Anti-Schreibblockaden-Tipps

Es gibt 113 Antworten in diesem Thema, welches 28.269 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (22. Februar 2023 um 18:56) ist von Mad Bull.

  • Man merkt vielleicht das ich das sowohl aufs Zeichnen als auch aufs Schreiben beziehe, da es um sehr ähnliche Prozesse geht: Beim Zeichnen fällt es mir nur noch deutlicher auf, da kann ich viele Fehler direkt benennen, beim Schreiben merke ich meist nur das es Allgemein einfach noch nicht rund ist, ohne die Fehler direkt erkennen zu können, was es noch frustrierender macht. Allerdings führt beides dazu das es die Motivation und Energie nimmt und im schlimmsten Fall zu einer Blockade führt. (Wobei ich den Begriff irgendwie auch einfach nicht mag und entsprechend nicht verwende )

    Grade beim Zeichnen ist die Überwindungsschwelle für mich auch sehr sehr hoch, mich einfach hinzusetzen und es zu tun. Dabei weiss ich, dass wenn ich es mal geschafft habe, ich doch viel Freude daran habe.

    Ist voll idiotisch xD


    Ob ich das Perfektionsargument gelten lassen will, bin ich nicht ganz sicher :hmm: wie gesagt halte ich es in manchen Situationen für das Beste, sich zu zwingen und zu tun, was getan werden muss. Und wenn ich Stuss zusammenschreibe lösch ich es halt und schreib es besser, wenn ich kreativ mehr im Flow bin. Tatsächlich weiss ich dann, wie ich es NICHT machen sollte, damit es "perfekt" wird ^^ ist auf jeden Fall besser, als sich am nächsten Tag erneut vor ein leeres Blatt Papier zu setzen und am genau gleichen Punkt zu stehen wie am Vortag (das killt die Inspiration nämlich auch).
    Und auch die aller-inspiriertesten Teile meiner Geschichte werde ich früher oder später nochmals überarbeiten müssen, wenn das Gesamtprojekt beendet ist.
    :hmm: vielleicht sollten wir auch bissi damit aufhören, unseren Werken eine "Heiligkeit" zu verleihen, die sie nicht haben, besonders während dem Schaffensprozess. Wenn das Sinn macht.


    "You know what the big problem is in telling fantasy and reality apart? They're both ridiculous."

    - Twelve

  • Nur um es vorsichtshalber klarzustellen: Das Argument Depression hat keine Allgemeingültigkeit, klar. Es kann aber ein großer Hemmfaktor im Leben sein (wobei das auch wieder weniger mit kein Bock zu tun hat ...) Wollte nur verdeutlichen, dass es neben Stress auch einen gegenteiligen Faktor gibt, der hemmt, überhaupt etwas zu tun. ^^ (Bezogen auf die zynische Bemerkung diverser Blockaden.)

    wie gesagt halte ich es in manchen Situationen für das Beste, sich zu zwingen und zu tun, was getan werden muss. Und wenn ich Stuss zusammenschreibe lösch ich es halt und schreib es besser, wenn ich kreativ mehr im Flow bin. Tatsächlich weiss ich dann, wie ich es NICHT machen sollte, damit es "perfekt" wird ist auf jeden Fall besser, als sich am nächsten Tag erneut vor ein leeres Blatt Papier zu setzen und am genau gleichen Punkt zu stehen wie am Vortag

    Stimme ich grundlegend zu, wobei auch ein Zwingen nicht immer zum Erfolg führt. Ist wohl auch von der eigenen Persönlichkeit abhängig.
    Bei dem einen bringt es etwas, bei anderen führt es nur noch zu mehr Frust. Das sind dann wohl Perfektionisten wie ich. Das ist ein großes Problem, soll aber auch keine Ausrede sein. Auch daran kann man arbeiten. :)

  • Ich selbst habe nie wirklich eine Schreibblockade gehabt, zumindest nie so, dass es größeren Einfluss auf mich hatte. Jedoch kenne ich Leute die schon öfter Probleme damit hatten und die bis zu einer Depression hinreichten...

    Meiner Meinung nach:
    Sobald man eine Schreibblockade bekommt, bringt es nichts sich da hinzusetzen und zwanghaft zu probieren etwas aufs Papier zu bekommen. Beim Zeichnen ist das ähnlich. Sollte man keine Lust / Inspiration zum zeichnen haben, bringt es nichts auf ein weißes Blatt Papier zu starren und die ersten Kritzeleien aufs Papier zu bringen, nur um diese wenige Sekunden später wieder wegzuradieren und erneut auf ein leeres Blatt zu starren.
    Die Vorgehensweise, sich einfach hinzusetzen und zu versuchen, führt nicht selten zu Depressionen...

    Was mir hilft, falls ich an einen Punkt komme, an den ich nicht mehr weiter weiß, arbeite ich an anderen Dingen. Egal ob es Zeichnen, schreiben, werkeln, designen oder einfach nur Sport ist (sozusagen um den Kopf freizukriegen).

    @Klimbim

    vielleicht sollten wir auch bissi damit aufhören, unseren Werken eine "Heiligkeit" zu verleihen, die sie nicht haben, besonders während dem Schaffensprozess. Wenn das Sinn macht.

    Meiner Meinung nach, bringt es sowieso nichts, den eigenen werken eine "Heiligkeit" zu verleihen. Natürlich ist man stolz auf das eigene Werk, und natürlich möchte man es präsentieren, ABER ob das Werk wirklich gut ist, liegt nicht in der Macht des Autors.

