Anti-Schreibblockaden-Tipps

Es gibt 113 Antworten in diesem Thema, welches 28.502 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag (22. Februar 2023 um 18:56) ist von Mad Bull.

  • Ja, @Rael,
    Da hast du nochmal zwei sehr wichtige Punkte angesprochen, für mich ist die Atmosphäre halt enorm wichtig. Egal ob ich mich mit Wein, Musik, Filmen, sogar Büchern oder Geschichten aus dem Forum in Stimmung kommen zu versuche. Es ist für mich unfassbar wichtig. Ohne die richtige Stimmung wird aus den schönsten Träumen und Ideen einfach nur "Baum". :D
    Über die Problematik dahinter mache ich mir manchmal auch gar keine Gedanken, ich bin jemand, der sich alles sehr schön bildlich vorstellen kann und einfach versuche es in meinen eigenen Worten niederzuschreiben. Na klar, dadurch klingt es manchmal komisch und vielleicht wir die ein oder andere Szene unglaubwürdig, aber wenn die Atmosphäre passt, habe ich auch bei ausgefallenen Szenen wenig Probleme (Wobei Expandables natürlich super weiterhilft um pure Tötunkskraft zu symbolisieren ;) ).

    LG Lehaidin

    "Es sind die kleinen Dinge. Alltägliche Taten von gewöhnlichen Leuten, die die Dunkelheit auf Abstand halten."
    - Gandalf -


  • Ich geb euch bescheid, wenn es weitere Fortschritte gibt.

    So, da meine Wenigkeit normalerweise Versprechen einhält,
    bin ich wieder da und doch mal wieder im falschen Thread.
    Und warum wohl?
    Weil Vorstellung mehr als wissen ist.
    Und wenn wir uns immer vorstellen wie es klappt oder es eben nicht,
    dann wird das alles verstärkt.
    Kurz gesagt: Wer nach Norden will, geht nicht nach Süden.
    Je mehr man es sich vorstellt, dass man dort eines Tages ankommt,
    desto eher wird das auch geschehen.
    Natürlich gibt es immer mal Umwege.
    Solange man aber nie vergisst, wo man am Ende wirklich hin will.
    Darum auch hier mein letztes Posting in diesem Thread.
    Den ich konzentriere mich auf das Gegenteil, und damit ist ganz klar Die Entfesselung gemeint.

    Vale

  • Schreibblocken kenne ich auch zu genüge und sie kommen meist dann wenn man es nicht erwartet.

    Stressiges Wochenende, die Kinder nerven, das sie mit einem auf den Spielplatz wollen, der Mann schreit nach dem Mittagessen und selbst ist man eigendlich noch garnicht so bei sich, weil man ja eigendlich mal ausschlafen wollte nach einer halb durchzechten Nacht. Dabei an schreiben zu denken wäre eigendlich unmöglich, nur wahnwitziger Weise, genau in diesen Moment funktioniert das Fantasyhirn irgendwie am bessen, mit Mordlüstigen gedanken und Fluchmöglichkeiten an Orten wo man genau jetzt am liebsten sein möchte. Ich nehme mir vor das aufzuschreiben.

    Ja nur wann? Haushalt, Kinder, Wäsche, und so weiter, ein jeder Zieht an einem. Und dann ist er plötzlich da, wie aus dem Nichts. Der Mann schnappt sich die Kinder und verlässt mit den Worten, "Dann hast du jetzt etwas Zeit für Dich" das Haus.
    So und nun ? Ich sitze vor dem PC und es passiert garnichts. Mein Kopf ist ein hohles Gefäß. Das weiße Papier von Word starrt mich an und lacht mich aus, weil ich minestens seit 10 min kein Wort zustande bringe. Gänende leere.

    Ich stelle fest, es hat kein sinn. Ich schalte den PC aus, ziehe meine Jacke an und gehe spatzieren. Und dann begegnet mir eine Dame mit einem Hund. Ich mache mich innerlich über diese zwei Lustig, weil Hund und Frauchen sich schon so ähneln, das sie Geschwister sein könnten. Und dann spüre ich es wieder. Die Fantasy, die anklopft und sagt: Auch ich habe mir eben nur eine Pause gegönnt.

    In einem anderen Beitrag hatten wir es unteranderem über erzwingen. Um so mehr man es jetzt will umsomehr wird es scheitern. EIn weißer Mann hat mal zu mir gesagt, "Wer beginnt etwas zu akzeptieren, das es so ist, der beginnt an es zu verändern." und ich habe festgestell so ist es auch.

