Ein Wunder, ich habe es hierher geschafft.
Hoffentlich bin ich hier wirklich richtig, denn ein Sandlov und Technik, das ist wie Wasser und Feuer.
Wo fängt man an, um sich vorzustellen?
Am Besten mit dem Tag, wo alles begann? Geboren wurde ich auf einem Sonntag in einer stürmischen Winternacht im Jahr des Drachen, im Zeichen des Schützen.
Bevor jetzt der ein oder andere anfängt, die Zeit rückwärts zu studieren, es war der 23.11.1952.
Am Tag meiner Geburt bekam ich ein Geschenk gratis. Ein Ponyhof wäre mir lieber gewesen, wer will schon Muskelschwund?
Das Einzige, was ich studiert habe, war das Leben.
Umstände in meiner Kindheit führten dazu, dass ich anfing, mir selber Geschichten zu erzählen, da keiner es für nötig hielt, mir vorzulesen.
Fantasy und Tolkien waren Fremdwörter in meiner Familie. Hätte die lieblose Oma von meinen Gestaltswandler und Einhörnern erfahren, mein Mund wäre mit Schmierseife ausgewaschen worden. Ich gestehe, ich bin vor der harten Realität in meine Welt geflüchtet, wo ich ein Krieger war. (Wo immer sie herkam.) Es war die einzige Möglichkeit, mich zu retten, da ich nur eine billige Haushaltshilfe war, die still zu gehorchen hatte.
Um ein bisschen Freizeit zu haben, schwänzte ich die Schule, fälschte Omas Unterschrift für die Entschuldigungen, die man selber schreiben durfte.
Was tat ich in der Zeit? Reiten, immer nur reiten. Kein Wunder, dass ich mir oft zu Weihnachten ein Pony wünschte.
Mein kleiner Wunsch kam wohl nie beim Christkind an und das war auch ein Grund, mich da selber drum zu kümmern.
Ja, ich habe ein Pony geklaut und bei einer Schülerin im Schrebergarten ihrer Eltern untergestellt. Auch noch mit Erfolg, wurde nicht erwischt. Wer kann von sich behaupten, Jahre später als Ponydieb zur Legende zu werden. Ich weiß, früher wurden Pferdediebe gehängt!
Später hatte ich eine Araberstute, ehrlich erworben.
Irgendwann verschlug es mich nach Berlin. Gut, der Grund war ein Ehemann, der nicht zu mir passte. Oktober 1997 kam der Rollstuhl.
Meine Geschichten haben mich nie verlassen, meine Welt war immer noch da. 2012 fing ich an, sie auf Papier zu verewigen. Erst für mich, dann habe ich vorgelesen. Da lag man mir in den Ohren, dass es schade wäre, wenn ich sie nicht anderen Leuten zugänglich mache.
So kam ich dazu, sie zu tippen. Wahnsinn, alles mit einem Finger, davor graute mir. Die ersten zehn Buchseiten fand ich viel. (Ich tippe im Format, so wie es später im Buch ist.)
Als ich einen Verlag fand, der alle meine Bücher wollte, das fand ich erst toll. Die Bedingungen haben mir nicht gefallen. Zu acht Jahre verpflichten, jedes Jahr ein Buch. Komm ich in Verzug, muss ich Strafe im vierstelligen Bereich zahlen. Alle meinten, das wäre für mich kein Problem.
Es mag ja so sein, doch ich wollte ICH bleiben und schreiben, weil ich will, nicht, weil ich muss. Auch hätte mir nicht gefallen, dass man an meiner Geschichte etwas verändert.
Erst habe ich meine Bücher selber gebunden, dann fand ich im Netz, dass man sie auch selber verlegen kann. Der Nachteil ist, dass niemand weiß, dass ich ein Buch geschrieben habe, doch dies gab mir die Möglichkeit, mir treu zu bleiben.
Von meinem Drachenkrieger habe ich gerade den vierten Band verlegt, der fünfte Band ist fertig, der sechste Band ist in Arbeit. Das erste Buch erschien 2015.
Meine Fantasygeschichte ist ab 16, mein Prota ist schwul und erzählt seine Geschichte selber.
Wie schreibe ich? Nichts mit vorher überlegen, von wegen was, wer oder wo.
Ich setze mich hin und schreibe, nicht mehr, nicht weniger. Es werden Geschichten erzählt, Lieder geungen. Manchmal bin ich sehr überrascht. Die Geschichte leitet mich. Oft denke ich, dass sie mir jemand erzählt, ich muss sie nur aufschreiben. Es kommt nicht der Reihe nach und doch, es fügt sich alles zusammen. Ich schreibe nicht, ich erschaffe.
Die Welt der Spiele habe ich 2009 für mich entdeckt, Assassins Creed war mein erstes Spiel.
1989 verschlug es mich in eine Metaldisco, diese Musik höre ich heute immer noch. Sie passt einfach zu meiner Geschichte.
Und in der Spelunke in meiner Geschichte ist es diese Musik, die das Herz meines Drachenkriegers berührt.
Denn ich habe die Magie der Musik gespürt, die mir Kraft gibt. Geschriebene Lieder füllten meine Seele und ließen das Dunkle erfrieren.
Auch wenn mein stilles Weinen in meinen quälenden Träumen mich nie verlassen hat, so bin ich doch bereit, die Seiten zu zerreißen, die aus Hass geschrieben wurden.