    "Schönheit liegt im Auge des Betrachters" - Thukydides

    Ein Zitat das für die Kunst bestimmt ist :) Daher liegt für mich nie das Endprodukt im Vordergrund, sondern der Weg zum Endprodukt.

  • Wenn ich meine eigenen Ansprüche weit genug herunter drehe, kann ich auch jederzeit etwas schreiben (oder zeichnen).
    Wenn man aber recht klare Vorstellungen davon hat was man möchte und entsprechend hohe Ansprüche an sich und seine Ergebnisse hat, muss man teilweise erst auf eine Inspiration und eine gute Idee warten.

    Lustigerweise wird das so ähnlich sogar empfohlen, wenn auch vielleicht nicht für literarisches Schreiben (vielleicht aber auch doch, ich weiß nicht ^^ ). Und zwar geht es dabei darum, dass man zunächst einmal den "inneren Kritiker" ausschaltet und ganz bewusst versucht, nicht zu bewerten, was man schreibt, während man schreibt. Ich persönlich finde das sehr, sehr schwer, weil ich doch immer wieder lese, was ich gerade geschrieben habe und dann schon anfange, Zeichensetzung, Rechtschreibung, Wortwiederholungen und sonstige Stolpereien zu überarbeiten. Dabei lese ich mein Geschriebenes eigentlich nur, um den nächsten Satz sprachlich & grammatikalisch daran anzuknüpfen und ggf. auch inhaltlich zu entwickeln, was als nächstes passiert. Diesen Abschnitt zum Beispiel habe ich vor dem ersten Posten bereits bestimmt fünf Mal überarbeitet.
    Hätte ich jetzt für diesen Post einen hohen Anspruch, dann würde ich ihn vielleicht wieder verwerfen, weil nichts Neues / Geniales /Phantastisches /... drinnen steckt. Ja, jetzt habe ich mich wieder einmal in eine Sackgasse manövriert ^^ .

    Also, was ich sage wollte: Es kann helfen, beim Schreiben nicht darüber nachzudenken, ob das Geschriebene gut ist (was auch immer dabei gut bedeuten mag). Der Schreibprozess wird vom Überarbeitungsprozess (oder den Überarbeitungsprozessen!) getrennt. Deswegen ist das auch keine Aufforderung dazu, einfach irgendwas hinzurotzen und das dann in Foren oder so zu veröffentlichen. Oh nein! Stattdessen schafft man sich erst einmal eine Grundlage, mit der man hoffentlich arbeiten kann, d.h. viel schreiben, Ideen produzieren, Gedanken festhalten, Möglichkeiten andeuten etc. pp. Dann später, nachdem man mal ein wenig Abstand vom Schreiben bekommen hat, dann setzt man sich nochmal dran, schaltet den "inneren Kritiker" ein und kann sich dafür schimpfen, was man für einen Schrott produziert hat. ^^

    Wie bei allen Tipps gegen Schreibblockaden ist es natürlich offen, ob das für jeden so funktioniert. "Schreibblockade" klingt so, als meinte man damit ein isoliertes, nur auf das Schreiben bezogenes Problem. Ich finde das eigentlich irreführend, weil wie @Klimbim und @Kitsune schon aufgezeigt haben, das auch ganz andere Gründe haben bzw. mit anderen Dingen zusammenhängen kann. Manchmal ist es ja auch eine Ideenblockade (d.h. man hat das Gefühl, dass alle eigenen Ideen einfach nur schlecht sind (was durchaus sein kann)) und hat gar nichts mit dem vielleicht weniger kreativen, eher technischen Formulieren zu tun.

    Bzgl. des zweiten Teils von @Alcarinques Zitat: Vielleicht kann es auch helfen, gedanklich einen Schritt zurück zu gehen und zu beschreiben, was man schreiben möchte. Das wären sozusagen metakognitive Strategien ^^ . Ich habe das mal beim Worldbuilding versucht, bin aber leider trotzdem nicht viel weiter gekommen. Naja. Wie gesagt: Bei manchen hilft es, bei anderen nicht.

    EDIT:
    Vielleicht sollte ich erst ALLE neuen Beiträge lesen, bevor ich antworte...

    vielleicht sollten wir auch bissi damit aufhören, unseren Werken eine "Heiligkeit" zu verleihen, die sie nicht haben, besonders während des Schaffensprozesses. Wenn das Sinn macht.

    Hier gebe ich dir meine vollste Zustimmung! Vor zehn Jahren... na gut, vor mittlerweile 12 Jahren war ich noch auf dem Standpunkt, dass alles was ich schreibe Ausdruck meines Ichs zu der Zeit ist, zu der es geschrieben wurde, und deswegen von mir nicht geändert wird. Eine faulere Ausrede dafür, dass man seine Texte nicht überabeiten möchte, ist mir eigentlich noch nie untergekommen :rofl: Zum Glück sehe ich das mittlerweile ganz anders. ^^

    ABER ob das Werk wirklich gut ist, liegt nicht in der Macht des Autors

    Da bin ich etwas stutzig geworden. Wer, wenn nicht der Autor / die Autorin, beeinflusst denn die Qualität eines Textes? Mir wird schon klar, was du damit meinst, aber so kann ich das nicht stehen lassen :pardon: . Denn nur weil etwas vom Publikum (bzw. investierenden Medienunternehmen wie Verlage, Filmproduktionsfirmen, etc.) gehypt wird, ist es noch lange nicht gut, höchstens "beliebt" oder "erfolgreich".
    Das sind jetzt zwei Extrempositionen, die sich gegenüberstehen, das ist mir schon klar. Weder die eine (nur der Autor) noch die andere (der Erfolg) entscheiden darüber, ob etwas "gut" ist. Letztlich kann man das eh nur vor einer bestimmten Überzeugung oder einem bestimmten Geschmack (ich würde ja fast sagen vor einer Theorie) und mit Bezug auf diese(n) entscheiden. Und damit bin ich wieder bei "Schönheit liegt im Auge des Betrachters" (was ich trotzdem kritisch sehe).