  • Statusbericht, Fantasy-Geschichten-Forum.:keeporder:

    Schreibblockade Mad Bull Vergangenheit.

    Ja warum ist man den so blockiert, na?

    Es ist Angst. Schlicht und einfach Angst.

    Angst, Angst, Angst, Angst, Angst.=O

    Bei der unerwünschten, wie berüchtigten Blockade fühlt es sich so an,

    als wäre man gelähmt oder ist irgendwie eingefroren,

    ähnlich wie bei der Schneekönigin.

    Ja warum haben wir sie den, dieses Gefühl, dass eines der Stärksten überhaupt ist?

    Falls es sich aber anfühlt, als würde der Boden unter den Füssen verschwinden,

    oder der Teufel hinter einem her ist;

    kann das mitunter sogar als ein Anfang gesehen werden,

    um davon endlich los zu kommen. :crazypilot:

    Ich habe auch nie gesagt, dass die Lösung eine angenehme ist.

    Wir ticken verschieden, weswegen die einen sich fürchten und die anderen eher ein leises Gähnen übrig haben. Doch als eine Gemeinschaft von leidenschaftlichen Schreibern sollten wir diese Probleme bei unseren Mitgliedern auch ernst nehmen.:hi1:

    Nun zu den Entfesselungen aus dieser inneren Starre,

    aus dieser inneren Lähmung die uns nur im Wege stehen.

    In dem der Innere Drache, der in uns allen steckt, erweckt wird.

    Er ist es, der mit der Hitze der Bösartigkeit das Eis zum sprengen bringt

    und mit zunehmendem tanzen zu größereren Glück und Zufriedenheit führt.

    Die Entfesselung, die zu den Geschichten führen werden,

    wie wir sie unseren Lesern erzählen wollen.

    Nach meinem Verständnis von Drachen können einerseits furchtbare Monster sein,

    die alles um sich herum auf das Schrecklichste zu verwüsten.

    Was auch ein Grund ist, warum so viele Künstler sich hüten ihn zu erwecken,

    und lieber ein einfaches Leben führen wollen.

    Doch in dem wir es ihnen erlauben öfters Schrecken zu verbreiten,

    werden wir uns mit ihnen stets weiterentwickeln und den Idealen entsprechen,

    wie wir es in den fernöstlichen Mythen kennen.

    Die Mythen helfen uns Geschichten zu erzählen, wie sie vielleicht noch da gewesen sind.

    Die Fakten helfen uns die Geschichten glaubwürdiger an die Leser zu bringen.

    Blockade ist Angst.:!:

    Die Angst ist der beste Diener und der schlechteste Herrscher.

    Wir brauchen unsere Angst nicht verdrängen,

    wir machen sie zu unseren Verbündeten,

    die uns wiederum hilft, mit dem richtigen Einfühlungsvermögen

    den inneren Drachen mit großem Geschick auch reiten zu können.

    Ein ängstlicher Mensch steht nicht immer in dem Ruf die meisten Lorbeeren zu riechen.

    Aber habt ihr euch schon mal gefragt, warum die Ängstlichen von den Harten und Brutalen nicht schon längst verdrängt worden sind?

    Ja, wer gibt das schon gerne zu Angst zu haben.

    Ich kann euch aber sagen, das Ängstliche auch sehr lieb sein können.:angel:

    Sie sind auch bekannt, recht pfleglich und behütend mit ihren Angehören umzugehen.

    Und in dem wir uns unseren Ängsten stellen, lernen wir auch sie besser zu beherrschen, und uns auf die Befürchtungen zu besinnen, auf die es auch wirklich ankommen.

    Darum lauft vor der Angst nicht weg, sondern bewegt euch darauf zu!:superman:

    Nun zum Setting.

    Das eigene Umfeld macht auch eine Menge aus,

    wie weit man selbst wachsen kann. Es ist eben wie mit dem Pflanzen,

    die auf unterschiedliche Böden und klimatischen Bedingungen gedeihen.

    Zum nächsten gilt es das nähere familiäre Umfeld zu checken.:hmm:

    (Das können die ruhig mitlesen, ja das sollen sie sogar.)

    Immer mal kommen welche ins Schwanken und da ist es gut,

    wenn ein paar uns wieder auffangen.

