, vieles lässt sich halt auch weit schlimmer lesen als es gemeint ist - diese Diskussionen etc würde ich gern vermeiden ;)

    also: frohes Diskutieren!

  • Heyho @All

    Ich schließe mich Chaos Rising 's Aufforderung gerne an.

    Und weil frohes Diskutieren frohe Menschen voraussetzt, tut euch zur Einstimmung das hier mal an:

    Black or White

    Externer Inhalt www.youtube.com
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    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.

    Ist am 08.11.1991 erschienen. Also vor 33 Jahren.

    Meine Musik war das damals nicht. Aber die Botschaft habe ich durchaus verstanden:

    „I said if you’re thinkin’ of being my brother, it don’t matter if you’re black or white.“

    Sollten sich sowohl Leute meiner Zeit mal wieder in's Gedächtnis zurückrufen, die den Song kannten, aber leider vergessen haben als auch die Spätgeborenen mal reintun, die ihn vielleicht noch nie gehört haben.

  • Sollten sich sowohl Leute meiner Zeit mal wieder in's Gedächtnis zurückrufen, die den Song kannten, aber leider vergessen haben

    Oh, es gibt Songs, die vergisst man nicht! Von Michael Jackson mag ich am liebsten "Earth song" und "Thriller" (Das VIdeo ist so genial) und noch eine ganze Reihe anderer Lieder.

    Er war ein beeindruckender Künstler. Sein "No matter if you´re black or white" war sicher vor allem ein Wunschlied und spiegelte nicht seine Erfahrungen wider. Er selbst hat sich ja operieren lassen, um so weiß wie möglich zu wirken. Es hat mich damals sehr betroffen gemacht, dass er sich selbst nicht so akzeptieren konnte, wie er war.

    Sicher ist mir klar, dass er bestimmt viele Nachteile durch seine Hautfarbe erlebt hat. Aber seine Musik war doch so durchschlagend, dass er auch ohne diese OPs so bejubelt worden wäre. Und vor allem hätte er wohl länger gelebt.

    Meine Geschichten: * Meermädchen * Kriegerkönigin * Dark Prince * No Way Out

  • Er war ein beeindruckender Künstler. Sein "No matter if you´re black or white" war sicher vor allem ein Wunschlied und spiegelte nicht seine Erfahrungen wider. Er selbst hat sich ja operieren lassen, um so weiß wie möglich zu wirken. Es hat mich damals sehr betroffen gemacht, dass er sich selbst nicht so akzeptieren konnte, wie er war.

    Man könnte es aber auch so interpretieren, dass er selbst die Grenzen zwischen den Ethnien überwinden wollte. Er hätte aber aus optischer Sicht sicher keinen Anlass gehabt, mit den Operationen anzufangen.

    Er hatte aber ja angeblich eine Pigmentierungsstörung und auch einen Bühnenunfall, bei dem er sich Verbrennungen am Kopf zugezogen hat. Nach den ersten Operationen sah er dann auch durchaus noch gut aus. Zum Ende sah er aber auf jeden Fall entstellt aus. Da ist dann die Frage, ob er von sich aus nie zufrieden mit dem Ergebnis war oder ob es sich zunehmend um Rekonstruktionseingriffe gehandelt hat, die vorhergehende Behandlungsfehler korrigieren sollten.

  • Es ist immer wieder interessant, wie auf Leute reagiert wird, die mit sich selber an irgendwelchen Aspekten kämpfen.

    Es wird in den allerseltensten Fällen akzeptiert, dass eine Person ein anderes Selbstbild hat als man von außen sehen kann (oder möchte). Ich mein, offiziell soll sich jeder in seiner Haut wohlfühlen sollen müssen dürfen, wenn dann aber einer etwas dafür tun möchte, wird mit manchmal abstrusen Argumenten dagegen debattiert. Am "hübschesten" (*hust*) find ich ja" Warum willst Du abnehmen? Du siehst doch hübsch aus!" --- Jaaa! Ich sagte ja auch nicht, ich will hübscher werden, sondern schlanker. Soll ja angeblich etwas gesund sein, göi? (Eine Version davon ist bei vorher-nachher-Bildern: "Du warst vorher auch schon schön! *örks*)

    Wir werden wohl nie erfahren, warum MJ dies oder das mit sich hat anstellen lassen... aber kann man nicht einfach akzeptieren, dass er, im Rahmen seiner Möglichkeiten, versucht hat, seinem inneren Ideal näher zu kommen?

    Back to topic? Irgendwo im Net habe ich gelesen, dass die "Diversierung" (ist das das korrekte Wort?) in Film und Fernsehen einfach nur fortführt, was auf Theater- und Opernbühnen bereits seit Jahrzehnten problemlos läuft: Hauptrollen absolut nicht mehr Hautfarben-typisch zu besetzen. Ich weiß nicht, wie der aktuelle Output an neuen Stücken ist, aber bei den traditionellen, etablierten Stücken wäre es für Nicht-Weiße extrem schwer, mal ne Hauptrolle zu singen/spielen... Ein Afrikanisches Ensemble könnte dann wohl nie Shakespeare geben oder Mozart...

    Der Unterschied zwischen dem, was Du bist und dem, was Du sein möchtest, liegt in dem, was Du tust.
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    Was würdest Du tun, wenn Du keine Angst hättest?

  • Irgendwo im Net habe ich gelesen, dass die "Diversierung" (ist das das korrekte Wort?) in Film und Fernsehen einfach nur fortführt, was auf Theater- und Opernbühnen bereits seit Jahrzehnten problemlos läuft: Hauptrollen absolut nicht mehr Hautfarben-typisch zu besetzen. Ich weiß nicht, wie der aktuelle Output an neuen Stücken ist, aber bei den traditionellen, etablierten Stücken wäre es für Nicht-Weiße extrem schwer, mal ne Hauptrolle zu singen/spielen... Ein Afrikanisches Ensemble könnte dann wohl nie Shakespeare geben oder Mozart...

    Es gibt ja den Befriff der Diversifizierung oder Diversifikation. Der kommt aber eher aus der Wirtschaft.

    In Film und Fernsehen war es ja schon immer so, dass Vorlagen verändert wurden. Da werden mehrere Figuren zu einer zusammengelegt, Schauplätze verändert oder die Handlunge bekommt ein Happy End. Am Theater wurden ja auch schon immer Kinder und Greise von mittelalten Schauspielern gespielt, früher wurden auch die Frauenrollen von Männern gespielt. Es kommt vielleicht auch immer darauf an, wie große Zeiträume man betrachtet. In Afrika selbst hat man traditionelle europäische Stücke mangels Alternativen wohl schon länger mit rein schwarzen Ensembles gespielt, wobei ich nicht weiß, wie populär die da überhaupt sind.