    „Alice, man darf sein Leben nicht nach anderen richten. Du allein musst die Entscheidung fällen.“ [Alice im Wunderland]

    Einmal editiert, zuletzt von Asni (14. November 2017 um 17:13)

  • Ich finde es seltsam, dass hier Depression als Grund angeführt wird. Eine Depression ist eine Krankheit und hat imho nichts mit einer tatsächlichen Schreibblockade zu tun. Ich habe eine Hochachtung für alle Menschen die trotz der Erkrankung ihren Alltag und ihr Leben auf die Reihe bekommen. Gebrochene Arme sind aber auch keine Schreibblockade sondern eine Verletzung.

    Allerdings ist es eben eine Krankheit. Mit einer Nervenkrankheit wäre es für mich auch schwierig Sport zu treiben. Dann wäre es aber noch lange nicht eine Sportblockkade. Sondern ich bin eben erkrankt.


    Gerade jetzt im NaNoWriMo gibt es in so gut wie jedem Forum einen eigenen Fred darüber. In fast jedem kann man dann aber etwas von Schreibblockkaden lesen. Da gibt es hunderte - wenn nicht gar tausende - die urplötzlich unter Blockaden leiden.
    Imho ist es eben für viele zu anstrengend, stundenlang zu tippsen. Gerade wenn man versucht, 100k Wörter und mehr aufs Papier zu bringen, verliert man irgendwann die Motivation. Hinterher kramt man dann die Chimäre von der Schreibblockade hervor.

  • Da bin ich etwas stutzig geworden. Wer, wenn nicht der Autor / die Autorin, beeinflusst denn die Qualität eines Textes? Mir wird schon klar, was du damit meinst, aber so kann ich das nicht stehen lassen . Denn nur weil etwas vom Publikum (bzw. investierenden Medienunternehmen wie Verlage, Filmproduktionsfirmen, etc.) gehypt wird, ist es noch lange nicht gut, höchstens "beliebt" oder "erfolgreich".
    Das sind jetzt zwei Extrempositionen, die sich gegenüberstehen, das ist mir schon klar. Weder die eine (nur der Autor) noch die andere (der Erfolg) entscheiden darüber, ob etwas "gut" ist. Letztlich kann man das eh nur vor einer bestimmten Überzeugung oder einem bestimmten Geschmack (ich würde ja fast sagen vor einer Theorie) und mit Bezug auf diese(n) entscheiden. Und damit bin ich wieder bei "Schönheit liegt im Auge des Betrachters" (was ich trotzdem kritisch sehe).


    Ich habe mich mich auch falsch ausgedrückt, aber du scheinst ja meinen Gedankengang richtig verstanden zu haben :)
    Natürlich meine ich mit meiner Aussage nicht die generelle Qualität des Werkes, sondern wie erfolgreich das Werk auf die Allgemeinheit wirkt.

  • Ich finde es seltsam, dass hier Depression als Grund angeführt wird. Eine Depression ist eine Krankheit und hat imho nichts mit einer tatsächlichen Schreibblockade zu tun.

    Auch eine Krankheit kann ein Grund für eine Schreibblockade sein. Wenn ich mein Leben erst wieder ordnen muss und meine Gedanken sich um etwas anderes drehen, dann kann ich am Ende genauso wenig schreiben wie wenn ich im Stress bin. Oder sehe ich das falsch? Nur so, ich rede hier aus Erfahrung und sag das nicht aus Spaß.
    Das heißt ja nicht, dass man mit behandelter Depression überhaupt nicht mehr schreiben kann (anwesend) und es ist auch keine Allgemeingültigkeit - hat auch nie jemand behauptet.

    Gebrochene Arme sind aber auch keine Schreibblockade sondern eine Verletzung.

    Das ist für mich ein Vergleich von Äpfeln mit Birnen.
    Schreiben hat viel mit Psyche zu tun. Wenn ich mich nicht fühle, mich persönlich unter Druck setze, mir Stress mache - dann geht nichts. Wenn man das als Schreiber abstellen kann für den Moment: Schön, freut mich.

    Imho ist es eben für viele zu anstrengend, stundenlang zu tippsen. Gerade wenn man versucht, 100k Wörter und mehr aufs Papier zu bringen, verliert man irgendwann die Motivation. Hinterher kramt man dann die Chimäre von der Schreibblockade hervor.

    Es ist auch anstrengend. Nicht jeder Tag ist gleich. Und ja, so etwas ist demotivierend. Ich finde den NaNo ehrlich gesagt auch nicht förderlich, besonders nicht, wenn man unter Druck ohnehin nicht schreiben kann. Das als Chimäre zu bezeichnen finde ich, gelinde gesagt, etwas frech.