    Für die Textkritik taugen sie nur wenig, den sie dienen in schlechten Zeiten als moralische Stütze. Auch können sie uns nicht wirklich helfen,

    bei mangeldem Interesse an echter Literatur.

    Doch auch hier liegt in der Verschiedenheit die Ergänzung,

    der wenig Interessierte ist eben der, der uns das Auto wieder flott macht.

    So sehr ich hier harte Kritik befürworte,

    so ist ständige Miesmache ein absolutes Nogo!:!:

    Wir brauchen die Stunden der Wahrheit um voran zu kommen.

    Aber nicht rund um die Uhr und schon gar im eigenem Zuhause!

    Für alles gibt es einen Ort und eine Zeit.

    Darum ist es gut und wichtig, bestimmte Leute zum schweigen zu bringen.

    Ich hatte welche um mich herum, die nur negatives redeten,

    und seit die weg waren, ging es mir viel, viel besser.

    Bin so skrupellos um auch vor der eigenen Familie nicht halt zu machen. :keeporder:

    Ein bisschen böse ist gar nicht übel.

    Weiter Erkenntnisse zum Setting::search:

    Einen entsprechenden Arbeitsplatz einrichten,

    er sollte für kreative, wie wir es sind, zwei bis vier Quadratmeter Platz aufweisen.

    Ein riesiges Blatt kann uns helfen eine neue Weltkarte zeichnen, daneben Biographien aller wichtigen Charakteren zu erstellen, Merkmale von Artefakten erläutern, ihr wisst schon ...

    Der Arbeitsplatz dient dazu die Segel auszurichten, um die kreativen Winde einzufangen. Flauten gehören dazu. Auch die Stürme, die so manche Segel zerfetzen.

    Darum müssen wir es leider einsehen für lange Zeit ein weißes Blatt anzustarren.:grumble:

    Lösung des Problems?

    Nebenkriegsschauplätze.

    Das wäre die Recherche, die Interviews, die Textkritik oder alles zusammen.

    Auf das der Drache erwachen wird.

    :chaos:

    Soll das also bedeuten Schriftstücke zu schreiben,

    die eh keiner lesen wird?:/

    Soll das die Konsequenz haben immer mehr von der Moderation überwacht zu werden, um zu prüfen ob die Texte stubenrein sind oder satanische Botschaften enthalten?:oops:

    Die Konsequenz haben selbst aus Foren zu fliegen,

    die den Ruf haben besonders nett und tolerant zu sein?:/

    Oder dass der eigene Name eines Tages stets mit dem größten Abschaum der deutschsprachigen Literatur in Verbindung wird?:evil:

    Zur Hölle Ja.8o

    @Drachenlady2001

    Du bist auf dem richtigen Weg.

    Einmal editiert, zuletzt von Mad Bull (15. Oktober 2020 um 17:27) aus folgendem Grund: Grammatikfehler

  • Vielen Leuten hilft es, einen mehr oder weniger detaillierten Plot zu haben. Das heißt, zu wissen, was vor einem liegt. Nicht ins ungewisse zu schreiben, schon zu wissen, was vier Kapitel später passiert... für mich ist das nichts, da ich nicht unbedingt schreibe "um eine Geschichte zu erzählen", sondern, um eine Geschichte rauszufinden. Wenn ich schon wüsste, was passieren soll, hätte ich keinen Spaß mehr am Schreiben. :)
    Allerdings hilft es, sich vorher über gewisse Handlungspunkte im Klaren zu sein, zB das Ende oder einen großen Wendepunkt.

    So schreibe ich meistens auch.

    Aktuell hänge ich jedoch an einer richtig blöden Logikblockade. Ich hab mir die Eckpunkte ausgedacht und mein Ziel definiert aber dann kommt die blöde Realität und macht mir alles kaputt :( Wollte meinen Prota zur Bundeswehr schicken, aber dann kam ich auf die bescheuerte Idee einen Offizier aus meinem Freundeskreis auszufragen, um alles schön realistisch zu schreiben. Und siehe da - es ist absolut unwahrscheinlich, dass mein Plan funktioniert.

    Jetzt hänge ich mitten in der Geschichte und bin frustriert und enttäuscht über die gemeine Realität. Meh.

    Mal sehen, wie ich da wieder raus komme.

