Ich denke mal, dass ich den zweiten Band auch noch lesen werde.
Mit anderen Worten: Ich lese gerade Leigh Bardurgo "Das Gold der Krähen" bzw. bin so knapp zu Hälfte durch. Mir gefällt es wieder ganz gut, trotz einiger sprachlicher Fehler, die wohl durch die Übersetzung entstanden sind. Warum ich das auf Deutsch lese, weiß ich ehrlich gesagt auch nicht.
Die Charaktere sind nicht wirklich reifer geworden, aber ok. So viel Zeit ist ja auch nicht vergangen. Dafür bekommen sie jetzt alle eine etwas ausgeschmücktere Vergangenheit. Auf mich wirkt das allerdings etwas sehr wie Lückenfüller, dass in jedem Kapitel eine zwei- bis dreiseitige Rückblende eingebaut wird. Teilweise sind diese natürlich schon für die eigentliche Geschichte relevant, aber dennoch etwas lang und - evtl. wieder durch den / die Übersetzer*in - stellenweise etwas verwirrend. Z.B. wirken manche Passagen so, als wären Jespers Vater und Colm zwei verschiedene Leute (was nicht der Fall ist).
Was mich insgesamt ein klein wenig stört ist, dass die beiden Hauptkontrahenten Kaz und Van Eck auf fast magische Weise alles mögliche mehr wissen als der andere. Das ist etwa so: Kaz vermutet richtig den hinterhältigen Plan van Ecks und bereitet sich darauf vor. Van Eck macht ein langes Gesicht, gewinnt aber dennoch ein klein wenig. Kaz überlegt sich einen Plan und in der Durchführung wird irgendwie klar (oder zumindest nahe gelegt), dass Van Eck den hinterhältigen Plan richtig vermutet hat und sich entsprechend darauf vorbereitet hat. Kaz macht ein langes Gesicht, gewinnt aber dennoch ein klein wenig... Etwas merkwürdig und unglaubwürdig, weil nicht so genau erklärt wird, woher die beiden jeweils ihre Informationen beziehen.
Naja, genug gemeckert... es ist trotzdem ein spannendes Buch voller toller Charaktere.