  • Die Diskussion hier wird gerade wahnsinnig interessant, finde ich. Gefühle gelten im radikalen Konstruktivismus ja als rein kulturelle Größe. So wurde die "Großliebe" wohl von den mittelalterlichen Minnesängern "erfunden" - vorher gab es sie demnach schlicht nicht. Sicher gab es Liebe, aber nicht diese "große Liebe", wie sie in unserem Denken selbstverständlich ist. Was nicht heißt, dass es sie nicht gibt, sie nicht durch und durch real wäre. Vielleicht ist es bei der Schreibblickade ähnlich. Sie ist eine echte, ernstzunehmende Realität, weil wir sie kennen und kennen sie nicht, weil sie Realität ist... Das jedenfalls würde auch plausibel machen, warum manche sehr unter dieser reellen Größe leiden, andere sie aber nicht kennen. Eine Chimaere ist sie demnach auf keinen Fall, keine Erfindung. Aber auch keine Wahrheit, die für jeden in gleicher Weise gelten muss.

    Ich würde wohl das "echte" Leben als Gegenmittel anwenden. Raus gehen, etwas erleben. Ist auch gut, um Inspiration zu finden. Vielleicht ist der Pizzabäcker nebenan ja ein ideales Vorbild für einen König? Der Typ im anderen Auto, der mich anhubt der vollkommene Ork? Erzwingen halte ich nicht für das Mittel, das für mich persönlich wichtig wäre. Da bin ich nur frustriert, weil nichts oder nur Mist rauskommt. Kreativität lässt sich in meinen Augen nicht erzwingen. Bei einer Hausarbeit - klar, da ist es das richtige, "sich auf seinen Arsch zu setzen", aber bei Unterhaltungsliteratur, ja Kunst? Mein Respekt für jeden, der das kann. Ich könnte es nicht...

    2 Mal editiert, zuletzt von Windweber (15. November 2017 um 14:24)

  • Anders als ein Knochenbruch ist eine Depression nicht einfach *schnipp* da und dann wieder weg oder so einfach zu erkennen, da gibt es so viele Zwischenstufen die sich zudem bei jedem anders auswirken. Man kann auch depressiv sein ohne den ganzen Tag heulend im Bett zu liegen. (Ich dachte echt das das inzwischen zumindest ansatzweise bekannt ist || )
    Ich habe im Internet immer wieder das Gefühl das gar nicht so wenige Leute versuchen mit kreativem Arbeiten und Austausch, (leichte) Depressionen selbst zu therapieren, bewusst oder unbewusst.

    Umgekehrt kann ich mir auch vorstellen das eine Schreibblockade zu Depressionen führen kann oder sich beides gegenseitig hoch schaukelt.


    Klar werden beide Begriffe heutzutage teils recht inflationär benutzt, das dann generell als Lappalie oder Faulheit abzutun, wirkt auf die wirklich Betroffenen allerdings wie blanker Hohn.


    Und ich finde es gar nicht seltsam das bei einem Wettbewerb bei dem regelmäßig was erwartet wird, eher mal geschrieben wird das man halt grad nicht schreiben kann, als wenn es kein Vorgaben gibt und man sich die Ziele nur mit sich selbst ausmachen muss. :hmm:

    Falken haben doofe Ohren

  • Ich finde es seltsam, dass hier Depression als Grund angeführt wird

    Dazu bemühe ich mal Wikipedia. Unter Ursachen findet man dort:

    Als weitere Ursache nennt Flaherty psychische Probleme, insbesondere Depression oder bipolare Störungen.

    Damit will ich nicht sagen, dass nur weil es wissenschaftlich beforscht ist, dies die Wahrheit oder so wäre, sondern nur, dass es eben nicht nur der Eindruck eines Einzelnen ist, sondern eben bei einer größeren Zahl an Leuten beobachtet werden kann.
    Ich glaube, dass ich mir das Buch von Alice Flaherty mal zulege: "Die Mitternachtskrankheit - Warum Schriftsteller schreiben müssen" (das ist die genannte Quelle).

    Ich würde wohl das "echte" Leben als Gegenmittel anwenden.

    Wenn ich Ausdrücke mit "das echte Leben" - im Unterschied zu "unechtem" Leben ? - lese, dann platzt mir meistens der Kragen, was sonst eigentlich fast nie passiert. Ich kenne solche Ausdrücke aus meinem Umfeld meistens im Kontext mit Schule (die Schulrealität ist natürlich nicht echt und alle Probleme, die Kinder, Jugendliche und Erwachsene dort haben, sind klar nur eingebildet), Studium / Uni und Behörden. Der Gegenpol ist irgendwie immer "die freie Wirtschaft", nur das scheint für manche Menschen das "wahre Leben" zu sein. Ich finde diese Geisteshaltung zeigt vor allem einen massiven Mangel an Empathie und Einfühlungsvermögen. Ich weiß, @Windweber, dass du das nicht so meinst, deswegen bitte ich dich gleich mal um Entschuldigung, aber mich nervt sowas echt immer tierisch. :pardon: Deinen Tipp finde ich inhaltlich gut. Ich werde mir bei Gelegenheit mal die Pizzabäcker in der Gegend hier angucken ^^