  • Heyho Daemonia

    Schick mir mangels anderer Möglichkeiten im Augenblick einen Teil Deines Geschreibes über PN. Realität kann in diesem Forum leicht überwunden werden...:)

  • Heyho Daemonia

    Aktuell hänge ich jedoch an einer richtig blöden Logikblockade. Ich hab mir die Eckpunkte ausgedacht und mein Ziel definiert aber dann kommt die blöde Realität und macht mir alles kaputt

    Realität ist eine Illusion, die durch einen Mangel an Phantasie erzeugt wird.

    Deswegen habe ich auch spontan als ehemaliger Zivi meine Hilfe angeboten.^^^^^^

    Wer nie in einer Uniform gesteckt hat, kommt meist auch schneller wiedetr raus...

  • Der Wanderer Vielen Dank für dein Angebot. Ich werde am Freitag ausgiebig mit meinem Bundeswehr-Kumpel telefonieren und wenn ich damit die Problematik nicht aus dem Weg räumen kann, komme ich sehr gerne auf dich zu :).

    Mach das Daemonia,

    es wird zwar bei vielen Armeen stets Einheitlichkeit angestrebt,

    doch auch da gibt es eine Menge Individuen.

    Arbeite ein paar Fragen aus und lass dir Antworten von deinem Kumpel geben.

    Zuviele Köche verderben sowieso den Brei.

    Wir dürfen auch nie vergessen, dass das Militärwesen immer von Zwietracht geprägt sein wird. Sollte du oder andere Begeisterte die Recherchen vertiefen wollen,

    werden zwangläufig die Widersprüche zunehmen.

    Steh doch zu deinen Fehlern. Lass es ruhig zu, wie dein Offizierskumpel deine Entwürfe in den Reißwolf schicken wird. Dann kannst du mit dem Übriggebliebenen und Neugewonnenen dich erdreisten eine neue Story zu schreiben.

    Zu den den militärischen Tugenden gehören Opportunität und Flexibilität.

    Damit der Feind die eigenen Kameraden nicht sofort zu Hackfleisch verwandelt,

    müssen stets neue Taktiken angewandt werden.

    Unberechenbarkeit ist überlebenswichtig.

    Die Nebel des Krieges lassen Grüßen

    und zu den Opfern eines Krieges gehört oft die Wahrheit.

    Darum kannst du dich sehr wohl erdreisten Fantastikelemente einzuweben.

    An die Arbeit.

    Vale

  • Vielen Dank Mad Bull

    Mich hat das Gespräch mit meinem Bekannten leider eher etwas zurückgeworfen und ich habe die Geschichte ein paar Tage ruhen lassen. Dann kam dies und das und jenes dazwischen. Aktuell nehmen mich sowieso andere Themen in Beschlag (erster Geburtstag meines kleinen Teufels) und ich warte deshalb noch ab, bis das alles überstanden ist.

    Anschließend werde ich mich eine ruhige Minute hinsetzen und mein Konzept durchgehen. Die Geschichte findet schon noch ihren passenden Weg :D Ein paar Kapitel zum Hochladen habe ich auch noch parat, die zum Bundeswehr-Thema noch gar keinen Bezug haben.

  • Also wenn ich eine Schreibblockade hab, versuch ich erstmal für ein paar Tage Abstand vom Schreiben zu nehmen und versuch, mal wirklich gar nicht kreativ zu sein. Ich geh dann auch gern mal mit den Katzen raus oder gugg nen Film, manchmal reicht das schon als Indikator für eine gute Idee. Und wenn nicht schau ich einfach was in der Arbeit als nächstes passiert was irgendwie inspirierend ist und da passiert echt ´ne Menge.

    Sicher ist meiner Meinung allerdings, dass man sich nicht auf Teufel komm raus dazu zwingen sollte, weiterzuschreiben, z.B. weil der angefangene Teil so gut ist, sondern sollte das ganze Ruhig angehen, dann kommt aus eigener Erfahrung meistens was besseres raus, als wenn man bloß irgendwas hinklatscht damit der Text fertig ist.

    Das doofe ist bei mir (kennt ihr sicher auch), dass ich zumeist dann nicht weiterkomme, wenn ich direkt davor sitze. Da kann ich das letzte Geschriebene tausend Mal lesen, und es passiert nichts.

    Außerdem bekomme ich immer dann gute Einfälle, wenn ich sie gerade nicht gebrauchen kann. Wenn die Arbeit mal wieder stressig ist oder ich grad keine Hand frei hab, um zumindest mim Handy ne Memo aufzunehmen.