    Ich sehe eigentlich gar nicht so den Unterschied zwischen Unterhaltungsliteratur und wissenschaftlicher Literatur / Fachliteratur. Im Grunde ist mir gerade als ich Wikipedia gelesen habe, klar geworden, dass ich akut unter einer Schreibblockade leide. Das war mir gar nicht so bewusst. :hmm: Und das betrifft vor allem meine wissenschaftliche Arbeit. Da hilft es auch nichts, dass ich manchmal 10 oder 12 Stunden am Tag "auf dem Arsch sitze" und recherchiere, um dann eine halbe Seite zu schreiben. Wenn man als Ziel so 350 Seiten vor sich hat, ist das halt "für'n Arsch" ^^
    Und so viel weniger kreativ ist wissenschaftliches Schreiben auch nicht. Man darf sich halt die Inhalte nicht beliebig zusammenphantasieren, aber sonst muss man genauso planen, strukturieren und formulieren, wenn auch in einem anderen sprachlichen Register (wenn das der richtige Ausdruck dafür ist :confused: ). Gerade beim Strukturieren ist man bei in chronologisch angelegter Unterhaltungsliteratur wesentlich unkreativer als wenn es darum geht, sich für z.B. fünf gleichwertige Teilkapitel, die alle irgendwie aufeinander bezogen sind und etwas miteinander zu tun haben, eine Reihenfolge zu überlegen.

    Und ich finde es gar nicht seltsam das bei einem Wettbewerb bei dem regelmäßig was erwartet wird, eher mal geschrieben wird das man halt grad nicht schreiben kann, als wenn es kein Vorgaben gibt und man sich die Ziele nur mit sich selbst ausmachen muss.

    Das sehe ich auch so. Ich denke, dass es halt viel schneller auffällt, wenn man eigentlich dazu gezwungen wird oder sich selbst zwingen will, dass man gerade nicht schreiben kann. D.h. es wird einem überhaupt erst bewusst, dass man eine Blockade hat.

    „Alice, man darf sein Leben nicht nach anderen richten. Du allein musst die Entscheidung fällen.“ [Alice im Wunderland]

  • Wenn ich Ausdrücke mit "das echte Leben" - im Unterschied zu "unechtem" Leben ? - lese, dann platzt mir meistens der Kragen, was sonst eigentlich fast nie passiert.

    Da bin ich ja auch wirklich voll bei dir, darum das "echte" auch in Gänsefüßchen. Ich habe dabei versagt, eine bessere Umschreibung für das zu finden, was ich meinte... :/ Aber du verstehst mich ja.
    Und ja, bei Facharbeiten muss man wohl nochmal unterscheiden. Sie erfordern ja durchaus Kreativität, wenn sie "richtig" gemacht werden sollen, also originell. Je nach Fachrichtung kann es halt Arbeitsschritte geben, die man vielleicht nur abarbeiten muss. Ich denke, da ist eine Schreibblockade nicht das Problem (z.B. wenn man eine Arbeitsübersetzung anfertigt). In anderen Fachrichtungen ist man dagegen freier und das ist Chance und Problem zugleich... Vielleicht kann in einigen Fällen die Frage helfen, ob es nicht Teile der Arbeit machen kann, obwohl ich blockiert bin. Wenn man die hat, was auf dem Paier hat, in das Thema eingestiegen ist, platzt vielleicht der Knoten. ^^

  • Ich finde es seltsam, dass hier Depression als Grund angeführt wird. Eine Depression ist eine Krankheit und hat imho nichts mit einer tatsächlichen Schreibblockade zu tun.


    Also,
    Dazu kann ich was sagen, ich bin selbst von einer dissoziative Störung betroffen. Genauer gesagt ist es Depersonalisation und Derealisation bei mir. Mir fällt schwer zu erklären, wie das ist, wenn man nicht merkt, dass man überhaupt schreibt. Geschweige denn was man da geschrieben hat. Es nimmt alles unglaublich viel Zeit in Anspruch. Wo jedes Wort, dass einem hinter bewusst wird, den Kopf platzen lässt. Oder sich fragt, was wollte ich mit dem Satz. Weil man nicht weiß, wie man dies einordnen soll. Dazu zeigen sich immer Wortfindungsstörungen, die man natürlich umgehen will. Irgendwann ist man so überladen von dingen die man nicht sortieren kann. Das jedes Wort, was man weiter schreibt einfach nur Mist ist, und keinen Sinn mehr ergibt. Kann eine psychische Erkrankung, blockieren? Definitiv Ja!


    Was ich aber tue, wenn ich total blockiert bin, ich höre Musik oder gehe einfach spazieren.

  • Fantasy-Geschichten-Forum, :hi2:

    wir sind alle auf den richtigen Weg.
    Wir geben unsere Blockaden zu und bekennen uns auch zu diversen psychischen Störungen. :censored::dash::stopping:
    (Das ist vielerorts noch keine Selbstverständlichkeit.)

    Wer kennt diesen biblischen Spruch den nicht, dass man erntet was man säht.
    Wenn wir uns nur auf die Blockaden konzentrieren, werden wir auch stets blockiert sein.

    "Wir sind das, was wir gedacht haben."
    -Buddha

    "Euch geschehe nach euren Glauben."
    -Jesus Christus

    Darum ist es wichtig, dass wir uns nicht nur auf die Blockade konzentrieren.
    Wir sollten uns auf das Schreiben an sich konzetrieren.
    Sich freuen, eines Tages wieder richtig schreiben zu können. :neo:
    Mit welcher Begründung? Mal in aller Bescheidenheit, selbst die Neulinge haben schon eine beträchtliche Ativität vorzuweisen.
    Natürlich ist das oft eine persönliche Sache, warum einer blockiert ist.
    Und mal von einer positiven Seite betrachtet: Wenn wir völlig enthemmt wären, würde dieses Forum wahrscheinlich fast nur aus Psychopathen bestehen. Die machen noch ganz anderen Unfug, als nur schlechte Bücher schreiben. :fie:

    Das Eine hat immer mit dem Anderen zu tun. In der Blockade kann eben auch Gewissenhaftigkeit, Mitgefühl, Präsision vorhanden sein.
    So extrem, dass man sich nicht blamieren oder anderes Unheil anrichten will.
    Ich habe beim Verfassen einer Horrorgeschichte immer meine Bedenken. Gerade weil oft echt perverses Zeug enthalten ist. :skull::evilgrin:

    Einen Ausweg aus der Blockade eines gewissenhaften Schreiberlings könnte der Risikoforscher Nicolas Nazim Taleb bieten.
    Er besitzt die Amorfati. Das heißt auf deutsch die Liebe zum Schicksal.
    Eben einsehen, dass man versagen wird und eine lange Zeit einer Veröffentlichung nicht würdig.
    Einsehen, dass es keinen Weg zurück gibt.

    Von den Psychopathen können wir von ihrer Konsequenz lernen und ihrer Bereitschaft einfach weiter zu machen. :girl_devil::diablo::smoker:

    Wir können nicht genug Fehler machen.
    Je öfters wir schreiben, desto besser werden wir.
    Das ist einfach nur realistisch.

    Habe für das Posting nur ein paar Minuten gebraucht.
    De facto Schreibblockade gleicht null. 8)

    Vale

    Einmal editiert, zuletzt von Mad Bull (21. November 2017 um 17:44) aus folgendem Grund: Flüchtigkeitsfehler

  • Hi. :)

    Also bei "Schreibblockaden" kommen meiner Meinung nach immer einige Dinge zusammen.

    Persönlich ist es so, dass ich jetzt eine zweijährige Auszeit genommen habe vom Schreiben. Eigentlich sind es fast drei. Zum einen weil ich nicht weitergekommen bin, zum anderen wegen meiner Bachelorarbeit und meinem ersten Job nach dem Studium.

    Ich habe immer zwei Probleme beim Schreiben. Zum einen habe ich einen sehr ausgeprägten inneren Kritiker, der immer wieder überlegt, ob das gut genug ist, ob es das nicht schon mal gab und wer zur Hölle das lesen möchte. Einfach so einen Text herunterzuschreiben fällt mir unglaublich schwer, weil ständig eine Stimme in meinem Hinterkopf meckert, was ich mir dabei denke. :cursing: Vielleicht habe ich auch einfach eine gespaltene Persönlichkeit, die nur dann zum tragen kommt. ?( Interessanterweise habe ich gar keine Probleme kreative Projekte für das Studium oder die Arbeit zu entwickeln, die mit Leseförderung zu tun haben. Da stört es meinen inneren Kritiker auch nicht, wenn es nicht perfekt ist.

    Mein zweites, größeres Problem ist, dass ich einfach zu viel Ideen habe. :thumbup: Das soll jetzt nicht eingebildet klingen, aber ich fange meinen Roman meist an zehn verschiedenen Stellen an und habe dann 100 verschiedene lose Fäden, die ich irgendwie zu einer stimmigen Geschichte zusammenweben muss. Dabei hilft es mir, immer kleine Geschichtenstücke zu schreiben, die nicht länger als 1-2 DIN-A-4 Seiten sind. So habe ich am Ende des Tages zumindest das Gefühl etwas geschafft zu haben.

    Der Mensch neigt dazu, perfekt sein zu wollen. Das gelingt uns schwerlich. Nicht perfekt zu sein, in unseren Augen, kann uns, denke ich, durchaus in eine gewisse seelische Verzweiflung bringen. Wir brauchen jemanden, der uns sagt, dass unsere Ideen und unsere Arbeit gut sind. Das ist ein bisschen wie Personalführung: Wenn ich immer nur Aufgaben verteile und nur mit dem Mitarbeiter spreche, wenn er Fehler macht, ist das sehr, sehr schlecht für die Kreativität des Mitarbeiters. Auch die kleinen Dinge müssen gelobt werden.

    Ich versuche also meinen inneren Kritiker als Mitarbeiter zu sehen, der ständig mosert, aber eben nicht allwissend ist nur eine sehr eingeschränkte Sicht auf die Dinge hat.

    Ich hoffe das macht Sinn. :/

    Devia

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe jetzt nicht alle Beiträge hier gelesen. Möchte aber gerne sagen wie ich mit Schreibblockaden umgehe.

    Ich habe sie recht oft. Die Lust und die Ideen sind da, aber die Umsetzung scheitert. Mich persönlich frustriert das.

    Ich lasse die Geschichten dann eben liegen bis es wieder geht. Meine aktuelle Geschichte an der ich schreibe wurde 2015 begonnen. Die andere, die parallel läuft, stammt sogar aus 2008 und wird seit 2014 neuverfasst.
    Ich schwanke immer zwischen den Geschichten. Dort wo die schreibblockade aufhört wird geschrieben.