    "Ein Schaschlik im Dateianhang!" - Torsten Sträter
    "Man kann die ganze Welt bereisen, und doch immer wieder etwas Neues lernen. Auf dem Weg nach Kapernaum beispielsweise habe ich gelernt, dass man einen Betrunkenen über ein Kamel hängen und vier Stunden baumeln lassen kann, bis sämtliche Gifte am einen oder anderen Ende herausgekommen sind. Irgendjemand muss dieses Kamel waschen, bevor wir in die Stadt kommen." - Aus "Die Bibel nach Biff"

  • Hallo zusammen,

    ich weiß nicht, ob meine Gedanken in diesen Thread wirklich hineinpassen, aber einen Passenderen habe ich soweit nicht gefunden und als Neuling will ich nicht zum jedem Anliegen einen neuen Thread eröffnen, gerade wenn es in der Vergangenheit bereits irgendwo ausgiebig diskutiert wurde. Nun denn...

    Ich habe gemerkt, dass ich mir ganz gerne Geschichten überlege, mir im Zuge dessen auch einen längerfristigen Verlauf zurechtlege und für eine Weile richtig motiviert bin, viel Zeit hineinzustecken. Ich fange an, Figuren dafür zu zeichnen, Karten zu zeichnen, ich fühle mich eine Weile richtig investiert. Dann fange ich mit den ersten Kapiteln an, stelle sie ins Internet und bin ganz gespannt darauf, was andere Leute so darüber denken und freue mich darauf, wenn sich Leser finden, die meiner Einladung in meine erdachten Welten folgen. Ich stelle mir vor, wie sich Leute finden, die sich darüber austauschen und gespannt auf neue Kapitel sind.

    Nun ja. Innerhalb der letzten zwanzig Jahre habe ich drei Anläufe unternommen und mehrere Monate viel geschrieben und gepostet. In der Realität sah es nun leider so aus, dass meine Posts ein paar Aufrufe im niedrigen zweistelligen Bereich bekommen haben - Feedback ist fast komplett ausgeblieben; und schon gar keine Interesse-Bekundungen am Story-Verlauf. Nun denke ich mal, dass ich nicht der erste bin, der diese Erfahrung macht, sondern dass es ganz im Gegenteil sicher vielen Leuten so geht.

    Man hat große Erwartungen und dann kommt eben nichts. Nun bin ich hier in einem Forum gelandet, in der die meisten Leute ebenfalls viel Zeit in das Verfassen von Geschichten zu stecken scheinen und da wollte ich einfach mal in die Runde fragen, wie ihr mit solchen Erfahrungen umgeht, sofern ihr sie auch erlebt habt? Wie motiviert man sich trotzdem dazu, weiter am Ball zu bleiben? Könnt ihr euch auch ohne Aussicht auf interessierte Leser motivieren? Würde mich schon interessieren, was ihr so zu diesem Thema zu berichten habt.

    LG Juu-ka

  • Hallo Juu-Ka ,

    ich denke nahezu jeder Hobbyautor ist mit der Thematik des geringen oder gar fehlenden Feedbacks vertraut.

    Ich mag da jetzt gar nicht allzu sehr auf die Ursache(n) eingehen, die sollten letztlich bekannt sein (Stichwort: überschwemmter "Markt").

    Ich versuche eher mal für mich die Frage zu beantworten: Warum schreibe ich denn (m)eine Geschichte?

    In erster Linie ist das Schreiben natürlich ein Hobby. Ich bin nun mal gerne kreativ und kann meine schöpferische Ader insbesondere dadurch voll und ganz ausleben. Ich erschaffe meine eigenen Welten, bevölkere sie, fülle sie mit Geschichte und erzähle dann daraus.

    Auch nach Jahren ziehe ich meine Motivation aus dem Verlangen, meine Geschichte zum Abschluss bringen zu wollen. Alle Ideen auch endlich einflechten zu können, die zum Teil schon seit den ersten Sätzen des Prologs in meinem Köpfchen herumschwirren.

    Und wie so oft, ist auch hier der Weg das Ziel.

    Nicht selten beobachte ich, wie sehr sich etwa ein Handlungsstrang verselbstständigen kann, wenn ich am Ende eines abgeschlossenen Kapitels auf dessen Anfang zurückblicke. Da sitze ich dann da und bin regelrecht überrascht vom Verlauf der eigenen Story, die mir dann weitere neue Möglichkeiten schafft, mir die Umsetzung weiterer, neuer Ideen ermöglicht. Das sind dann jene Momente, wo man mit Freude oder ggf. gar Stolz auf das nächste Puzzlestück im großen Ganzen blickt. Wieder ein vollendetes Kapitel, wieder ein kleiner Schritt, den meine Charaktere tun durften, wieder einmal dem oben erwähnten Ziel ein Stückchen näher kommend.

    Klar, nicht jeder ist so genügsam, dass er rein vom Spaß an der Sache "lebt".

    Jeder, mich eingeschlossen, dürfte auch irgendwo das Verlangen haben, mit dem was er erschafft, wahrgenommen zu werden.

    Das kann ein Feedback, in Form einer Kritik sein oder ein Sternchen auf Wattpad. Ich habe mir jedoch angewöhnt, dies nicht als Must-Have anzusehen, sondern schlichtweg als Boni, über die ich mich dann umso mehr freuen darf.

    Ich denke da auch immer an mein eigenes Verhalten als Leserin.

    Ich konsumiere gerne im Stillen. Meinen Senf findet man daher selten in Kommentarspalten. Ich habe schlicht nicht zu jedem Plottwist etwas zu sagen, behalte meine Predictions gerne für mich und mache mir lieber meine eigenen Gedanken zu evtl. Statements, die der Autor in seine Handlung einwebt.

    Warum also sollte ich von meinen Lesern etwas anderes erwarten?

    Generell ist das Forum hier, denke ich, genau der richtige Ort für dich Juu-Ka

    Hier wirst du immer Leser und kompetente Kritiker finden, die sich für deine Geschichte(n) interessieren.

    Aber auch hier gilt: Wie es in den Wald hineinruft so schallt es auch heraus.

    LG

    Rika

  • Heyho Juu-Ka

    Das Blöde ist immer die eigene Idee, die einen völlig fesselt und zumindest Stoff für zwei-drei Kapitel liefert.

    Dann ist häufig Schluß - weil einem einfach nichts mehr einfällt.

    Das heisst für mich jedoch ncht, daß die Geschichte an sich nichts taugen würde.

    Es könnte nur sein, daß wir sie noch nicht ganz gelesen haben, bevor sie geschrieben wurde.... :smoker:

    Was erwartete Reaktionen auf Posts wo auch immer angeht:

    Das ist eben so.

    Wir schreiben und knien uns in usere Schreibe rein und denken:

    Soviel Arbeit, soviel Engagement meinerseits, das muß doch einer wertschätzen!

    Nö.

    Der Zufall höchstens bewirkt, das man Dich oder mich oder wen auch immer wahrnimmt in diesem unglaublichen Univerum der Literatur.

    Aber deswegen nichts schreiben?

    Können wir kreative Köpfe doch gar nicht.

    ^^ ^^ ^^

  • Blockaden kenne ich auch zur genüge.

    Ich habe jetzt glaube schon Jahre nicht mehr ernsthaft geschrieben, bis auf ein paar KGs.

    Bis ich eine Horror-Novelle begonnen habe, und einen Lektor fand, der so derart Begeistert von der Geschichte war/und ist, das er mich quasi zwingt, einen Roman (auch einen kurzen) draus zu "zaubern", ......... geht überhaupt mehr Druck?

    Drei Jahre lag die Geschichte nun auf Eis, und schlummerte gemütlich vor sich hin, bis ich vor ein paar Wochen mal wieder drüber geschaut habe, und stimmt, sie hat wirklich potential.

    Nun bin ich langsam am aufblähen, und puzzle gemütlich an ihr herum.

    Dabei habe ich noch zwei vielversprechende Romananfänge, wo der Rest auch schon im Kopf steht.

    Mir fehlt es schlicht nur an der Zeit/Geduld, das alles runter zu rattern.

    Und, klar, an Testlesern/Feedback ;)

    Glaube, bei einer Blockade tut es vielleicht mal ganz gut, etwas gänzlich Anderes zu machen. Zumindest geht es mir meist so. Ich verdrück mich dann ins Atelier, greife zum Pinsel oder zum Sculpey, und zimmere etwas komplett anderes. Macht mir den Kopf wieder frei, statt laufend ein Problem von einer Seite zur anderen zu drehen.

    Was mir mitten im Roman auch immer den Kopf frei gemacht hat, einfach eine KG zu schreiben. Egal ob gut oder schlecht, einfach drauf los tippseln. Schafft Abstand, macht auch den Kopf frei, und sorgt vielleicht dafür, das der Knoten wieder platzt.

    P.S.: Meine Söhne sind beide Autisten/Aspis, und ich war, wie sie klein waren, eigentlich nur unterwegs mit ihnen, von einer Therapie zur Nächsten. Ich hatte überall ein kleines Notizbuch + Kuli dabei, und habe meinen Roman mehr im Wartebereich, oder in der Bahn als am PC zu "Papier" gebracht.

    ^^ viele liebe Grüße ^^

  • Juu-Ka : Ich glaube, das Problem kennt jede*r. Mir fallen im Augenblick dazu drei Richtungen ein, wie man damit umgehen könnte.

    1) Versuch dich immer wieder daran zu erinnern, dass du nicht für andere sondern für dich schreibst. (Klappt nur, wenn es auch so ist)

    2) Versuche täglich oder in einem bestimmten Rhythmus zu schreiben und halte dich daran. Wenn du jeden Donnerstagabend einfach für 3 oder 4 Stunden schreibst, dann ist das irgendwann das, was du da tust, egal ob das Ergebnis jemand liest oder nicht.

    3) Wenn 2) nichts für dich ist, kannst du auch versuchen, eher projektorientiert zu arbeiten. Also z.B. hast du vor, eine Geschichte mit ungefähr 20 Seiten zu schreiben. Das setzt du dir als Ziel. Du schreibst die Geschichte zuende, egal ob nach dem dritten Post (von 15 oder so) keiner mehr kommentiert, weil du diese Geschichte zuende bringen möchtest. Danach hat man dann auch das Gefühl, dass man etwas geschafft hat.

    Ich persönlich bin an 1) ein bisschen gescheitert, weil ich noch zu viele andere Hobbys habe und mir daher zu selten Zeit nehme zum Schreiben. Schreiben ist für mich halt nicht das Wichtigste, deshalb bin ich da auch zur Zeit überhaupt nicht mehr produktiv. 2) ging bei mir meist nach zwei oder drei Tagen auch unter. Aber 3) hat mir zumindest einmal geholfen, eine Geschichte (meine erste hier im Forum) nach langer Zeit weiterzuspinnen und schließlich zu einem Ende zu bringen. Da war ich dann schon mal froh und ein bisschen stolz auf mich ^^

    Das heißt jetzt nicht, dass die Geschichte nicht irgendwann weitergehen könnte, aber ich hatte mir halt ein inhaltliches Ziel gesetzt, geplant, wie ich das umsetze und dann mal für ein paar Wochen intensiv daran gearbeitet.

    Vielleicht helfen dir meine Gedanken. ^^

    „Alice, man darf sein Leben nicht nach anderen richten. Du allein musst die Entscheidung fällen.“ [Alice im Wunderland]

  • Nachtrag:

    Was mir z.B. auch immer sehr hilft, da ich mehr der "emotionale Schreiber" bin, der sehr Stimmungsabhängig schreibt/tätig ist, Klingel aus, Tür zu, Musik auf die Ohren, und ab geht der Willi.

    So habe ich heute einige Lieder, wenn ich diese höre bin ich sofort in (m)einer Geschichte drinnen, und meine grauen Zellen steppen, um weiter zu spinnen.

    Viele können das glaube ich nicht, da geht dann gerne die Konzentration flöten, aber ich werde von Tönen regelrecht getragen, und wenn ich heuer von Kate Bush- Army Dreamers höre, bin ich sofort in Gloria drinnen.

    Und dann nochmal etwas ganz Anderes dazu:

    Stephen King schrieb mal in einem Vorwort in einem seiner Bücher "schreibt über das, was ihr kennt". Er meint damit das Bild auf Leinwand, also den Inhalt des Buches. Der Rahmen ist dann Fantasy, oder SF etc. Das hat mir auch immer sehr geholfen, immer bei dem zu bleiben, was mir Bekannt ist, wovor ich Angst habe, oder was ich liebe usw. und darüber zu schreiben. Erspart mir oft viel trockene Recherche, man kann viel mehr Gefühl rein legen, und so zum Teil echt tolle Geschichten zaubern.

    Nur so als kleine Hilfen, die mich persönlich schon aus so manchem Loch gezogen haben.

    ^^ viele liebe Grüße ^^

  • Ich kann Rika ´s Beitrag unterschreiben. In erster Linie sollte man immer für sich selbst schreiben, vor allem, wenn es eher ein Hobby ist. Aber auch ich (so wie wahrscheinlich die aller meisten) habe es erlebt, das mann voller elan etwas postet und direkt weiterschreibt- aber weil einfach nichts zurückkommt und das Feedback ausbleibt schwindet die motivation und man hört auf.

    Ein wichtiger Punkt ist dabei, dran zu bleiben. wenn ein Part vielleicht nicht gesehen/beachtet wurde, bedeutet es nicht, dass der nächste genauso wird. Außerdem hilft es, fragen zu stellen. Also, jetzt keine sinnlosen Fragen, aber eben mit den Lesern zu interagieren. Und Leute "abzuholen", die sonst nicht wüssten, was sie zu einem Beitrag antworten können. Sie können leichter auf Konkrete Fragen antworten, als grob etwas zu schreiben, was kein Inhalt bietet. (Klar freuen wir uns über jedes "Sieht toll aus :D" "oh Cool" oder "Hat mir gefallen", aber wirklich Tiefgründig sind die Kommentare nicht.)

    Sehr wichtig dabei ist auch Rikas Satz:

    Wie es in den Wald hineinruft so schallt es auch heraus.

    Ich weiß jetzt nicht,wie es bei dir ist, da ich lange nicht aktiv im Forum war. Aber wenn du viel Kommentierst und ehrliches interesse zeigst, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass andere bei dir Feedback geben. Vielleicht einfach schon, weil sie was zurückgeben wollen.

    Den anderen Vorrednern kann ich auch nur zustimmen.

    Genesis: Sie ist Azathoth, das amorphe Chaos in der zentralen Leere
    Josh: Meine Prophetin!

  • Hallo,

    Ich habe mir in den Kopf gesetzt Mondblut komplett zu überarbeiten. Nur wo fange ich an. Und wie schaffe ich es auch überhaupt, die Rohfassung endlich zu ende zu schreiben.

    Jeder lehnt den Anfang ab. Also muss der Anfang neu her. Aber wie wähle ich aus was die erste Szene ist? Und wie stelle ich mein "Dieser Satz ist schlecht" gefühl ab.

    Wart ihr schon mal in so einer Situation und was habt ihr dagegen getan? Wie fandet ihr zurück zu "ihr seid überzeugt von eurer Geschichte

  • Jeder lehnt den Anfang ab. Also muss der Anfang neu her. Aber wie wähle ich aus was die erste Szene ist? Und wie stelle ich mein "Dieser Satz ist schlecht" gefühl ab.

    Hallo Mephi

    du korrigierst nie einzelne Sätze, sondern immer das Ganze. So funktioniert das meiner Meinung nach nicht.

    Warum willst du dich nicht auf die Vorschläge einlassen, die manche hier dir in Bezug auf einzelne Szenen oder Sätze schon gegeben haben? Genau das ist der Weg zu einer ernsthaften Verbesserung der Geschichte. Immer wieder neu schreiben, neue Fehler machen, dich nicht darum scheren wie das bei den Lesern ankommt - das führt dich nicht weiter.

    Meist ist ja in einer Szene nicht alles schlecht, sondern es kann sein, dass ein Element nicht funktioniert und deshalb alles ruiniert. Verbesserst du dieses Element liest sich sofort alles viel besser.

    Warum machst du es nicht so wie die anderen in diesem Forum? Korrigiere an den Stellen die andere dir aufzeigen. Fang doch mal an, das ernst zu nehmen, was man dir sagt.

    Übrigens fand ich es auch keine gute Idee von dir, plötzlich sieben oder acht Texte gleichzeitig zu posten. Wer soll so viel auf einmal denn lesen? Und ehrlich gesagt, macht es nicht so viel Spaß dir etwas zu schreiben. Erstens beachtest du unsere Textkritik nicht, zweitens, du liest auch unsere Texte nicht. Das heißt du scheinst dich weder für unsere Textkritik noch für unsere Texte zu interessieren.

    P.S. Das "Dieser Satz ist schlecht"-Gefühl ist meistens richtig und bedeutet, du musst den Satz ändern, bis er dir gefällt.

    Meine Geschichten: * Meermädchen * Kriegerkönigin * Dark Prince * No Way Out