    Also wie gesagt: ich lasse sie liegen. Irgendwann, und da habe ich echt keinem Einfluss drauf, höre ich ein Lied und mir schießt sofort meine Geschichte in den Kopf. Und nicht nur das. Ganze Szenen laufen wie in einem Film in meinem Kopf ab. Wenn ich dann die Geschichte öffne, lese ich die letzten Absätze um mich zu orientieren wo ich war. Dann mache ich das Lied an. Und dann läuft es meist wieder.
    Beim schreiben muss ich immer Musik hören. Jede meiner Geschichten hat entsprechen eine eigene playlist (halt mit den Liedern die mich inspirierten).
    Mit diesen Liedern assoziiere ich also meine Geschichten. Und mit diesen Liedern entstehen oft dann auch teil 2 und 3.

    Also kurz: bei einer schreibblockade muss ich nur auf das richtige Lied warten. Und schon küsst mich die Muse.

    Hab es aber oft auch so dass ich mitten im schreiben aufhören muss und mir das Lied mit geschlossenen Augen anhöre, um wieder reinzufinden.

    Klingt das Freaky? :rofl:

    • Offizieller Beitrag

    Also wie gesagt: ich lasse sie liegen. Irgendwann, und da habe ich echt keinem Einfluss drauf, höre ich ein Lied und mir schießt sofort meine Geschichte in den Kopf. Und nicht nur das. Ganze Szenen laufen wie in einem Film in meinem Kopf ab. Wenn ich dann die Geschichte öffne, lese ich die letzten Absätze um mich zu orientieren wo ich war. Dann mache ich das Lied an. Und dann läuft es meist wieder.
    Beim schreiben muss ich immer Musik hören. Jede meiner Geschichten hat entsprechen eine eigene playlist (halt mit den Liedern die mich inspirierten).
    Mit diesen Liedern assoziiere ich also meine Geschichten. Und mit diesen Liedern entstehen oft dann auch teil 2 und 3.

    Kenn ich^^ Bei mir ist es auch so, dass viele Szenen durch Lieder in meinem Kopfe erst entstehen. Aber auch ich kann darauf leider keinen Einfluss nehmen wann denn ein solches Lied kommt.
    Musste aber schon grinsen als ich das mit den Playlists gelesen habe. :D So mach ich das nämlich auch. Generell hör ich zwar immer Musik aber ich hab meine Lieder die laufen müssen sobald ich den Stift in die Hand nehme.

  • Wirklich interessant zu lesen, wie ähnlich es hier vielen ergeht.

    Die Sache mit der Musik kann ich schon in gewisser Weise verstehen. Bei mir geht oft beim Autofahren die Fantasie durch, wenn ich mir mal wieder die Ohren mit *räusper* Felsen und glänzende Feststoffe mit geringer Elektronennegativität aka Rock & Metal volldröhne. (Danke @Xarrot Ich lach' noch immer xD) Auch beim Schreiben selbst läuft bei mir immer Musik. Allerdings weniger, um die Muse um Beistand anzurufen, sondern mehr, um mich von anderen Reizen abzuschotten. Obwohl ich auf dem Land wohne, ist es der Wahnsinn, was hier so alles ablenken kann. Hund, Nachbarskinder, Türklingel, Handy usw. Ohne könnte ich vermutlich überhaupt nichts zu Papier bringen.

    Bei einer Sache muss ich mir tatsächlich an die eigene Nase fassen. Es wurde oben angesprochen, dass zu viel Selbstkritik den Schreibfluss bremst und ich glaube, das ist tatsächlich eines meiner derzeitigen Probleme. Ich habe sowieso schon wenig Zeit und die vorhandene nutze ich dann auch noch "ineffektiv"" weil ich jeden Satz 10x auf die Goldwaage lege.
    Als ich angefangen habe zu Schreiben, hab ich einfach drauf losgelegt und es lieft flüssig dahin. Natürlich bin ich später nur am Nachbessern gewesen, aber mehr Spaß hat es deswegen auch gemacht. Hmm in diesem Zug ist mir jetzt ein möglicher weiterer Übeltäter eingefallen. Mein super tolles Schreibprogramm "Papyrus". Das Ding ist genial, aber ich glaube, ich schalte mal die gefühlt tausend Verbesserungsvorschläge aus, die das Programm anzeigt. Vielleicht hilft mir ja das alleine schon, wieder flüssiger zu Schreiben.

    Mit was ich bereits gescheitert bin, ist einfach ein neues Projekt anzufangen, weil sich das Hauptprojekt im Türrahmen verkeilt hat. Mittlerweile sogar schon zum zweiten mal. Mit dem Effekt, dass ich noch genervter bin, weil jetzt drei Projekte auf See rumtuckern, ohne das auch nur Land in Sicht ist. :(

    Da sitzen sie wieder alle und fressen Eis ... Als wüssten sie nicht, wie ein Bier aufgeht!

    • Offizieller Beitrag

    @Rebirz natürlich ist die Musik bei mir auch eine "Eierkartonwand", aber sie hilft mir ungemein beim Schreiben. Manche Lieder laufen dann auch mal einzeln im Repeat, weil sie mir stimmungstechnisch für die Szene helfen.

    Das mit der Selbstkritik geht vermutlich vielen/allen von uns so. Besonders frustriert es mich, wenn ich etwas ganz deutlich vor Augen habe, es aber zum @$&£%-nochmal nicht in Worte gefasst kriege.

    Und das mit den mehreren Projekten. Auch ich habe viele noch da liegen. Nervt natürlich aber davon lass ich mich nicht beirren. Denn je mehr man sich unter druck setzt, umso weniger Spaß hat man. Und je weniger Spaß man hat umso schlechter schreibt man.

  • So, wollte mich hier auch einmal einbringen und euch meine Methode vorstellen, mit einer Schreibblockade (Obwohl das denke ich etwas zu weit gefasst ist, bei mir ist es eher so, dass es Tage gibt, an denen ich keine Ideen hab und mir das schreiben schwer fällt. Eine Schreibblockade kann ja durchaus mal länger dauern) umzugehen.

    1. Wartet bis es dunkel wird, wenn es dunkel wird habe ich immer so ein bisschen das Gefühl lieber im warmen und sicheren Heim zu sein. Das heißt, ich fühle mich wohl und kann vielleicht eher den Kopf frei bekommen.

    2. Macht euch eine Flasche Wein auf!! Ich weiß, es klingt vielleicht etwas seltsam und so, als ob ich dementsprechend zu viel Wein trinke, aber im Ernst. Unter dem Einfluss von Alkohol (einer entspannten Menge) entspannt man sich, denkt an andere Sachen, kriegt viel besser den Kopf frei und nebenbei hat man das Bedürfnis zu reden und den Menschen auch gelegentlich Geheimnisse auszuplaudern.

    3. Macht euch eine gute Musik an. Ich höre immer irgendwelche Stundenlangen "Epic Music"-Videos auf Youtube. Das ist einfach Fantasy Musik in unendlicher Manier, die anfängt dich in die Fantasywelten zu katapultieren.

    4. Geht im Kopf mit eurem Charakter die bisher erlebten Eindrücke durch und träumt ein bisschen in euch hinein. Lasst die Musik auf euch wirken und erfindet eine Traumszene in eurem Kopf.

    5. Jetzt öffnet eure Augen und lasst eure Finger über die Tastatur gleiten, geht dabei im Kopf immer und immer wieder den Verlauf der Szene durch, erfindet neue Details oder streicht unwichtige Dinge aus euren Gedanken.

    Zack! So löse ich mein Problem mit der "Schreibblockade" :D
    ich hoffe ich konnte helfen...

    LG Lehaidin

    "Es sind die kleinen Dinge. Alltägliche Taten von gewöhnlichen Leuten, die die Dunkelheit auf Abstand halten."
    - Gandalf -


  • Zack! So löse ich mein Problem mit der "Schreibblockade"

    Interessant. Klingt jetzt bissl so als würdest du dich Koma saufen und dann drauf los tippen XD Ne, keine Sorge habe schon verstanden was du meinst. Das Bild in meinem Kopf war nur grad zu komisch^^
    Ich selbst habe einige meiner besten Szenen geschrieben, als ich ein Glas Wein nebenbei trank. (Ok, war mehr als ein Glas XD...) Ob das jetzt am Wein lag - Keine Ahnung, aber grundsätzlich verstehe ich was du meinst.^^


    1) Atmosphäre schaffen

    Wenn ich nicht vorwärts komme, dann liegt es in der Regel an der Szene, die vor mir liegt und zu der mir einfach nicht einfallen will, wie ich das Geplante jetzt darstelle, bzw. rüberbringe. Ich habe festgestellt, dass ich wirklich "drin" sein muss, um schreiben zu können und dafür brauche ich auch die Atmosphäre, die in der Szene liegen soll. Als ich die Schlachtszene in Band 1 schreiben wollte, war ich nicht mal in der Lage den ersten Satz zu formulieren. Ich wusste genau, wie es ablaufen sollte, aber ich konnte es irgendwie nicht in Worte fassen. Also habe ich mir "The Expendables" angesehen. Im Stil der 80er Actionfilme, gibts da nur Geballer und wenig plot. Es war ne interessante Erfahrung, weil ich die Stimmung mitgenommen habe und meine Gedanken nicht in tausend Richtungen gingen. Der Fokus war klar und ich konnte die Szene ohne Probleme runterschreiben. Ich wende das auch bei romantischen Szenen oder humoristischen Dialogen an. Da gucke ich jetzt nicht jedes Mal nen Film XD Manchmal reicht schon nen YT Video oder nen Song.


    2) Problem identifizieren

    Es ist wichtig zu verstehen, warum man grad nicht schreiben kann. Manchmal sitzt man nur da und kommt nicht vorwärts, weiß aber nicht warum. Wenn mir das passiert, mach ich so gedanklich ne Checkliste. Weiß ich, was passieren soll? Wie es passieren soll? Wo es passieren soll? Ist mir die Reihenfolge der Abläufe klar? Liegt es an einem Charakter, und sollte ich den besser streichen? Finde ich keinen Anschlusssatz, für den von mir gewählten Einstieg? Bin ich vom Kopf her nicht frei? ...
    Das ist so nen kleiner Kampf gegen das Unterbewusstsein, finde ich. Wenn ich dann diese Fragen für mich beantwortet habe, kann ich damit besser umgehen. Ist mir schon oft passiert, dass mich tatsächlich ein Satz, den ich vorher total geil fand, so blockiert hat, dass ich da keinen Anschluss für gefunden habe. Lösung Satz streichen und dann gings auch wieder.

    :!: Fantasy, weil sich die unglaublichste aller Welten in unserem Kopf befindet... :!: